Sonntag, Dezember 22, 2024
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Wagen Sie es, sich zu spezialisieren

Sharpist kontinuierliches, personalisiertes Coaching am Arbeitsplatz für jeden Mitarbeiter

Stellen Sie sich und das Startup Sharpist doch kurz unseren Lesern vor!

Sharpist ist eine digitale Lern- und Entwicklungsplattform. Unser großes Ziel ist es, mit unserem Angebot jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter auf der Welt kontinuierliche, personalisierte Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Hendrik und ich haben unabhängig voneinander ähnliche Erfahrungen gemacht. Er hat sich während seines Master Studiums in Social Science of the Internet an der Universität Oxford der Frage gewidmet wie Mensch und Maschine am besten zusammenarbeiten können. In Bezug auf das digitale Lernen hat er herausgefunden, dass hybride Lernangebote, also solche, die über ein rein digitales Angebot hinaus eine menschliche Komponente aufweisen, einen wesentlich größeren Mehrwert erzielen als rein digitale Angebote. Auch ich habe diese Erfahrung gemacht, als ich bei einem ehemaligen Arbeitgeber an einem einjährigen High-Potential-Förderprogramm teilgenommen habe. Aus dem gemeinsamen Austausch darüber ist dann die Idee zu Sharpist entstanden.

Welche Vision steckt hinter Sharpist?

Wir sind angetreten, um den Coaching- und Trainingsmarkt zu digitalisieren und zu demokratisieren. Lange Zeit stand Coaching nur Top-Führungskräften in großen Unternehmen zur Verfügung und galt als hochpreisige, exklusive Dienstleistung. Unser großes Ziel ist es, mit unserem Angebot jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter auf der Welt kontinuierliches, personalisiertes Coaching am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start. Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war und ist für uns, die tief verwurzelten Strukturen des Corporate Coachings aufzubrechen. Coaching ist nach wie vor einigen wenigen Mitarbeiter:innen in den Führungsetagen vorbehalten. Deshalb gibt es bisher auch noch keine Standards, mit denen dieses Verfahren zur Mitarbeiterentwicklung messbar gemacht werden kann. Hier setzt unser Angebot an. Wir machen Coaching und Weiterentwicklung im Job für alle Mitarbeiter:innen möglich und die Prozesse nachvollziehbar und messbar. Bis unsere Idee ausgereift war, haben wir zunächst eigenes Geld investiert. Um unser dynamisches Wachstum weiter zu beschleunigen, haben wir nach ersten siebenstelligen Investitionen in 2019 dann Anfang letzten Jahres eine Seed-Funding-Runde in Höhe von 5 Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Wer ist die Zielgruppe von Sharpist?

Sharpist richtet sich an Unternehmen, die kontinuierliche Weiterentwicklung in ihre Personalentwicklungsstrategie integrieren wollen beziehungsweise müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Denn lebenslanges Lernen ist inzwischen Voraussetzung, um in der digitalen Transformation zu bestehen – nicht nur für Arbeitnehmer:innen, sondern auch für Unternehmen. 

Wie funktioniert Sharpist? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Lernenden treffen sich regelmäßig über eine mobile App mit ihre:m persönliche:n Business-Coach. Dies ermöglicht, auf die individuellen Herausforderungen einzugehen und durch die persönliche Beziehung zum Coach am Ball zu bleiben. Außerdem haben die Learner auch Zugriff auf eine Bibliothek von über 50.000 Lerninhalten von Content-Partnern wie dem MIT Sloan Management Review, Brandeins oder getAbstract. Jede:r Coachee erhält dabei auch eine 1/1 Betreuung durch ein Mitglied aus dem Team an Organisationspsycholog:innen von Sharpist. Dies ist auch für die außerordentlich hohen Nutzungsraten von über 80 Prozent verantwortlich. Sharpist ist also nicht nur Coaching-Anbieter, sondern Transformationspartner und arbeitet bereits mit großen Unternehmen wie Porsche oder Swisscom an der erfolgreichen Gestaltung des Transformationsprozesses.

Sharpist, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren werden wir unsere führende Position auf dem Markt für Learning and Development in Europa weiter ausgebaut haben. Dazu werden wir dieses Jahr weitere Produktinnovationen herausbringen, mit denen Unternehmen den Einfluss unseres Angebots auf die Gesamtperformance des Unternehmens noch besser messen können. Außerdem wollen wir international weiter expandieren. Dafür werden wir noch in 2021 unser Team mehr als verdoppeln. Damit uns das gelingt, führen wir aktuell Gespräche für eine Series-A-Finanzierungsrunde.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wagen Sie es, sich zu spezialisieren. Es ist zwar überaus verlockend, sich breit aufzustellen, alle Märkte bedienen zu wollen und viele Probleme auf einmal zu lösen. Aus meiner Erfahrung heraus werden Sie aber nicht weiterkommen, wenn Sie sich nicht auf die eine Sache konzentrieren, von der Sie am meisten überzeugt sind.
Bauen Sie des Weiteren ein vertrautes Netzwerk von Experten um sich herum auf. So stellen Sie sicher, dass Sie Lösungen für Aufgaben finden können, in denen Sie selbst wenig Erfahrung haben.
Widerstehen Sie der Neigung, Ihre Produkte zu verschenken. Seien Sie von Ihrer Idee und dem Mehrwert, den Sie Ihren Kunden bieten, überzeugt. Dann sind diese auch bereit zu zahlen. Denn tatsächlich ist oft das Gegenteil der Fall – man würde das Produkt weniger wertschätzen, wenn Sie es umsonst anbieten.

Wir bedanken uns bei Fabian Niedballa für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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