Statyours wird am 29. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen. Das Startup präsentiert dort seine innovativen Produkte, die mit 3D-Druck und KI neue Wege für Erinnerungen und Inklusion eröffnen.
Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?
Unser Startup, die Statyours GmbH, besteht aus den Geschwistern Linus Walden (24) und Dyveke Walden (29) sowie Max Winkler (24). Mittlerweile ist unser Team auf insgesamt 6 Personen angewachsen. Für unser erstes Produkt, den Bodyprint (www.statyours.com/bodyprint), haben wir ein wachsendes Partner-Netzwerk aus aktuell 17 Fotostudios in ganz Deutschland aufgebaut, mit dem wir unsere Produkte gemeinsam vertreiben.
Für unser neues Produkt, den Touchprint (www.statyours.com/touchprint), werden wir zusätzlich über den Studierendenverein Enactus durch ein Team von Freiwilligen unterstützt.
Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?
Bei Statyours machen wir wichtige Momente greifbar. Mit unserem Bodyprint bieten wir durch unsere Zusammenarbeit mit Fotostudios in ganz Deutschland bereits erfolgreich eine Möglichkeit für werdende Eltern, diesen tollen Moment auf eine ganz besondere Art festzuhalten – wir fertigen kleine, personalisierte Skulpturen in unserer 3D-Druck Manufaktur in Berlin.
Durch unsere Erfahrung im 3D-Bereich konnten wir nun ein besonders spannendes Produkt entwickeln: Nursen Draeger (55, vor zehn Jahren fast vollständig erblindet) hörte durch Zufall von unserem Unternehmen und bat uns, für sie 3D-Tastbilder der Gesichter ihrer Söhne anzufertigen.
So entstand der Touchprint – ein taktiles 3D-Bild, welches blinden Menschen einen neuen Zugang zu Bildern und Kunstwerken ermöglicht. Mittlerweile erstellen wir unsere 3D-Reliefbilder mit Hilfe von KI aus einem einzigen Foto und können so auch Momente aus der Vergangenheit neu aufleben lassen.
Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?
Unsere Kombination von modernsten KI-Techniken, 3D-Druck, und traditionellem Kunsthandwerk ermöglicht es uns, wunderschöne, hochwertige Einzelstücke zu fertigen, die gleichzeitig für den Endkunden preiswert bleiben.
Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?
Nach ersten Tests mit blinden Personen wurde ein Kontakt zum Staatlichen Museum Schwerin hergestellt – zusammen haben wir zwei Pilotprojekte umgesetzt, welche es blinden Besuchern ermöglichen, Kunstwerke über den Tastsinn besser zu verstehen. Wir planen, unsere Tastmodelle zukünftig zusätzlich zu unserem Webshop für Privatpersonen auch als Dienstleistung für Institutionen zu fertigen.
Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?
Mit dem Touchprint möchten wir es blinden Menschen weltweit ermöglichen, wieder Zugang zu Bildern zu erhalten.
Eine interaktive Smartphone-App welche sich aktuell im Entwicklungsstadium befindet soll es den Nutzern des Touchprints ermöglichen, ihre Bilder noch besser zu verstehen. Die App beschreibt per Sprachausgabe mit Hilfe von KI in Echtzeit die Elemente des Bildes, die der Nutzer berührt.
Wir möchten unser Partner-Netzwerk für den Bodyprint innerhalb der nächsten zwei Jahre weiter vergrößern. So möchten wir neben Deutschland auch international in ausgewählten Städten präsent sein.
Zusätzlich möchten wir mittelfristig auch weitere Zielgruppen ansprechen (z.B. Fitness-Fans, Paare, etc.) und so unseren Markt weiter vergrößern. Mit unserem brandneuen Papaprint und Mamaprint verewigen wir beispielsweise seit kurzem auch Eltern mit ihrem neugeborenen Kind.
Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?
Unser Ziel ist es, dass so viele Menschen wie möglich von unseren neuartigen Dienstleistungen erfahren. Wir sind überzeugt von der Qualität und dem Nutzen unserer Produkte – aber um wachsen zu können, müssen Menschen sie auch kennenlernen können. Und dafür brauchen wir einen starken Partner.
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?
Unsere Erfahrung aus der Arbeit im IT-Bereich und dem 3D-Druck hilft uns sehr, unsere Produkte in-House zu entwickeln und marktreif zu machen.
Durch unsere Zusammenarbeit mit dem Verein Enactus konnten wir ein großes Netzwerk aus Freiwilligen, Multiplikatoren und Experten in unterschiedlichsten Bereichen aufbauen – das hilft uns natürlich sehr.
Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?
Da wir mit dem Touchprint im Inklusionsbereich arbeiten ist es für uns enorm wichtig, während der Entwicklung im engen Kontakt zu den Käufern und Nutzern zu stehen.
Das lässt sich allerdings auch auf jedes andere Produkt anwenden: Man sollte so nahe und so oft wie möglich mit seiner Zielgruppe in Kontakt stehen, damit das Endergebnis und die Kommunikation schlussendlich auch dem entspricht, was die Nutzenden sich wünschen.
Sehen Sie KassenKompass am 29. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen
Bild: V.l.: Dyveke und Linus Walden präsentieren zusammen mit Max Winkler „Touchprint“ – Foto-Reliefs für Menschen mit Seheinschränkung. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer
Wir bedanken uns bei Linus Walden, Max Winkler und Dyveke Walden für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder