StadtLandFreund: neue Leute kennenlernen
Stellen Sie sich und das Startup StadtLandFreund doch kurz unseren Lesern vor!
StadtLandFreund wurde von mir, Barbara Pötter, im Dezember 2016 gegründet. Ich biete Veranstaltungen und Events in Konstanz und Umgebung an, mit dem Ziel, dass man schnell und unkompliziert neue Menschen kennenlernen kann. Zum Beispiel, wenn man gerade erst hierher gezogen ist und noch keinen Freundeskreis hat. Oder wenn man einfach so Lust hat, noch mal neue Leute zu treffen und einfach Neues zu erleben. Meine Freizeitangebote bieten da eine gute Anlaufstelle für alle, die Lust haben auf gemeinsame Unternehmungen, wertschätzendes Miteinander und einfach viel Spaß.
Wie ist die Idee zu StadtLandFreund entstanden?
Ich bin in den letzten Jahren selbst mehrfach umgezogen und weiß, was es heißt, sich einen neuen Freundeskreis aufbauen zu müssen. Das ist oft alles andere als einfach, geht unheimlich vielen Menschen so und doch reden viele nicht darüber, denn Alleinsein oder manchmal sogar Einsamkeit ist ja nichts, womit man gern prahlt. Ich habe schließlich viel darüber nachgedacht, recherchiert und Artikel darüber geschrieben, wie es gelingen kann, Menschen zu finden, die gut zu einem passen und dann auch Kontakte aufzubauen. Und dann hab ich selbst einfach Vieles getestet.
Außerdem liebe ich es, die Gegend zu erkunden und Neues auszuprobieren. Gekoppelt mit meiner pädagogischen Berufserfahrung in der Arbeit mit Gruppen und in der Organisation von Veranstaltungen entstand ein klares Bild, von dem, was ich tun wollte.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die erste Herausforderung war es, die Entscheidung zur Selbstständigkeit zu treffen. Es schlummerte immer schon in mir und an Ideen mangelte es mir nie. Und doch habe ich es bisher nie gewagt. Diesen Schritt jetzt zu gehen, allen Mut zusammenzunehmen, mich von allen Sicherheiten zu verabschieden, das war nicht leicht und hat Zeit gebraucht.
Die nächste Herausforderung war der Name des Unternehmens. Da habe ich wirklich gelitten, denn mein Projekt fühlte sich wochenlang an wie ein Kind ohne Namen. Die ganze Wohnung hing voller Zettel, auf die ich immer wieder neue Einfälle schrieb. Und irgendwann hatte ich etwas, aber das passte dann doch immer noch nicht so ganz. Schließlich las ich auf einem der vielen Zettel „StadtLandFreund“ und dachte, das ist es! Das passt zu mir und meinem Vorhaben.
Finanziert habe ich mich in den letzten Monaten selbst. Als Startkapital brauchte ich nicht so viel: grob gesagt einen Rechner, ein Büro und eine Website. Die Website habe ich zusammen mit meinen Gründungsberatern vom Gründerschiff Konstanz konzipiert und dann technisch – bis auf einige Sachen – selbst erstellt.
Wer ist die Zielgruppe von StadtLandFreund?
Zielgruppe sind Menschen zwischen Ende 20 und Mitte 40, die Lust haben, neue Leute kennenzulernen und die gleichzeitig etwas Schönes in ihrer Freizeit unternehmen wollen. Das können Menschen sein, die gerade erst hierhergezogen sind. Aber auch welche, die hier schon lange wohnen oder gar aufgewachsen sind, aber das Bedürfnis haben, neue Kontakte aufzubauen. Das kann ja z.B. auch sein, wenn der bisherige Freundeskreis sich einfach verändert, wenn man auf einmal der einzige ohne Partner ist oder mit der Zeit viele andere wegziehen.
Welche Events und Veranstaltungen findet man auf StadtLandFreund?
Ein Ziel meiner Veranstaltungen ist es, Stadt und Umland zu erkunden, so dass man sich hier besser auskennt und zuhause fühlt. Das gehört für mich – neben neuen Freunden – dazu, wenn man sich in einer Stadt wohlfühlen will. Wir besichtigen also interessante Betriebe in der Umgebung, kommen darüber mit vielen Menschen ins Gespräch, erkunden das Umland zu Fuß oder mit dem Rad, gehen zusammen ins Museum, ins Theater oder zu Konzerten, genießen gemeinsam Käse- oder Weinproben bei ortsansässigen oder ortsnahen Firmen. Aber wir machen auch gemeinsam Kreatives: Wir erstellen Cake Pops, färben Ostereier mit einer bestimmten Technik, ernten gemeinsam Obst auf Obstwiesen und und und. Der Auswahl sind da keine Grenzen gesetzt, wir machen alles, was Spaß macht. Und wenn ein Teilnehmer eine tolle Idee hat, prüfe ich die Umsetzung. Grundsätzlich ist erstmal fast alles möglich.
Wie ist das Feedback?
Ich bin gerade noch in der Werbephase, von daher kann ich hier noch kein Feedback von den Teilnehmern geben. Aber sehr viel positive Resonanz ist schon mal da, die Kooperationspartner sind alle begeistert und der Newsletterverteiler wächst. Ich bin für die kurze Zeit des bisherigen Marketings sehr zufrieden.
StadtLandFreund, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren soll StadtLandFreund ein florierendes kleines Unternehmen sein. Es gibt Angebote für unterschiedliche Altersklassen, also auch für Menschen zwischen Mitte 40 und Mitte 60, für Senioren, vielleicht auch für Familien. Das wird sich zeigen. Dann brauche ich natürlich ein paar fleißige Helfer, denn so viele Veranstaltungen sind allein nicht zu bewerkstelligen. Außerdem möchte ich Tagesausflüge anbieten, denn dann vergrößern sich die Möglichkeiten der Unternehmungen und die Zeit des Kennenlernens.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Stelle dich auf gute und schlechte Tage ein. Sie werden voraussichtlich oft abwechseln, aber sie gehören einfach dazu. Sie so anzunehmen, wie sie kommen, ist da vermutlich die beste Strategie.
Vertrau dir selbst und deinem Gefühl, es ist meist ein guter Wegweiser.
Bau dir ein gutes Netzwerk auf, denn das ist Gold wert, da es dich mit unterstützt und trägt.
Foto: Tim Glowik
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Barbara Pötter für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.