SHOUTS, ein neues, Geolocation-basiertes soziales Netzwerk
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz vor unseren Lesern vor!
Hallo, mein Name ist Jan Beuck, ich bin 36 und einer der Gründer von Shouts. Shouts ist eine neuartiges soziales Netzwerk das den Benutzer mit den Menschen in seiner Umgebung verbindet – und das ohne Kontaktdaten zu übermitteln. Sie können sich das so vorstellen, als würden Sie bei Twitter oder Instagram automatisch allen Menschen in der Nähe folgen.
Wie ist die Idee zu Shouts entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die Idee entstand 2014, kurz nach dem Verkauf von What´s App an Facebook. Zunächst wollten wir einen klassischen Messenger „made in Germany“ machen, bei dem die Daten gut verschlüsselt werden und sicher in Deutschland liegen. Eine erste Analyse hat aber ergeben, dass das den meisten Nutzern ziemlich egal ist. Die Idee einen Messenger zu machen war da aber schon in unseren Köpfen – und irgendwann kamen wir auf die Idee alles Location-basiert zu machen und die hat uns dann nicht mehr losgelassen.
Das Team kennt sich von unserem letzten Start-Up Playa Games. Playa Games macht Browser- und Mobilgames und ist inzwischen kein Start-Up mehr, die Firma ist mittlerweile 7 Jahre alt und hat sich soweit etabliert, dass wir gerne etwas Neues machen wollten.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Finanziert haben wir bislang alles privat, also hauptsächlich aus Gewinnen von Playa Games. Die größte Herausforderung war bei diesem Projekt die kritische Masse an Nutzern zu erreichen. Wenn man ein Spiel wie Tetris macht ist es egal, ob das 100 Leute gleichzeitig spielen oder 1000 – es macht immer gleich viel Spaß. Shouts macht mehr Spaß, desto mehr Leute es benutzen. Die kritische Masse haben wir nun zum Glück erreicht, aber ich glaube Shouts wird immer besser werden, je mehr Menschen es benutzen.
Wer ist die Zielgruppe ?
Die Zielgruppe sind Jugendliche sowie junge und jung gebliebene Erwachsene, die Lust haben aus der „Filter-Bubble“ anderer Netzwerke auszubrechen und neue Leute kennenzulernen.
Wie funktioniert Shouts?
Ein Shout ist die digitale Version eines lauten Rufes. Er kann neben Text auch Fotos oder Videos beinhalten. Man sieht alle Shouts die die Leute in der Nähe abschicken in chronologischer Reihenfolge. Wenn man selbst Shouts verschickt erreicht man damit die 100 geographisch nächsten Personen, die ebenfalls gerade Shouts benutzen. In der Anfangsphase also Leute in der Region, später vielleicht nur noch im eigenen Stadtviertel oder sogar im gleichen Gebäude. Wird ein Shout „gehypt“ verbreitet er sich an weitere Leute in der Nähe – so erreichen besonders interessante Shouts ein größeres Publikum und auch später noch die ganze Stadt. Außerdem kann man Leuten folgen, Leute anschreiben (wir nennen das analog zu den Shouts „whispern“) und vieles mehr.
Warum sollte man Shouts nutzen?
Weil man mit Shouts ganz einfach mit interessanten neuen Leuten in der Nähe in Kontakt kommt – das war bislang Dating-Apps vorbehalten. Shouts dagegen ist wie Twitter oder Instagram, man kann seine Gedanken oder Fotos teilen oder ein Restaurant empfehlen – die Möglichkeiten sind grenzenlos. Und da die anderen Leute alle aus der Nähe kommen, können sie das Restaurant auch ausprobieren – das ist bei Twitter oder Instagram ganz anders. Außerdem muss sich nicht erst mühsam Follower aufbauen, man kann sich direkt mit anderen austauschen.
Shouts, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Snapchat wird dieses Jahr fünf Jahre alt – daran sieht man ganz gut was in dieser Zeitspanne möglich ist. Ich hoffe, dass Shouts dann weltweit von vielen Millionen Menschen verwendet wird, profitabel ist und es ganz selbstverständlich in einem Atemzug mit Instagram und Facebook genannt wird. Bislang kommen alle großen sozialen Netzwerke aus den USA – unsere Mission ist das zu ändern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Haltet die Fixkosten niedrig.
2. Stellt zu Anfang sowenige Leute ein wie möglich, dafür aber möglichst Gute.
3. Finde raus welche 20% für 80% des Erfolgs verantwortlich sind und priorisiere alles dementsprechend.
Wir bedanken uns bei Jan Beuck für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.