Mit Skills4School können Schüler passend zum Lehrbuch lernen
Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Skills4School doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Rubin Lind, ich bin 17 Jahre alt und habe erst vor Kurzem das gemeinnützige Unternehmen „Skills4School gUG“ gegründet. Zur Zeit besuche ich die Stufe 12 und mache im Frühjahr 2017 mein Abitur.
Wie ist die Idee zu Skills4School entstanden?
Zu der Idee von „Skills4School“ kam es während einer Matheklausur. Ich hatte das Problem, dass ich mich nicht genau auf die Klausur vorbereiten konnte und somit nicht wusste, wie gut ich auf die Klausur vorbereitet war. Oft läuft es dann daraus hinaus, dass man sich 2 Tage vorher alles im Internet zusammensucht was in der Klausur dran kommen könnte und so passiert es immer wieder, dass man einzelne Themenbereiche nicht genug lernt und nicht passend vorbereitet. Wie denn auch, wenn man im Unterricht mit dem Schulbuch arbeitet und dann zu Hause im Internet seine Zeit verliert um etwas verständliches passend zu jedem Thema zu finden.
Deshalb kam mir die Idee zu Skills4School. Ich schaffe eine App, mit der Schüler passend zum Lehrbuch und zum Unterricht, die vom Lehrer abgestimmten Inhalte lernen können. Klingt kompliziert, ist es aber nicht!
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Zur Entwicklung eines solchen Programms benötigt man Zeit und Geld und das einfach als Privatperson auf sich zu nehmen, empfand ich als schwierig. Ich habe mich zunächst hingesetzt und meine Ideen und mein Konzept zu Papier gebracht. Daraus wurde dann ziemlich schnell ein Businessplan. Ich habe immer mehr Zeit in mein Projekt investiert und mich damit beschäftigt. Nach und nach wurde mir klar: Ich werde daraus ein Unternehmen machen und meine Idee Realität werden lassen.
Wie bewältigen Sie den Alltag zwischen Abitur und Unternehmensgründung?
Sowohl die Schule als auch mein Unternehmen beanspruchen sehr viel Zeit. Es liegt vor allem an den Prioritäten und Zielen, die man sich setzt und an der Motivation mit der man sich für etwas einsetzt. Ich denke kein Schüler kann von zu wenig Zeit neben der Schule sprechen. Entscheidend ist vor allem, wie man seine freie Zeit einteilt und wie effektiv man diese auch nutzt. Natürlich macht es Spaß, Serien zu schauen, mit einer Playstation zu spielen oder seine Zeit auf Facebook zu verbringen. Wirklich produktiv ist das aber nicht und man kommt dadurch auch nicht weiter. Ich versuche mir jeden Tag Ziele zu setzen, die bis zum Abend erledigt sein müssen. Wenn dann noch freie Zeit bleibt mache ich gerne etwas mit Freunden oder der Familie.
Wer ist die Zielgruppe von Skills4School?
Mit der App Skills4School sind natürlich die Schüler und Lehrer angesprochen. Auf der einen Seite wird den Lehrern eine unkomplizierte und schnelle Klausurvorbereitung geboten und auf der anderen Seite kann der Schüler in der App seinen Wissensstand abfragen und so sehen, inwieweit er für die Klausur vorbereitet ist. Wenn er etwas nicht versteht, bekommt er den Lösungsweg und Tipps dazu ganz einfach erklärt. Da ich jedem dieses Lernen ermöglichen möchte, unabhängig davon ob oder seine Eltern sich das leisten können ist diese App sowohl für Lehrer als auch für Schüler kostenlos. Jeder soll also die gleichen Chancen bekommen für gutes und einfaches Lernen. Zunächst ist die Ausarbeitung der Themen für die 8-13 Klasse geplant.
Wie funktioniert Skills4School?
Skills4School ist sowohl für Lehrer als auch Schüler ganz einfach zu benutzen und super verständlich. Zunächst wählt der Lehrer in der App die Kategorien Bundesland, Schulform, Schulfach, Schulbuchverlag, Klassenstufe und Klausurtermin aus. Anschließend bekommt er passend zu seinen Angaben die Themengebiete geliefert die in dem passenden Schulbuch vorkommen. Diese kann er dann mit einem Klick auswählen. Im nächsten Schritt hat er eine Übersicht über die ausgewählten Themen und deren Umfang. Für den Lehrer besteht die Möglichkeit die Aufgaben genau anzusehen und bei Bedarf selbst noch Aufgaben hinzuzufügen. Ist der Lehrer mit seiner Zusammenstellung zufrieden, kann er mit einem weiteren Klick den Code anfordern, den er anschließend an seine Klasse oder seinen Kurs weitergibt.
Als Schüler habe nun die Möglichkeit, diesen Code in der App einzugeben und die passenden Fragen zu beantworten. Sollte mein Lehrer das Programm noch nicht nutzen, kann ich mir die Themen auch selbst auswählen und dann lernen. Nachdem man sich in der App angemeldet hat, erscheint eine Lernzielübersicht mit den wichtigsten Informationen. Ich sehe wann ich die nächste Klausur schreibe, wie viele Tage mir zum Lernen bleiben und wie gut ich vorbereitet bin.
Ich sehe bei welchen Themen meine Schwachstellen liegen und wo noch mehr gelernt werden muss.
Das Ganze ist sehr übersichtlich und einfach gestaltet und ebenfalls graphisch dargestellt. Um dann aber auch wirklich zu lernen kann man zum einen auf den Trainings- oder den Prüfungsmodus gehen.
Dort beantwortet man dann gestellte Fragen mit einfachem Anklicken der Multiple Choice-Antworten oder dem Eingeben der passenden Kurzantworten. Wenn man nicht die richtige Antwort kennt, kann man sich den Lösungsweg unter dem Hilfebutton erklären lassen oder man holt klickt auf Tipps um selbst auf die Lösung zu kommen.
Auf meiner Website und der Facebook Seite ist auch ein Video zu finden wo ich die Betaversion der App zeige und erkläre wie diese funktioniert. Wenn Interesse besteht, würde ich mich freuen wenn man sich in dem Link direkt neben dem Video mit seiner E-Mail einträgt und somit erfährt, sobald mit der App gelernt werden kann.
Wo liegen die Unterschiede zu anderen Lernprogrammen?
Der Unterscheid liegt zum einen in der Festlegung der Themen durch den Lehrer und auch durch das passende und gezielte Lernen mit dem Schulbuch lernen. Zudem ist Skills4School eine vollkommen kostenlose App mit einem sehr großen Lernumfang.
Ein weiterer Vorteil ist meine Perspektive als direkter Nutzer. Oft versuchen Erwachsene solche Programme zu entwerfen obwohl sie nicht den Nutzer in erster Linie betrachten. Ich schaffe als Schüler eine App für Schüler um gezielter, strukturierter und besser zu lernen.
Skills4School, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Genau solche Interviewfragen sind es die ich liebe! Viele Gründer bedenken meistens nur die ersten 1-2 Jahre und planen nicht weit genug in die Zukunft. Statt die ersten zwei Jahre zu überplanen, sollte man sich Gedanken über die nächsten 10 Jahre machen, um nicht in 4 Jahren schon wieder untergegangen zu sein. Bildung ist und bleibt immer ein wichtiges Thema und ebenso ist die Digitalität nicht mehr aus unserem Alltag weg zu denken.
Warum werden Lernstandserhebungen undPisastudien immer noch auf dem Papier gemacht. Warum findet jedes Jahr eine vollkommen gestellte und realitätsferne Leistungsabfrage statt, um zu sehen wie gut die Schüler eigentlich sind. Es gibt viel sinnvollere und einfachere Möglichkeiten, welche im Moment gar nicht in Betracht kommen, da diese noch nicht entwickelt sind. Unter anderem mit solchen Dingen beschäftige ich mich und versuche so ständig zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Wenn jemand fragen dazu hat, kann mich gerne kontaktieren unter der E-Mail rubin@skills4school.de
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich denke jeder von uns hat immer wieder gute Ideen. Wirklich jeder von uns sieht Probleme, erkennt Probleme und dabei bleibt es dann auch oft.
Für mich war es unglaublich hilfreich meine Ideen aufzuschreiben und alles einmal genau zu durchdenken. Im eigenen Kopf klingt alles immer super logisch und perfekt, aber schreibt man es erst mal auf und liest es anderen vor wird schnell klar woran man noch arbeiten muss.
Ein weiterer Punkt ist seine Idee groß zu denken. Klar könnte ich einfach ein Programm machen für meine Schule, mit der meine Mitschüler einfacher lernen können, aber das reicht mir nicht. Ich will eine Lernapp entwickelt, zunächst für ganz Deutschland mit dem gesamten Schulbuchcontent zum einfachen und individuellen Lernen, die ebenso Statistiken und Analysen über das Lernen der Schüler erstellt und somit ganz neue Möglichkeiten schafft. Einige Leute werden Euch als größenwahnsinnig oder als Spinner bezeichnen. Wichtig ist, dass Ihr ein durchdachtes sinnvolles und strukturiertes Konzept habt und an Eure Idee glaubt.
Als letztes müsst Ihr dann nur noch dafür arbeiten und durchhalten. Facebook und Apple, zwei wirklich große Unternehmen sind auch nicht an einem Tag entstanden. Dafür brauchte es viel Arbeit, Disziplin und Durchhaltevermögen. Ich kann somit jedem nur auf den Weg geben an seine Idee zu glauben und dafür zu arbeiten.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Rubin Lind für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.