Freitag, März 29, 2024
StartWorkbaseStartup-Gründen leicht gemacht: So findest Du die richtige Idee

Startup-Gründen leicht gemacht: So findest Du die richtige Idee

Bei Startups gilt der richtige Start noch immer als eine Art Glaubensentscheidung. Die einen sagen, dass die Idee das Wichtigste sei, die anderen sagen, es komme nur auf die Ausführung an. Da sich Startups sehr unterschiedlich gründen, finde ich es schwierig, ein Gesetz zu formulieren, das per se etwas ausschließt. Für mich sollte der Start eine Mischung aus guter Idee und guter Ausführung sein. Doch was ist denn eine gute Idee und vor allem: Wie kommt ihr zur Idee? In den verschiedenen Programmen der Campus Founders treffe ich auf viele Menschen, die mir ihre Ideen pitchen. Manche Ideen sind gut, wenige sehr gut, viele nicht mal okay. Wichtig zu wissen: Die “perfekte” Idee steht nie bereits am Anfang. Eine richtig gute Idee muss entwickelt werden. Es ist ein Prozess, der langwierig und anstrengend sein kann. Aber es lohnt sich Zeit und Aufwand dafür einzuplanen, denn ihr baut schließlich den Grundstein für euer Unternehmen. 

Ich zeige euch, wie es gelingt, eine Idee zu entwickeln. Ich kläre euch dazu über Halbwahrheiten auf, die mir in der täglichen Arbeit begegnen. So seid ihr in der Lage, Fehleinschätzungen direkt einordnen zu können und euren eigenen Weg konsequenter zu verfolgen.

“Ich bin nicht kreativ!”

Dieser Satz fällt ausnahmslos in jedem Gründer-Workshop. Ich hoffe, dass der Beitrag dazu beiträgt, dass das weniger häufig vorkommt. Denn: Kreativität ist keine “übermenschliche Gabe”, die man entweder hat oder nicht. Es geht schließlich nicht darum, ein Kunstwerk zu kreieren, sondern ein Startup zu bauen. Das ist eher Handwerk als Kunst. Schon Thomas Edison wusste:  “Genius is one percent inspiration and ninety-nine percent perspiration.

In meinen Worten: Kreatives Arbeiten ist erlernbar und kein Talent. Es ist daher wichtig, dass ihr Erfahrung darin sammelt Ideen zu entwickeln.

  • Informiert euch in vielen Feldern, Branchen und Kontexten und sucht nach Ideen, die ihr übertragen könnt.
  • Generiert möglichst viele Ideen, bevor ihr anfangt diese zu bewerten. 
  • Nutzt ein diverses Team und arbeitet gemeinsam daran Ideen zu verfeinern. 

„Von den Kunden kann man nicht alles lernen…”

Es wurden auch viele Produkte entwickelt, die der Markt noch nicht kannte. Das stimmt, aber schließt das aus, sich am Kunden und Nutzer zu orientieren? Nein. Denn der Markt sowie die Kund*innen zeigen den Bedarf an und können euch weitere Inspiration zu Ideen liefern. Daher behaltet den Markt und eure Kunden im Blick und findet ehrliche Einschätzungen zu eurem Produkt. Fragt eure tatsächlichen Nutzer*innen und Kund*innen. Und nicht die Leute, die euch gern haben und generell zu allem Ja und Amen sagen. Lernt, das Feedback erstmal anzunehmen und zuzuhören. Verkauft oder rechtfertigt euer Produkt nicht. Wer sich rechtfertigt, bekommt kein offenes Feedback. Wenn Menschen euch oder eurem Produkt gegenüber kritisch sind, ist das ein gutes Zeichen, denn sie machen sich Gedanken und nehmen sich Zeit. 

“Wie kann ich prüfen, dass meine Idee die Richtige ist?”

Haltet es wie Elon Musk. „Ihr liegt falsch und ihr arbeitet jeden Tag daran weniger falsch zu liegen“. Die einzige Instanz, die über eure Idee urteilen sollte, ist eure Zielgruppe. Die Zielgruppe wird euch die Entscheidung abnehmen, was richtig ist. Und eure Zielgruppe muss nicht aus euren ersten Kund*innen bestehen. Ihr müsst vielmehr herausfinden, warum sie euch engagiert oder euer Produkt gekauft haben. Nur wenn ihr die Beweggründe eurer Kund*innen und Nutzer*innen kennt und den Kaufprozess mit neuen Personen reproduzieren könnt, habt ihr eine Validierung für eure Idee.

“Fail fast”…

… aber bitte nicht fahrlässig. Seid spielerisch mit euren Experimenten, aber bleibt realistisch. Viele Teams verlaufen sich in diesem Irrtum und generieren ”Schnell Schnell”-Erkenntnisse, die keinerlei Auswirkung auf den angestrebten Hypothesentest haben. Dann fangen sie an sich diese Erkenntnisse im Nachhinein zurecht zu biegen. Das ist der falsche Weg. 

Gerade bei B2B-Ideen ist es wichtig, sorgfältig auszuwerten und alle Parameter zu bedenken, die beim Kunden zu einer Entscheidung führen. Es reicht nicht, wenn ihr nach einem flapsigen unpersönlichen Schreiben an einen falschen Entscheider auf mangelndes Interesse schließt. Bedenkt alle Kriterien und verbessert euch statt dauernd zu “failen”. 

Ich hoffe, dass ihr die benannten Irrtümer meiden könnt und euren eigenen Weg findet, Ideen zu entwickeln. Mir hilft der geschärfte Blick auf das Wesentliche, daher mein kurzes Fazit, was ihr konkret beachten müsst. 

  1. Die Entwicklung von Ideen ist ein Prozess und kein “urknallartiger”  Moment. Nutzt Methoden und Techniken, um Ideen zu finden, aber eure Einstellung und Herangehensweise als Team ist entscheidender.
  2. Die Entwicklung von Ideen sollte sich an Daten und Informationen und nicht an theoretischen Debatten orientieren. Wenn ihr diese Daten nicht habt, dann findet sie und besorgt sie euch. 
  3. Übung macht den Meister. Je früher ihr euch auf neue Methoden und Denkweisen einlasst, desto besser werdet ihr in der Zukunft voran kommen. 

Schreibt mir gerne, woran ihr vielleicht gescheitert seid, was für euch eine gute Idee ausmacht und wie ihr bestmöglich Ideen findet. Ich freue mich über eure Rückmeldungen.

Über den Autor

Tim Lampe leitet das Programm-Team der Campus Founders und entwickelt mit seinem Team die Angebote und Lehrformate, die die Startup Teams auf ihrer unternehmerischen Reise ganzheitlich begleiten. Vor seiner Zeit bei den Campus Founders war er bereits in mehreren Startups im Bereich Consulting, SaaS, Bildung und Co-Living involviert und verbrachte auch ein Jahr im Silicon Valley.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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