Sonntag, Dezember 22, 2024
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Verhütung neu gedacht – sicher, schmerzfrei, innovativ

Ronikja bringt am 28. Oktober ihr innovatives Medizintechnik-Startup in die Höhle der Löwen: Sie haben eine hormonfreie, schmerzfreie Verhütungsmethode für Männer entwickelt

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben?

Ronikja ist ein Medizintechnik-Startup, das sich auf die Entwicklung innovativer, hormonfreier Verhütungsmethoden für Männer spezialisiert hat. Unser Hauptprodukt, der Cocooner, bietet nach nur einer Anwendung Verhütungsschutz für einen ganzen Monat. Unsere Mission ist es, eine sichere, schmerzfrei und einfache Alternative zu den bestehenden Verhütungsmethoden zu schaffen.

Wer seid ihr als Gründer?

Seit Jahren treibt es Niklas Grohs um, dass man durch Erwärmung der Hoden verhüten kann. Er suchte einen Experten, der sich mit der Erwärmung von biologischem Gewebe durch HF-Strom auskennt. Er wurde bei Dr. Rolf Tobisch fündig. Seitdem haben die Zwei mithilfe einiger Mitarbeiter inzwischen den dritten Prototyp des Verhütungsgeräts hergestellt.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Wir haben ein Gerät zur Empfängnisverhütung für Männer entwickelt und an wenigen Probanden erprobt. Über eine Klammer wird der Nebenhoden erwärmt und dadurch die Spermien unbeweglich. Das Produkt wurde COCOONER getauft. Dieses wird weiter entwickelt, damit es für die Anwendung bei Männern zugelassen wird. Parallel dazu entwickeln wir SpermView. Ein Spezialmikroskop was bewegliche und unbewegliche Spermien zählt, um damit die Fruchtbarkeit beziehungsweise Unfruchtbarkeit eines Mannes fest zu stellen.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

In dem Medizinstudium von Niklas kam vor, dass Naturvölker verhüten, indem sie ihre Hoden in heißen Sand legen. Seitdem überlegte er, wie man zur Empfängnisverhütung die Hoden kontrolliert erwärmen kann.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Die thermische Verhütung ist seit Jahrzehnten bekannt. Uns ist es gelungen mit Diathermie den Nebenhoden kontrolliert zu erwärmen. Dadurch bieten wir eine Möglichkeit
zur Empfängnisverhütung vollkommen ohne Hormone. Nebenwirkungen sind bisher keinebekannt. Ein Zeitaufwand von einer halben Stunde inklusive Vorbereitung und Reinigung alle 4 Wochen reicht aus, um den Mann unfruchtbar zu machen. Das Besondere bei der thermischen Verhütungsmethode ist: Man kann die Wirksamkeit mit SpermView überprüfen.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Unsere langfristige Vision ist es, Verhütung als solche grundsätzlich zu revolutionieren. Wir möchten den Cocooner als eine etablierte Verhütungsmethode für Männer zugänglich machen. In den nächsten Jahren wollen wir die klinischen Studien abschließen. Cocooner soll in spätestens 4 bis 5 Jahren als zugelassenes Medizinprodukte in Europa, den USA und anschließend weltweit auf den Markt kommen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wir haben ein Produkt, von dem wir wissen, dass es funktioniert und wie wir es zur Serienreife bringen. Was uns fehlt, ist das notwendige Kapital. Die Höhle der Löwen bietet uns eine tolle Bühne, um unser Produkt und unsere Vision einem breiten Publikum vorzustellen und Investor:innen zu gewinnen.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Wir suchen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch strategische Partnerschaften, um unser Produkt schneller und nachhaltig auf den Markt zu bringen. Die
Investition wird uns helfen, die klinischen Studien abzuschließen und die Produktion zu skalieren. Durch das Crowdfunding, das wir parallel gestartet haben, möchten wir auch Menschen außerhalb der Show die Möglichkeit geben, uns aktiv auf unserem Weg zu unterstützen. Uns ist außerdem bewusst, dass das Thema der Verhütung polarisieren kann, und freuen uns, wenn wir den öffentlichen Diskurs anregen können.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Vor uns liegt noch Arbeit, bis wir den Nachweis erbracht haben, dass alle Normen und Vorschriften für ein Medizinprodukt erfüllt sind. Danach werden wir in einer klinischen Studie die Wirksamkeit der Empfängnishütung von COCOONER nachweisen. Nach einerZulassung durch eine Benannte Stelle (z.B. TÜV) darf das Gerät vertrieben werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Zulassung für die USA durch die FDA deutlich vor der Zulassung für die Europäische Union erreicht.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Puh, auf so einem langen Weg lernt man einiges. Die wichtigste Lektion ist vielleicht, dass Geduld und Beharrlichkeit der Schlüssel zum Erfolg sind. Gerade im medizinischen Bereich dauern die Entwicklungen und Zulassungen lange. Es gibt viele Hürden, aber es lohnt sich, am Ball zu bleiben und an die eigene Vision zu glauben.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Seid bereit, hartnäckig und flexibel zu sein. Die Reise ist voller Herausforderungen, aber wenn ihr offen für Feedback seid und eure Ziele im Blick behaltet, werdet ihr Erfolg haben.

Bild: V.l.: Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Dr. Rolf Tobisch Dr. Rolf Tobisch (r.) und Niklas Grohs präsentieren mit „Cocooner“ ein Verhütungsprodukt für den Mann. Die „Löwen“ Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer schauen sich das Gerät genau an. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Ronikja am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Dr. Rolf Tobisch und Niklas Grohs für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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