Dienstag, April 23, 2024
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Offen mit seiner Idee umgehen

Somigo flexible Vermittlung von lokalen gemeinnützigen Tätigkeiten- soziales Engagement

Stellen Sie sich und das Startup Somigo doch kurz unseren Lesern vor!

Kai und Niklas: Somigo ist die Plattform für eine schnelle, einfache und flexible Vermittlung von lokalen gemeinnützigen Tätigkeiten. Diese moderne Interpretation des Ehrenamts soll der jungen Generation den Zugang zu sozialen Engagement vereinfachen und nachhaltig Spaß machen. Wir wollen zeigen, dass soziales Engagement so einfach und zugleich so spannend wie ein Hobby sein kann und dass man dafür nicht seinen gesamten Zeitplan auf den Kopf stellen muss. So schränken vier Stunden aufräumen im Park pro Monat die wenigsten von uns ein und passt in jeden Alltag, wenn man es möchte.

Als Gegenstück arbeiten wir eng mit Unternehmen zusammen, um für sie innovative Möglichkeiten des sozialen Engagement zu erarbeiten. Wir wollen der Partner sein, wenn es um das Thema soziales Engagement von Unternehmen geht und mit ihnen sicherstellen, dass sie mit ihrem finanziellen Einsatz auch die entsprechenden Mehrwerte erzielen. 

Wir kennen uns aus der gemeinsamen Arbeitszeit bei Convidera, einer Unternehmensberatung für Digitalisierung aus Köln. Und wir wollen nun unser digitales Know-How dafür einsetzen, eine moderne Interpretation des Ehrenamts zu erschaffen und damit soziales Engagement zu fördern.  

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Kai: Nach meinem Studium wollte ich zwei Monate lang ehrenamtlich tätig werden. Leider hat die Anmeldung sehr viel Zeit in Anspruch genommen, genauer gesagt ganze sechs Wochen, sodass ich im Endeffekt gar nicht tätig werden konnte. Diese langwierigen Prozesse waren für mich schwer begreiflich. Wenn man etwas Gutes tun möchte, muss der Zugang doch möglichst einfach und schnell sein, ganz gleich ob man nun für mehrere Monate oder ein paar Stunden aktiv werden möchte! Dieser Grundgedanke und meine negative Erfahrung haben mich jahrelang nicht mehr losgelassen. Bis Ende 2019 habe ich zwei Jahre in einer Digitalberatung gearbeitet, bei der ich vieles über digitale Geschäftsmodelle und Möglichkeiten gelernt habe. Meine Kernidee, jedem Menschen einen möglichst einfachen Zugang zu Angeboten zu geben, um Gutes zu tun, in Kombination mit meinem gesammelten digitalen Know-How führten letztlich zur Gründung von Somigo.

Als diese Entscheidung feststand habe ich vielen Menschen von meiner Idee erzählt, so auch meinem damaligen Arbeitskollegen Niklas. Von Anfang an hat er für diese Idee genauso gebrannt wie ich. Das war der Beginn unserer Zusammenarbeit .

Welche Vision steckt hinter Somigo? 

Kai und Niklas: Wir wollen, dass mehr Gutes passiert! Dafür ist es wichtig die Barrieren für soziales Engagement zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass Freiwillige auch Spaß bei den Tätigkeiten haben. In unserer Vision wird es zur Normalität, dass sich jede Person im Rahmen ihrer Möglichkeiten sozial engagiert. Die Frage sollte dann nicht mehr sein: “Engagierst du dich sozial?” sondern “Wie engagierst du dich?” .

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Niklas: Als Plattform ist die größte Herausforderung ein Angebot zu definieren, welches die Interessen von verschiedenen Parteien zusammenbringt. In unserem Fall bieten wir Helfern eine Möglichkeit flexibel tätig zu werden, gemeinnützigen Organisation eine Vermittlung von passenden Freiwilligen und Unternehmen eine effektive und mehrwertige Förderung von sozialem Engagement. Hier muss man als Startup in kurzer Zeit viele verschiedene Ideen ausprobieren und herausfinden, welches Angebot am Markt Zuspruch findet.

Die Finanzierung soll langfristig durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen abgedeckt werden, denen wir helfen wollen, innovative Konzepte für ihr soziales Engagement zu entwickeln. Zum Start von Somigo hilft uns das Privat-Investment von Kai, der mit seinen eingesetzten Mitteln komplett in Vorleistung tritt und damit etwas Nachhaltiges entwickeln möchte. Im Erfolgsfall erfolgt keine Kompensierung durch Gewinnausschüttung, da dies vertraglich so geregelt ist durch die Gründung in Verantwortungseigentum .

Wer ist die Zielgruppe von Somigo?

Kai und Niklas: Die Kernzielgruppe der Plattform sind junge Freiwillige (18 bis 30 Jahre), die zwar ein Interesse an sozialem Engagement zeigen. Ssich jedoch durch das derzeitige Angebot nicht abgeholt fühlen. Wir glauben, dass die Bereitschaft für soziales Engagement bei der jüngeren Generation definitiv vorhanden ist. Aber das derzeitige Angebot einfach nicht den Bedürfnissen dieser Zielgruppe entspricht. Unsere jüngere Generation tickt anders, daher wollen wir ein Angebot für soziales Engagement schaffen, das passt. Dabei ist vor allem eine moderne Ansprache zwingend notwendig.

Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die sich derzeit vor allem durch Geldspenden sozial engagieren. Wenn ein Unternehmen Geld spendet, fehlt dabei häufig eine Strategie, was die eingesetzten Mittel bewirken sollen. Es fehlt an konkreten Zielsetzungen und einem klaren Plan. Das kann man den Unternehmen auch nicht vorwerfen, weil sie ja keine Experten im gemeinnützigen Bereich sind und ihre Zeit für ihr Geschäft einsetzen müssen. 

Wir wollen der Partner von Unternehmen sein, wenn es um das Thema soziales Engagement geht und mit ihnen sicherstellen, dass sie mit ihrem finanziellen Einsatz auch die entsprechenden Mehrwerte für alle Seiten erzielen. 

somigo Vermittlung gemeinnütziger Tätigkeiten- soziales Engagement

Wie funktioniert Somigo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kai und Niklas: Wer sich online als Helfer registriert kann Möglichkeiten in seiner Nähe finden, um sich gemeinnützig zu engagieren. Freiwillige werden dadurch motiviert, dass Unternehmen einen vereinbarten Betrag pro geleisteter Stunde von Freiwilligen spenden. Freiwillige tracken ihre geleistete Stunden, bekommen Auszeichnungen und könnten ein Mitbestimmungsrecht über ihre Spenden bekommen. Zudem kann dieses Engagement über soziale Plattformen geteilt werden. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Kai und Niklas: Soziales Engagement hat in den meisten Fällen mit der Interaktion von Menschen zu tun. Durch das Versammlungsverbot fallen daher viele gemeinnützige Tätigkeiten, zu denen wir unsere Freiwilligen vermitteln wollten, aus. Daher haben wir durch unsere eigene Corona-Hilfe einen Weg gefunden, das Beste für die Gesellschaft und unser junges Unternehmen zu tun. Zudem sprechen wir gezielt Tafeln und gemeinnützige Organisationen an, um auch dort Freiwillige Helfer zu vermitteln. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Kai und Niklas: Nachdem wir unsere lokale Nachbarschaftshilfe hier in Köln aufgebaut hatten, wurden wir von RTL in die Talkshow von Marco Schreyl eingeladen und NTV berichtete die Woche darauf über uns. Uns erreichten danach viele nationale Anfragen. Sodass wir unsere Vermittlung zwischen Helfern und Hilfeempfängern damit auf einen Schlag deutschlandweit ausweiten konnten. In den darauffolgenden Tagen mussten wir schnell viele Prozesse erarbeiten, um die Qualität unserer Vermittlung sicherzustellen. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Kai und Niklas: Eine Krise ist immer eine Zeit der Veränderung und damit auch immer eine Möglichkeit innovative Ansätze schneller umzusetzen. Durch Corona erleben wir eine hohe Hilfsbereitschaft. Ddie wir in dieser Phase mit unseren Angeboten unterstützen, intensivieren und langfristig mitnehmen wollen. 

Somigo wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Kai und Niklas: Wir wollen, dass soziales Engagement zur Normalität und ein fester Bestandteil der Menschen in ihrem Leben wird. Wie bereits erwähnt, muss dafür niemand seinen gesamten Zeitplan umstrukturieren. Natürlich verändert eine Person mit vier Stunden pro Monat nicht die Welt. Wenn das aber eben ganz viele tun, macht das einen großen Unterschied.

Zudem ist unser Antrieb, dass alle eingesetzten und verfügbaren Mittel, also die Zeit von Freiwilligen und die Spenden von Unternehmen, ideal für die Gesellschaft genutzt werden. Dementsprechend können sich Unternehmen auf maßgeschneidertes soziales Engagement gepaart mit Team-Building und Freiwillige auf soziale Tätigkeiten, die Spaß machen und für sie flexibel erreichbar sind, freuen. Hinzu kommen coole Events, stylische und nachhaltige Kleidung und weitere Überraschungen für die Somigo Community..

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Kundenfeedback: Schnell ein Angebot entwickeln was man mit Kunden getestet werden kann. Das Feedback der Kunden ist enorm wichtig um die nötigen Anpassungen zu machen, man kann nicht alles vorher bedenken. 
  2. Netzwerk: Offen mit seiner Idee umgehen und gezielt im eigenen Netzwerk nach Personen suchen, die einem durch Feedback oder eine passende Intro weiterhelfen können.
  3. Mutig sein: Als Gründer muss man permanent Menschen überzeugen: Kunden, Partner und Mitarbeiter müssen durch eine klare Vision überzeugt werden. Dabei ist wichtig den Mut zu haben, die jeweilige Personen immer offen anzusprechen, selbst wenn eine negative Reaktion zurückkommen könnte.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Kai Giersiepen und Niklas Hagenbeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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