Spoo Group: Piles & Cards Lowcode Plattform- Geschäftsprozesse digitalisieren ohne zu programmieren
Stellen Sie sich und das Startup SPOO Group doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo, ich bin Heinz Bölling und habe zusammen mit zwei Co Foundern 2018 die SPOO Group GmbH gegründet. Ich hatte vorher schon ein Softwareunternehmen, dass ich aber 2018 an meinen Mitgesellschafter verkauft habe.
Unsere Idee bei der Gründung 2018 war ein modernes Entwicklungsframework zu programmieren, mit dem hoch skalierbare Plattformen entwickelt werden konnten. Dies haben wir auch mit einem modernen Cloud Native Ansatz realisiert.
Glücklicherweise haben wir auch sehr schnell einen ersten Kunden gewinnen können. Bei dem Kunden ging es um eine komplexe Fahrplan Software, welche tatsächlich in Excel entwickelt worden war. Da aber der technische Excel Spezialist in Rente gehen wollte, musste eine Modernisierung der Software her.
Hier haben wir zusammen mit dem Kunden in nur einem halben Jahr, ein Prototyp entwickelt, der die komplexen Berechnungen in der Cloud durchführen konnte. Bei der Entwicklung haben wir bereits darauf geachtet wiederverwendbare Codeteile zu entwickeln, die dann auch zu unserem Hauptprodukt Piles & Cards geworden sind.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich bin seit 1992 Gründer und stand 2018 vor der Entscheidung entweder ganz aufzuhören oder eben nochmals ein neues Projekt zu starten und neu zu gründen. Ich habe mich dazu entschieden, nochmals zu gründen, da ich große Lust hatte wieder etwas Neues aufzubauen. Ich hatte mit meinen zwei Co-Founderen eine Vision.
Wir wollten unbedingt den Markt verändern, wie heute Software entwickelt wird. Aus dieser Idee ist dann einen Lowcode Plattform entstanden, die entweder als SaaS Lösung konsumiert werden kann oder in jeder beliebigen Cloud betrieben werden kann. Den Source Code hierfür haben als Open Source Lizenz frei zugänglich gemacht.
Welche Vision steckt hinter Piles&Cards?
Mit Piles & Cards soll jeder technisch versierte Fachanwender (Citizen Developer) in die Lage versetzt werden, selbst Geschäftsprozesse zu digitalisieren ohne Programmieren können zu müssen. Hier haben sehr früh schon konkrete Kundenfeedbacks erhalten, welche wir auch immer zeitnah in die Entwicklung überführen konnten. So haben wir heute ein sehr modernes Entwicklungswerkzeug mit dem Fachanwendungen in der Cloud entwickelt werden können.
Auch wurde uns klar, dass wir auch speziell für den Government Markt ein attraktives Angebot bereitstellen konnten. In der Zukunft wollen wir Piles & Cards noch weiterentwickeln und arbeiten momentan auch an einer KI Erweiterung, um mit Piles & Cards Daten auch Modelle trainieren zu können. Hier bestehen schon die ersten Prototypen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größten Herausforderungen waren, dass wir praktisch bei null anfangen mussten, da wir auf keinen Fall auf bestehende Komponenten aufbauen wollten. Dies hatte zur Konsequenz, dass wir in der ersten Zeit kein Geld verdienen konnten und ich als Gründer die Entwicklung vorfinanziert habe. Auch war der Marktzugang sehr schwierig da wir in einem beschaulichen Ort in der Nähe von Freiburg gegründet haben und nicht in einer Metropol Region. Hier ist der Zugang zu Kunden aber auch zu Kapital sehr viel schwieriger.
Wer ist die Zielgruppe von Piles&Cards?
Die Zielgruppe von Piles & Cards sind in erster Linie mittelständische Unternehmen und kommunale Einrichtungen, welche einen hohen Digitalisierungsbedarf haben. Hier können wir mit Piles & Cards helfen, Geschäftsprozesse einfach und komfortabel zu digitalisieren.
Fachabteilungen können Ihr eigenes Know How verwenden und zusammen mit uns oder unseren Partnern fachgerechte Apps entwickeln ohne grundsätzliche Programmierkenntnisse zu haben. Auch ist bei der Entwicklung kein Datenbank Know How erforderlich, da Piles & Cards schon eine objektorientierte Datenbank quasi „im Bauch“ mitbringt. Durch bereitgestellte Fachvorlagen, können die Fachentwickler bereits fertige Bausteine verwenden und mit eigenen Anforderungen erweitern.
Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Einer unserer Hauptvorteile ist mit Sicherheit, dass wir im Vergleich zu Mitbewerbern ganz einen moderneren Tech Stack haben. Dadurch dass wir alles neu entwickelt haben, mussten wir keine sog. Altlasten mitnehmen. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass die Plattform modular erweitert werden kann und in jeder Cloud oder On Premise Installation verwendet werden kann.
Dies ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Anbietern, die Ihre Lösungen nur als SaaS Dienst bereitstellen. Darüber hinaus ist unsere Lösung Open Source was speziell für kommunale Kunden interessant ist.
SPOO Group, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Der Weg geht eindeutig weiter in Richtung künstlicher Intelligenz und der Möglichkeit, Daten aus Piles & Cards heraus in einem 360 Grad Ansatz zu analysieren und zu verarbeiten. Wir wollen eine führende Lowcode Plattform werden, um Fachabteilungen im Mittelstand zu helfen Ihren Digitalisierungsstau aufzulösen. In fünf Jahren werden wir nicht nur im deutschsprachigen Raum unsere Angebot anbieten sondern auch in den Europäischen Nachbarländern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1.) Einfach machen und nicht zu viel überlegen. Man kann auch ein Unternehmen oder eine Vision als Teilzeit am Anfang realisieren.
2.) Sich auf jeden Fall die richtigen Co Founder aussuchen, die auch ein gestreutes Know-How mitbringen.
3.) Sehr schnell Partnerschaften zu suchen und Unterstützungen bei der Gründung
Wir bedanken uns bei Heinz Bölling für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.