Sensor Factory: produziert das Heizstück eines Sensors für die Detektion von mechanischen Größen den sogenannten Dehnungsmessstreifen(DMS)
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Sensor Factory doch kurz vor unseren Lesern vor!
Mit unserem neuentwickelten Material- und Herstellungssystem möchten wir uns in dem Bereich der Sensorik positionieren. Wir produzieren dabei das Herzstück eines Sensors für die Detektion von mechanischen Größen wie Druck, Dehnung, Stauchung, Kraft, Gewicht und Drehmoment: Den sogenannten Dehnungsmessstreifen (DMS). Man verwendet DMS z. B. in elektronischen Waagen, in berührungsempfindlichen Displays, in E-Bikes, in Wearables, in Aufzügen, in Industrierobotern, Montageanlagen oder in der Spannungsanalyse bei Maschinen, Bauteilen, Bauwerken, Brücken und Stahlkonstruktionen. Basierend auf unserer Plattformtechnologie ist es uns gelungen eine neue Generation von DMS zu entwickeln. Bei unseren DMS handelt es sich um Dehnungsmessstreifen, welche eine hohe Dehnungsempfindlichkeit mit einer Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturänderungen vereinen. Darüber hinaus sind sie energiesparend, hoch belastbar, miniaturisierbar, anpassbar an das Träger-Substrat und flexibel in Form und Layout. Die zugrunde liegende Technologie wurde 2009 mit dem Wissenschaftspreis der Saarländischen Landesbank i.H. von 25.000 Euro prämiert. Schutzrechtlich gesichert wird die Technologie durch zwei Patente.
Wie ist die Idee zu Sensor Factory entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die dahinterstehende Technologie unserer DMS wurde in über 10 jähriger Forschungsarbeit an der htwsaar(Forschungsgruppe Prof. Dr. Günter Schultes) entwickelt. Das Team hat sich teilweise schon lange Jahre vorher gekannt bzw. über den Gründercampus kennengelernt. Aufgrund des positiven Feedbacks, das wir aus unserem Partnernetzwerk erhalten haben, kam der Entschluss das Unternehmen zu gründen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Aktuell werden wir über das Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer bis Oktober 2017 finanziert. Die eigentliche Ausgründung (und damit der Start des Unternehmens) wird erst im Frühjahr 2017 erfolgen.Eine Aufnahme von Venture-Capital wird für Anfang Herbst 2017 erwogen. Erste unverbindliche Gespräche haben wir mit verschiedenen Investoren schon aufgenommen.
Wie hat sich Ihre geplante Ausgründung seit dem Start entwickelt?
Die großskalige Produktion soll erst im nächsten Jahr erfolgen. Bis dahin müssen bestehende Prozesse optimiert sowie neue Prozesse eingeführt werden. Von der technischen Seite her liegen wir aktuell genau im Zeitplan. Darüber hinaus hat sich das Interesse nach unseren Produkten in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt. Mittlerweile haben wir schon Interessensbekundungen von mehreren 100.000 Stück DMS pro Jahr einsammeln können.
Wer ist die Zielgruppe von Sensor Factory?
Unsere Zielgruppe stellen zu Beginn vor allem die Hersteller von sogenannten Kraftaufnehmern dar. Wir haben jedoch auch schon positives Feedback von Medizintechnik-, Robotik- und Wearables-Herstellern einholen können
Sensor Factory, wogeht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser Ziel ist es ein produzierendes Unternehmen zu etablieren. Sobald die Förderphase abgelaufen ist, haben wir vor eigene Anlagen zu kaufen und diese in eigenen Räumlichkeiten aufzustellen. Bis in fünf Jahren sollen unsere DMS auf dem Markt fest etabliert sein und mehrere Millionen Stück pro Jahr verkauft werden.
Wir bedanken uns bei Dr. Benjamin Weber für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.