SmartMiete bietet durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter
Stellen Sie sich und das Startup SmartMiete doch kurz unseren Lesern vor!
Gerne! SmartMiete ist ein klassisches Startup, das im vergangenen Jahr bei null im deutschen Markt gestartet ist. Dabei ist unsere Situation recht ungewöhnlich, denn wir sind die deutsche Tochtergesellschaft von Husleie.no, einem norwegischen Unternehmen, das dort seit mehr als fünf Jahren sehr erfolgreich ist. In Norwegen laufen mehr als 20 Prozent aller Neuvermietungen privater Wohnungen über Husleie.no.
Die administrativen Aspekte der Vermietung wie Mietvertrag, Mietsicherheit, Übergabeprotokoll, Stromlieferung und Zahlungsverwaltung — werden von uns in einem sehr einfachen, voll digitalen Prozess angeboten. Das ist in dieser Form völlig neu in Deutschland.
Ich selbst bin seit zehn Jahren als Gründer und Geschäftsführer verschiedener Startups unterwegs. Unter anderem habe ich eines der ersten Legal-Tech-Startups in Europa gegründet, das wir an einen internationalen Verlagskonzern verkaufen konnten. Zuvor war ich in großen Medienunternehmen tätig und bin ursprünglich gelernter Rechtsanwalt. Mein Mitgeschäftsführer und CEO unserer norwegischen Mutter, Kjetil Olsen, hat ein Unternehmen im Bereich Recruiting gegründet, das von StepStone übernommen wurde. Dort haben wir uns damals auch kennengelernt. Später hat er unter anderem einen Venture Inkubator in Oslo und das internationale Geschäft der Freelancer-Plattform Upwork aufgebaut.
Welche Vision steckt hinter SmartMiete?
Unsere Vision ist sehr simpel: Wir wollen das Leben von Privatvermietern einfacher und sicherer machen. Private Vermieter von Wohnungen vermieten fast immer nebenberuflich und ohne tiefes Fachwissen. Gleichzeitig sind sie in einem hoch regulierten Bereich unterwegs, mit komplexen und sich ständig verändernden Vorgaben und Stolperfallen. Die damit verbundenen Aufgaben sind zersplittert und aufwendig, von digitalen Erleichterungen ganz zu schweigen. Häufig wird noch mit alten Formularbüchern und am Rand der Legalität gearbeitet. Dem stellen wir einen zeitgemäßen digitalen Prozess gegenüber, der allen Beteiligten Spaß macht und Ärger spart.
Was sind Ihre Aufgaben? Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?
Unsere Aufgaben und unsere Arbeitstage sind sicher ähnlich zu anderen Startups. Dazu gehört auch, dass es „normal“ nicht gibt. Jeder Tag ist anders und birgt unvorhergesehene Überraschungen, in alle Richtungen. Ungewöhnlich ist bei uns auch, dass wir in unserem Heimatmarkt Norwegen bereits ein erfolgsbewiesenes Produkt haben. Das bedeutet, dass wir jeden Tag schauen, ob und was von den dortigen sehr innovativen Ansätzen auch in Deutschland funktioniert. Wir wollen und können sehr intelligente Lösungen in den Markt bringen, müssen aber gleichzeitig darauf achten, dass diese Lösungen lokal verstanden und akzeptiert werden. Das ist eine spannende Herausforderung, die uns von „klassischen“ Startups unterscheidet und enorm viel Potential hat.
Wer ist die Zielgruppe von SmartMiete?
Unsere Zielgruppe sind private Vermieter von Wohnraum. Typischerweise sind das Menschen, die eine bis zehn Wohneinheiten geerbt oder als Investment gekauft haben und bei der Vermietung eine „Hands-On Mentalität“ haben, also nicht große Teile ihrer Rendite an eine professionelle Hausverwaltung weiterreichen wollen.
Wie funktioniert SmartMiete? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
SmartMiete bietet genau durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter in genau definierten Situationen. Wir wollen weder eine Verwaltersoftware noch eine Plattform für Vermietungsthemen aller Art sein. Stattdessen steht für uns Problemlösung durch Simplizität im Vordergrund.
Ein Beispiel ist der Mietvertrag: Natürlich kann man dafür ein Formular zur Verfügung stellen, und das wars. Aber wir gehen einen Schritt weiter und überlegen uns im Detail, welche Fragen, Sorgen und Bedürfnisse die Vertragsparteien in der jeweiligen konkreten Situation haben. Und wie wir möglichst einfach aber mit hohem Qualitätsanspruch Lösungen bieten können.
SmartMiete, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Für uns ist völlig klar, dass private Wohnungsvermietungen auf Dauer nicht mit Mietverträgen auf Papiervordrucken, einer analogen Zettelwirtschaft von Mieterselbstauskunft bis Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und der physischen Übergabe verpfändeter Sparbücher stattfinden werden. Die Macht der Gewohnheit ist zwar groß, aber das Bedürfnis nach klaren und komfortablen Prozessen wird größer werden. Auch dieser Lebensbereich wird digitalisiert. Hier werden wir im Laufe der nächsten fünf Jahre große Fortschritte machen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens — Wartet nicht auf die eine große Idee, und lasst Euch nicht von vermeintlicher Konkurrenz abschrecken. Fast alles gibt es irgendwie bereits. Letztlich gewinnt aber nur der, der die Sache überzeugender umsetzt und intelligenter vermarktet.
Zweitens — Organisiert Eure internen Abläufe entsprechend allgemein anerkannter Best Practices für innovative Wachstumsunternehmen. So könnt Ihr davon profitieren, dass andere vor Euch bereits Fehler gemacht und daraus gelernt haben, statt die gleichen Fehler nochmals zu machen.
Drittens — Business is People Business. Wenn Ihr wachst, seid Ihr nicht mehr Einzelkämpfer, sondern Team. Und echte Teams haben heutzutage weniger mit Tischkicker und Party als vielmehr mit Vertrauen, Delegation und Leistung zu tun.
Wir bedanken uns bei Daniel Biene für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder