Dienstag, Dezember 24, 2024
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Zu Beginn muss man hart arbeiten und viel selber machen

Smoobu: Software für private Vermieter von Ferienwohnungen

Stellen Sie sich und das Startup Smoobu doch kurz unseren Lesern vor!

Die Digitalisierung der Ferienwohnung ist noch ganz am Anfang. Nachdem die Vermarktung spätestens seit Airbnb zu großen Teilen online stattfindet, ist die Verwaltung oft noch Zettelwirtschaft. Smoobu setzt dort an und digitalisiert und automatisiert diese Verwaltung. Das beinhaltet die Kommunikation mit den Gästen genauso wie ein Abgleich der verschiedenen Buchungsportale. Denn während Überbuchungen im Hotelbereich üblich sind, gibt es bei Ferienwohnungen fast immer nur genau eine Unterkunft. Jede Überbuchung bedeutet Stress, Ärger und Kosten für den Vermieter, die wir ihm ersparen können.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Smoobu ist die Lösung unserer eigenen Probleme. Alle Beteiligten der ersten Tage waren in irgendeiner Form selber Vermieter. Leider gab es die Lösung unserer Probleme damals nur für Hotels. Da wir diese weder verstanden noch bezahlen konnten, mussten wir Smoobu selber bauen.

Welche Vision steckt hinter Smoobu?

Wir möchte privaten Vermietern von Ferienwohnungen alles an die Hand geben, um die Ferienwohnung automatisiert zu verwalten, ohne den persönlichen Kontakt zum Gast ganz aufgeben zu müssen. Am Ende treffen sich minimaler Aufwand und maximale Rendite, sodass die Vermietung den Vermietern noch mehr Spaß macht.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Diese Überschneidungen zwischen einer B2B Unternehmenssoftware und einer B2C Kommunikation an Privatpersonen sind sicherlich aus Marketingsicht eine Herausforderung. Für viele Kunden sind wir die erste und einzige Software, für die sie Geld bezahlen. Software im Abo war vor allem vor einigen Jahren noch alles andere als selbstverständlich für diese Zielgruppe.

Wer ist die Zielgruppe von Smoobu?

Eigentümer und Verwalter von Ferienwohnungen. Dabei liegt unser Fokus nicht auf der großen Agentur mit hunderten von Objekten sondern auf den Vermietern, die nur eine oder wenige Wohnungen verwalten.

Wie funktioniert Smoobu? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die einfache und intuitive Bedienung unserer App. Smoobu lässt sich in wenigen Minuten einrichten – egal wie wenig Erfahrung der Nutzer hat. Einen Airbnb, Booking.com und Expedia-Kalender zu verknüpfen dauert nur wenige Minuten. Die Erstellung einer Webseite geht genauso schnell. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Während die gesamte Tourismusindustrie stark gelitten hat, kamen wir relativ gut durch die Krise. Es war für uns auch eine Art Blaupause, in der wir unser Produkt weiterentwickeln konnten und Kooperationen mit namhaften anderen Unternehmen in der Branche angestoßen haben. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Die Kundenakquisitionskosten sind Ende März stark gestiegen. Als Konsequenz darauf haben wir für einige Wochen unser Marketing stark reduziert. Da die ersten Berliner Corona-Fälle auf einer anderen Etage in unserem Gebäude auftraten, waren wir sehr früh im Homeoffice, was auch verblüffend gut funktionierte. Staatliche Zuschüsse haben wir nicht in Anspruch genommen, Kurzarbeit oder sogar Kündigungen blieben uns erspart. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Der Wandel zur Digitalisierung beschleunigt sich in allen Bereichen unseres Lebens. Als Anbieter von Software profitieren wir da natürlich stark. Wir haben alle Tools, die ein Ferienwohnungsvermieter braucht. Dazu kommt, dass in Corona-Zeiten viele Vorteile von Ferienwohnungen gegenüber Hotels oder sogar Kreuzfahrten offenbart werden. Wir sind zuversichtlich, dass sich der Markt schnell erholen und wahrscheinlich stärker denn je zurück kommen wird.

Smoobu, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten die weltweit führende Software für private Vermieter von Ferienwohnungen sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Lasst euch besonders am Anfang nicht von großen Abschlüssen oder schnellen Deals locken. Diese lenken euch nur von eurer Vision ab und werden meistens nichts.

2. Zu Beginn muss man hart arbeiten und viel selber machen. Da führt kein Weg dran vorbei. Allerdings muss man auch Aufgaben abgeben. 

3. Sagt selbstbewusst nein zu individuellen Kundenwünschen. Wenn der Fokus auf Einfachheit liegt, kann man nicht jeden Kundenwunsch nach neuen Funktionen realisieren.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philipp Reuter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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