RoadJet Premium Fernbus Anbieter- First-class Reisen zu Economy Preisen
Stellen Sie sich und das Startup RoadJet doch kurz unseren Lesern vor!
Hi, ich bin Muhammed Simsek, ich bin Mujib Bazhwal und zusammen sind wir die Gründer von RoadJet. RoadJet ist Europas erster Premiumanbieter für Fernbusreisen und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht unsere Kunden ein neues Reiseerlebnis zu ermöglichen. Wir wollen, dass unsere Kunden entspannt und vor allem komfortabel reisen können und dabei die Annehmlichkeiten genießen, die sie aus anderen Premium Reiseangeboten wie Business Class Flügen kennen – aber selbstverständlich kann man in unseren Bussen auch sehr gut arbeiten. Für unseren Service haben wir einen innovativen Doppelstockbus entworfen, der nach unseren Vorgaben exklusiv für uns konstruiert wurde. Muhammeds Hintergrund als Karosseriebaumeister und Mujibs Erfahrung als Innovationsmanager in der Automobilndustrie waren dafür natürlich besonders nützlich.
Ab August 2020 gehen wir mit unserer eigenen Flotte an den Start und werden eine komfortable, zuverlässige und nachhaltige Alternative zum bestehenden Angebot im Fernreisemarkt darstellen. Bei der Entwicklung des Konzeptes haben wir uns an der ersten Klasse der Bahn oder der Business Class von Flugreiseanbieter orientiert. Unser Ziel ist es, den Komfortlevel der Bahn sowie des innereuropäischen Flugreiseangebotes zu übertreffen und dabei das Preisniveau deutlich zu unterbieten.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Muhammed: Ich komme aus einer Unternehmerfamilie und bin dadurch auch schon sehr früh mit dem Unternehmertum in Kontakt gekommen. Mein erstes Unternehmen habe ich bereits mit 18 Jahren gegründet. Die Idee zu RoadJet ist mir gekommen, weil ich als Unternehmer sehr viel gereist bin. Dabei hat mir eine vollwertige Alternative zur Bahn und dem Flugzeug gefehlt.
Mujib: Ich habe in den vergangenen Jahren einen Corporate Inkubator mit aufgebaut. Dort haben wir Corporate Startups entwickelt und ich hatte die Möglichkeit diese Startups bei der Skalierung zu unterstützen. Mir haben die Dynamik, Arbeitsweise und die Möglichkeit selbst etwas Neues zu erschaffen so sehr gefallen, dass ich mich entschlossen habe selbst zu gründen.
Welche Vision steckt hinter RoadJet?
Unsere Vision ist es, RoadJet zu einer Mobilitätsplattform mit verschiedenen Verkehrsmitteln auszubauen und so ein eigenes Reise-Ökosystem zu erschaffen, die komfortabel, effizient, preiswert und ökologisch zugleich sein wird.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Für unser Produkt hatten wir von Anfang an genaue Vorstellungen. Wir wussten wie der Bus auszusehen hat, mussten aber feststellen, dass es keinen Anbieter am Markt gibt, der diesen Ansprüchen genügt hätte. Die Herausforderung bestand darin, einen verlässlichen Partner zu finden, mit dem wir unser Konzept entwickeln konnten. Fündig wurden wir bei einem Spezialfahrzeughersteller. Durch seinen Hintergrund als Karosseriebaumeister konnte Muhammed die Entwicklung des Busses wesentlich mitgestalten.
Hinsichtlich Finanzierung konnten wir schnell einige Investoren auf uns aufmerksam machen und auch einen Investor für uns gewinnen. Zeitgleich sind wir auf das Pre-Seed-Programm des Landes Baden-Württemberg aufmerksam geworden und haben uns letztlich damit die erste Finanzierung gesichert.
Wer ist die Zielgruppe von RoadJet?
Das Angebot von RoadJet wendet sich an qualitätsbewusste Kunden, die nachhaltig, komfortabel und preiswert von A nach B reisen möchten. Ein besonderer Vorteil unseres Angebots liegt darin, dass wir Nachtfahrten anbieten, sodass vor allem Vielreisende ihre Zeit noch effizienter nutzen können. Freitags noch einen vollen Projekttag beim Kunden in Stuttgart und Samstagmorgen ausgeschlafen beim gemütlichen Frühstück im Kreise der Familie in Berlin? Mit RoadJet wird das möglich!
Wie funktioniert RoadJet? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
RoadJet bietet durch die speziell gefertigten Sitze ein hohes Maß an Komfort. Wir übertreffen damit sämtliche Verkehrsmittel, die im Inland operieren, egal ob Inlandsflüge oder die erste Klasse der Bahn. Wir bieten highspeed Internet an Board, sowie ein umfangreiches Entertainment Programm, ähnlich wie man es von Langstreckenflügen gewohnt ist. Snacks, frischer Kaffee und ein zusätzlicher Waschraum runden das Angebot ab.
Zudem legen wir besonderen Wert auf Sicherheit. Unsere Busse sind neben anderen Features mit Alkoholtestern zur Freischaltung der Zündung ausgestattet. Nur bei 0,0 Promille lässt sich der Bus einschalten. Was uns ebenfalls klar von den Wettbewerbern unterscheidet ist, dass wir unsere eigene Busflotte mit unseren eigenen Fahrern aufbauen. Uns ist es besonders wichtig, dass unsere Fahrer sich wohl fühlen, gut bezahlt werden, ausreichend Ruhezeiten haben und sich stark mit RoadJet identifizieren. Dadurch wollen wir auch als Arbeitgeber überdurchschnittliche Leistungen anbieten.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Die Corona Pandemie hat uns, wie viele anderen Unternehmen in der Reisebranche auch, hart erwischt. Der Lockdown in den verschiedenen Ländern unserer Zulieferer hat für eine Verzögerung in unserem Produktionsplan gesorgt und dafür, dass wir unsere Jungfernfahrt verschieben mussten. Unsere Busse werden in Spanien gefertigt und das Produktionswerk musste mehrere Wochen schließen, was wiederum zur Verzögerung der Auslieferung unserer Busse geführt hat. Wir konnten so zwar unsere Markteinführung nicht wie geplant umsetzen, jedoch hat sich das auch als Glück im Unglück herausgestellt. Dadurch das wir mit unserem Service noch nicht live waren, hatten wir deutlich geringere operative Kosten als ursprünglich geplant.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Unser Bus ist grundsätzlich so konzipiert, dass die Passagiere in relativ großem Abstand zueinander sitzen. Unsere Sitze sind extra breit, wir haben lediglich drei Sitzreihen, anstatt wie üblich vier. Ein besonderes Merkmal ist jedoch, dass wir auf zwei Ebenen lediglich 44 Sitze haben. Das ermöglicht unseren Passagieren einen sehr geräumigen Sitzabstand.
Wir geben in unserem Bus Schutzmasken heraus und stellen so sicher, dass jeder während der Reise eine Maske tragen kann. Wir haben für ausreichend Desinfektionsmittel in unseren Bussen gesorgt und neben der Toilette einen zusätzlichen Waschraum, in dem die Passagiere sich die z.B. die Hände waschen können. Zusätzlich desinfizieren wir unsere Busse mit besonderen Technologien wie z.B. UV-Licht.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Die Krise hat die komplette Reisebranche auf den Kopf gestellt. Wir sind der Meinung, dass sich die Art und Weise wie wir reisen wollen und dadurch die Reiseangebote stark verändern werden. Wir sehen eine große Chance darin, zu einem Zeitpunkt auf den Markt zu kommen in dem alle anderen Player sich ebenfalls neu ausrichten müssen.
RoadJet, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ohne zu viel zu verraten, haben wir ganz klare Vorstellungen davon, in welche Richtung wir uns weiter entwickeln wollen. Wie bereits erwähnt, werden wir RoadJet langfristig zu einer Mobilitätsplattform ausbauen. Dabei ist das Fernbusgeschäft lediglich ein Baustein. Soviel kann ich verraten, wir streben keinen schnellen Exit an.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- Execution is King! Ein Plan ist immer nur so gut wie seine Umsetzung.
- Im Zweifel immer auf das eigene Bauchgefühl hören!
- Don’t overengineer! Nicht alles bis ins letzte Detail durchentwickeln. Lieber mit einem MVP starten und mit Feedback vom Kunden durch Iterationsschleifen verfeinern.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Muhammed Simsek und Mujib Bazhwal für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder