STEETS wird am 8. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dabei seine innovative Lösung für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag vorstellen.
Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?
Die Idee zu STEETS begann in der Familie: Mitgründer Phil hielt umkippende Gehstützen bei Oma und Opa lange für ein lästiges Detail – bis er erkannte, wie gefährlich es wird, wenn die Gehstütze im Moment des Gleichgewichtsverlusts nicht griffbereit neben dem Körper steht. Er suchte eine mobile Lösung, die Gehstützen überall sicher neben einer Person stehen lässt – im Bad, beim Arzt, im Restaurant. Es gab keine. Aus dieser Lücke wurde ein Entwicklungsprojekt; 2020 fiel der Startschuss, 2022 folgte die Gründung. Hinter STEETS stehen Phil Janßen (31), Philipp Battisti (30) und Thorben Engel (30); das Team vereint Medizintechnik-, Produkt- und Markenkompetenz.
In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?
STEETS ist ein regulierter Medizinprodukte-Hersteller (EUDAMED-registriert, CE/MDR-konform) und entwickelt smarte Alltagshelfer, die im echten Leben spürbar entlasten. Nicht „Raketentechnik“, sondern Mensch im Mittelpunkt: einfache Bedienung, klare Wirkung, hohe Akzeptanz. Im Gesundheitsbereich arbeitet STEETS eng mit Fachhändlern und Leistungserbringern zusammen – damit aus Innovation messbarer Mehrwert in der Versorgung wird.
Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?
Gründen stand zunächst nicht im Mittelpunkt. STEETS entstand aus dem Impuls, ein familiäres Alltagsproblem zu lösen und Menschen spürbar zu entlasten. Mit wachsendem Zuspruch aus Praxis, Handel und Nutzerkreisen zeichnete sich Schritt für Schritt ein tragfähiger Business Case ab – aus Wirkung wurde Unternehmen.
Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?
Die STEETS Abstellhilfe macht aus der Gehstütze ein standfestes System auf Abruf: per Einhandgriff ausklappen, frei im Raum abstellen, beim ersten Schritt automatisch einklappen – die Produktentwicklung wurde von Ärzt:innen, Therapeut:innen und Anwender:innen begleitet. Das reduziert Such- und Bückmomente, erhöht die Alltagssicherheit und gibt spürbar Freiheit zurück – zu Hause, unterwegs, in Therapie und im Beruf. Leichtbau (~159 g), Made in Germany, MDR/CE-konform, recycelter Kunststoff mit Glasfaserverstärkung. Mehrere Auszeichnungen aus Gesundheits- und Innovationsumfeld unterstreichen die Praxistauglichkeit der Lösung und die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells – ein gutes Signal aus unabhängiger Hand.
Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?
Herkömmliche Abstell-Lösungen brauchen eine Fläche (Tisch, Wand, Haken) oder zwei Hände – das ist umständlich und im Zweifel riskant. Die STEETS Abstellhilfe stellt die Gehstütze frei im Raum ab: Einhandgriff, Gangfluss bleibt erhalten, beim ersten Schritt klappt das System automatisch ein. Durch die dreijährige Produktentwicklung mit Ärzt:innen, Therapeut:innen und Anwender:innen konnte so das System Stück für Stück perfektioniert werden. Das Modul wird nachgerüstet, bleibt leicht (~159 g), ist MDR/CE-konform und wird in Deutschland gefertigt. Es gibt kein vergleichbares Produkt.
Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?
Vom ersten Prototyp bis zur Serie durchlief die STEETS Abstellhilfe einen dreijährigen Klinik-Realtest: Therapie- und Alltagssituationen, Übergänge zu Hause. Jedes Feedback – von Physios, Ärzt:innen und Patient:innen – führte zu gezielten Anpassungen, bis Bedienbarkeit, Sicherheit und Akzeptanz stimmten. Neben der Praxis validierten Dauerlauftests unter Maschinen das Langzeitverhalten. Ärztliche / therapeutische Begleitung, Industriepartner und ein gelebtes MDR-/QM-Verständnis sorgten dafür, dass Praxis und Produktion zusammenwachsen.
Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?
STEETS denkt Mobilität- und Alltagshilfen neu: intuitiv, leicht, würdevoll. Ausgehend von der Abstellhilfe entsteht eine modulare Produktfamilie mit Upgrades, die Alltagssituationen vereinfachen – von smarter Handhabung bis zu sicherheitsrelevanten Details. Leitplanken sind klare Usability, medizinische Standards (MDR/CE), regionale Fertigung und Nachhaltigkeit. Ziel: Selbstständigkeit stärken und Pflege wie Therapie entlasten.
Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?
Aus dem Umfeld kam früh der Hinweis: Diese Lösung hilft vielen – sie braucht nur die passende Bühne. So rückte „Die Höhle der Löwen“ in den Fokus. STEETS sucht Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit – und einen erfahrenen Partner („Löwen“), der Türen in Handel und Versorgung öffnet und die nächste Wachstumsstufe unterstützt.
Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?
Alle reagieren dankbar auf die Idee, doch zu wenige kennen sie. Mit begrenzten Ressourcen stößt ein kleines Team in Reichweite und Tempo an Grenzen. Ein Löwe bringt Netzwerk, Glaubwürdigkeit und Power ins Spiel – genau das, was STEETS braucht, um auf das nächste Level zu kommen: mehr Präsenz, stärkere Distribution, schnelleres Wachstum.
Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?
STEETS will die Lösung deutschlandweit bekannt machen und parallel die Internationalisierung vorbereiten: Produkt- und Verpackungsanpassungen, mehrsprachige Inhalte, Zulassungen/Registrierungen sowie der Aufbau skalierbarer Liefer- und Fulfillmentprozesse. Ziel ist ein belastbares Setup für Fachhandel und Retail – erst national breit verfügbar, dann Schritt für Schritt in Europa und darüber hinaus.
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?
Entscheidend war die Teamkomplementarität: Von Entwicklung und Test über Dokumentationen bis hin zu Produktion, Marke und Vertrieb lagen die Schlüsselfähigkeiten im Haus und wurden eng mit Industrie- und Klinikkooperationen verzahnt. Genau dieses Zusammenspiel hat die Innovation aus dem Prototypenstatus in die Serie geführt – ein Schritt, der in einem so kleinen Gründerteam sonst kaum möglich gewesen wäre.
Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?
Wirkliche Innovation entsteht durch konsequentes Testen und Verbessern. Dieser Prozess ist anstrengend, aber er bringt Ideen vom Konzept in den Alltag. Ein fokussiertes, kleines Team mit kurzen Wegen macht den Unterschied – und: Durchhalten zahlt sich aus.
Sehen Sie STEETS am 8. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen
Bild: V.l.: Phil Janßen, Philipp Battisti und Thorben Engel präsentieren „STEETS“, die Abstellhilfe für Gehstützen. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Phils Großvater Heinz Schlechtingen unterstützt die drei bei ihrem Pitch. @ RTL / Bernd-Michael Maurer
Wir bedanken uns bei Phil Janßen, Thorben Engel und Philipp Battisti für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.