Samstag, Dezember 2, 2023
StartWorkbaseStartups und Smart Data: Von Beginn an profitieren

Startups und Smart Data: Von Beginn an profitieren

Big Data ist nur etwas für Big Player? Industrie 4.0 lässt sich nur in großen Konzernen effektiv umsetzen? Das denken viele Unternehmen, liegen damit aber falsch. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können Big- bzw. Smart Data-Technologien gewinnbringend einsetzen. Und Startups kann eine clevere Datennutzung sogar dabei helfen, sich von Beginn an wettbewerbsfähig aufzustellen. Hierfür bekommen sie bei Bedarf Starthilfe.

Internet of Things, Data Warehousing und Predictive Maintenance sind nur drei Begriffe aus dem Buzzword-Bingo, das rund um die Themen Digitalisierung und Big Data „gespielt“ wird. Dass Unternehmen hier am Ball bleiben müssen, ist längst kein Geheimnis mehr. Viele, gerade auch junge, Unternehmen trauen sich an die Materie allerdings nicht heran – oft in dem Glauben, die entsprechenden Technologien seien für sie (noch) nicht relevant, oft aber auch weil es ihnen an der entsprechenden Data Analytics-Expertise fehlt.

Qualität vor Quantität – gilt auch für Daten

Zu wissen gilt: Bei Big Data geht es gar nicht um die (möglichst große) Menge der Daten, wie irrtümlich meist angenommen, sondern darum, das vorhandene Datenmaterial möglichst intelligent zu nutzen und zu vernetzen. Wichtig hierfür ist lediglich, dass die Daten eine gewisse Qualität und Varianz aufweisen. Sie sind dann brauchbar, wenn man in ihnen interessante Muster oder Verbindungen erkennen kann, aus denen sich Erkenntnisse für Prozessoptimierungen gewinnen lassen. Führen diese Verbesserungen dazu, dass beispielsweise Entwicklung, Produktion und Vertrieb effektiver interagieren, lässt sich die Wettbewerbsposition nachhaltig oder, im Fall von Startups, von Beginn an stärken.

Deshalb geht es bei Smart Data nicht nur um die Analyse der mittels IT erfassten Datenmenge (von z.B. Maschinen-Sensoren oder aus der Kundendatenbank), sondern auch um die Zusammenführung mit weiteren Informationen, wie die Erfahrungswerte von Technikern oder die Materialbeschaffenheit. In diesem cleveren Kontext genutzt können bereits kleine Datenmengen interessante Erkenntnisse liefern.

Neutrale und kostenlose Unterstützung

Um KMU – und auch Startups – beim Zugang zu Smart Data-Technologien zu unterstützen, hat die Stuttgarter Sicos BW GmbH in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Smart Data Solution Center Baden-Württemberg (SDSC-BW) ins Leben gerufen. Dieses berät unabhängig davon, ob sich die Unternehmen neu mit dem Thema befassen oder bereits erste Projekte dieser Art realisiert haben. Dank finanzieller Unterstützung durch das baden-württembergische Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist die Beratung durch das SDSC-BW neutral und kostenfrei.

Startpunkt: Das Potenzial der Daten analysieren

Mit einer Potenzialanalyse beurteilen die Experten des SDSC-BW, ob sich die Aufbereitung, Analyse und Auswertung vorhandener Daten für ein Unternehmen lohnt. Falls dem so ist, unterstützt das Solution Center die Unternehmen bei den ersten Schritten der Projektrealisation und gibt wertvolle Tipps für die weitere Umsetzung mit auf den Weg. Einzige Voraussetzung: Sie müssen ihre „Hausaufgaben“ machen und alle relevanten Daten zusammen- und zur Verfügung stellen.

Unternehmen, die nicht aus Baden-Württemberg stammen, bekommen beim SDSC-BW Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner. Mittlerweile existieren in fast allen Bundesländern zahlreiche Förderprogramme, Kompetenzzentren und Initiativen, die Unternehmen bei Digitalisierungsthemen wie Smart Data fördern. Und dabei geht es mitnichten nur um typische Industriethemen wie das Paradebeispiel Predictive Maintenance. Auch in industriefernen Branchen kann die clevere Nutzung von Daten maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Ein Beispiel hierfür liefert der Huber Verlag für neue Medien, der ein Analyseprojekt mit dem SDSC-BW durchgeführt hat.

Projektbeispiel Huber Verlag für neue Medien

Mit Standort in Karlsruhe ist der Huber Verlag für Neue Medien einer der größten Anbieter für digitale Kommunikation. Die große Vielfalt der Verlagsprodukte deckt sämtliche Bereiche zeitgerechter Marketing- und Kommunikationsmethoden ab.

Als Medienunternehmen muss sich der Verlag in der heutigen IT-getriebenen Zeit immer flexibler und schneller anpassen. Dies gilt insbesondere für Marketing- und Vertriebsmaßnahmen, will er die Kundenzufriedenheit gewährleisten und alle Potenziale voll ausschöpfen. Ziel der ersten Datenanalyse mit dem SDSC-BW war deshalb die Identifizierung und Unterteilung der vorhandenen Kundenbasis in unterschiedliche Gruppen sowie die anschließende Zuordnung spezifischer Merkmale zu diesen einzelnen Gruppen. Im Anschluss suchten die Experten des SDSC-BW nach Zusammenhängen zwischen erfolgreichen Vertragsabschlüssen und in der Vergangenheit durchgeführten Marketingaktionen.

Die so gefunden Muster und Abhängigkeiten sollen zukünftig bei der Neukundenakquise genutzt werden und durch präventive Kundenansprache Kündigungen vorbeugen. Mit seiner Potentialanalyse (Einzelheiten finden Sie im Referenzflyer) konnte das SDSC-BW sowohl typische Kundengruppen als auch deren Reaktion auf gezielte Werbeaktionen identifizieren. Mithilfe der neuen Erkenntnisse kann sich der Huber Verlag für neue Medien künftig durch gezielte Neukundenansprache Wettbewerbsvorteile sichern und seine Marketingmaßnahmen entsprechend anpassen.

Beispiele wie dieses zeigen, dass Unternehmen aller Branchen von Smart Data-Technologien profitieren können. Während es für ältere Unternehmen oft darum geht, ihre Prozesse im Nachhinein mit Hilfe von Smart Data-Technologien zu verbessern, haben Startups die Möglichkeit, diese von vorneherein in ihr Unternehmensmodell zu integrieren und sich so auf zukunftssichere Beine zu stellen.

Bild:Dr. Andreas Wierse Geschäftsführer Sicos BW GmbH Bildquelle/ Fotograf: Wolfram Scheible

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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