RumX ist eine digitale Plattform, die Rumliebhabern weltweit ermöglicht, ihre Sammlungen zu verwalten, Bewertungen auszutauschen und den Markt transparenter zu erleben
Wie würden Sie RumX und die Menschen dahinter vorstellen?
Ich bin Oliver Gerhardt, der Gründer von RumX. Wir sind ein Tech-Startup aus Stuttgart und haben die weltweit größte digitale Infrastruktur für den Rum-Markt gebaut. Im Kern ist RumX das digitale Zuhause für Rum-Liebhaber. Wir sind der festen Überzeugung, dass Rum die vielseitigste Spirituose der Welt ist, und genau diese Vielfalt machen wir digital erlebbar. Mit unserer App können Nutzer ihre Sammlungen verwalten, Verkostungsnotizen teilen und Preise vergleichen. Unterstützt werde ich von meinen Mitgründern Jakob (Marketing), Robert (Sales) und Lukas (Finance). Gemeinsam haben wir RumX von einem Hobby-Startup zum globalen Marktführer in unserer Nische entwickelt.
Welche Idee hat zur Gründung geführt und wie hat sich diese Vision seitdem weiterentwickelt?
Angefangen hat alles 2018 als „Rum Tasting Notes“. Ursprünglich war das eine Prüfungsleistung in meinem Informatik-Studium. Ich wollte meine eigenen Tasting-Eindrücke digital festhalten und weg von unübersichtlichen Excel-Tabellen. Doch das Projekt hat schnell eine Eigendynamik entwickelt. Aus der reinen Verwaltungs-App für Nerds wurde eine globale Plattform. Heute ist unsere Vision größer: Wir kombinieren Bewertungsportal, soziales Netzwerk und integrierten Marktplatz, um den gesamten Spirituosen-Markt transparenter zu machen und Community nahtlos mit dem Handel zu verbinden.
Welche Zielgruppe sprechen Sie mit RumX besonders an und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen?
Ursprünglich sind wir als Tool für echte Rum-Nerds und Sammler gestartet. Diese Nutzer verwalten oft Portfolios im Wert von mehreren zehntausend Euro. Mittlerweile sprechen wir aber alle Liebhaber an – vom Einsteiger bis zum Experten. Ein Beispiel dafür sind unsere aktuellen RumX Awards 2025, wo wir Kategorien für jede Erfahrungsstufe geschaffen haben. Wir hören extrem genau auf das Feedback in unserem Forum. So stellen wir sicher, dass wir Features entwickeln, die echten Nutzen stiften.
RumX verbindet Community, Datenbank und Shop. Was war der entscheidende Gedanke hinter dieser Kombination
Wir wollten die Lücke zwischen Information und Transaktion schließen. Früher musste man Bewertungen mühsam googeln und dann suchen, wo man die Flasche kaufen kann. Bei uns ist das ein nahtloser Prozess. Wir haben über 25.000 Produkte in der Datenbank und verbinden diese über Schnittstellen mit mehr als führenden 40 Online-Shops. Nutzer sehen sofort, wie ein Rum schmeckt und wo er zum besten Preis verfügbar ist. Das schafft Transparenz und ein echtes Marketplace-Flywheel.
Wie navigieren Sie die Herausforderung, Einsteigern und erfahrenen Rumfans gleichermaßen Orientierung zu geben?
Wir nutzen unsere Daten, um personalisierte Empfehlungen auszuspielen. Ein Einsteiger bekommt eher zugängliche Rums – oder sogar gesüßte Spiced Rums – vorgeschlagen. Ein Profi sieht rare Einzelfassabfüllungen. Unsere Awards bilden diese Spreizung ebenfalls ab. Zudem planen wir für 2026 einen großen Knowledge-Bereich. Dort werden wir neue Nutzer noch besser an die Hand nehmen und Themen wie Tasting-Grundlagen erklären.
Was unterscheidet RumX aus Ihrer Sicht am stärksten von klassischen Spirituosen-Shops oder Bewertungsplattformen?
Unser USP liegt in der Tiefe der Daten und der Marktbreite. Ein klassischer Shop hat nur sein eigenes Sortiment. Wir aggregieren die Bestände von über 40 Shops und bieten damit das größte Sortiment Europas. Im Vergleich zu reinen Bewertungsplattformen bieten wir den direkten Kaufzugang. Zudem haben wir mit über 260.000 Verkostungsnotizen eine Datenbasis, die Fehlkäufe effektiv verhindert. Wir wissen nicht nur, was verkauft wird, sondern warum es schmeckt – quasi das Vivino für Rum.
Welche Rolle spielt die Community für die Weiterentwicklung ?
Die Community ist unser wichtigstes Asset. RumX ist kein reines Software-Produkt, sondern ein Ort für geteilte Leidenschaft. Unsere Nutzer bestimmen durch ihr Feedback die Roadmap. Es entstehen Freundschaften im Forum und wir organisieren physische Treffen. Dieser Zusammenhalt macht die Marke authentisch. Ohne den Input unserer 48.000 Nutzer wären wir heute nicht da, wo wir sind.
Wie stellen Sie die Qualität und Relevanz der Bewertungen und Verkostungsnotizen auf der Plattform sicher?
Wir setzen auf Technologie statt Bauchgefühl. Ein proprietärer Algorithmus scannt alle Bewertungen auf Anomalien. Wir erkennen Muster wie Review-Bombing oder Fake-Accounts durch IP-Cluster-Analysen. Zudem gewichten wir die Stimmen erfahrener Nutzer mit einem hohen Trust-Score stärker. So stellen wir sicher, dass unsere Daten valide sind und nicht durch Marketing manipuliert werden können.
Welche neuen Funktionen oder Erweiterungen planen Sie, um RumX als zentrale Anlaufstelle für Rumliebhaber weiter auszubauen?
Wir werden unser Web-Angebot massiv ausbauen, um alle App-Funktionen auch im Browser anzubieten. Parallel dazu skalieren wir die Anbindung weiterer Partnershops, damit Nutzer wirklich jede verfügbare Flasche finden. Ein Fokus liegt auch auf der Erschließung neuer Marketing-Kanäle, um die Nachfrage für unsere Partner zu steigern.
Wie verändert sich Ihrer Meinung nach der Markt für hochwertige Spirituosen und welche Position möchte RumX darin einnehmen?
Der Markt wird transparenter und anspruchsvoller. Unsere Daten zeigen, dass Konsumenten zunehmend unabhängige Marken bevorzugen, die Inhaltsstoffe offenlegen. Das reine Marketing-Storytelling der Großkonzerne funktioniert immer weniger. RumX positioniert sich hier als die unabhängige Instanz für Wahrheit im Glas. Wir liefern die Daten, die diese Transformation vorantreiben.
Welche persönlichen Erfahrungen oder Lehren aus Ihrem Aufbau von RumX möchten Sie anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben?
Unterschätzt niemals die Kraft einer echten Community. Wenn man Menschen zusammenbringt, die eine Leidenschaft teilen, entsteht eine Eigendynamik, die kein Marketing-Budget ersetzen kann. Außerdem hat uns das Bootstrapping gelehrt, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Man lernt, ressourceneffizient zu arbeiten und genau zuzuhören, was der Kunde wirklich braucht.
Teambild Bildcredits RumX
Wir bedanken uns bei Oliver Gerhardt für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Premium Start-up: RumX

Kontakt:
RumX
Böblinger Str. 24
D- 70178 Stuttgart
https://www.rum-x.com
https://www.rum-x.de
info@rum-x.com
Ansprechpartner: Oliver Gerhardt






















