Freitag, November 22, 2024
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Identifikationsnummern, Steuernummern und Co – Ein Überblick

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, stellt schnell fest, dass eine Vielzahl von Nummern notwendig ist – von der Steuer-Identifikationsnummer bis zur Betriebsnummer. Diese Nummern sorgen für eine reibungslose Bearbeitung in den Ämtern und erleichtern die Kommunikation mit Behörden.

Welche Nummern es überhaupt gibt, was sie bedeuten und wie man sie erhält, erklärt Fin Glowick, CRO bei WISO MeinBüro.

Die Steuer-Identifikationsnummer

Kaum ein paar Tage alt, schon erhalten wir den ersten Brief vom Finanzamt: die Mitteilung über die persönliche Steuer-Identifikationsnummer. Sie wird einmalig vergeben und man behält sie ein ganzes Leben. Es gibt darüber hinaus auch die persönliche Steuernummer, die jede private Person auf der Steuererklärung angeben muss. Diese verliert aber seit Einführung der Steuer-Identifikationsnummer an Bedeutung und wird künftig komplett wegfallen.

Die betriebliche Steuernummer

Sie dient der Verwaltung von steuerlichen Angelegenheiten, sprich der Abwicklung aller Steuern, wie etwa der Einkommens-, Lohn-, Umsatz- und Gewerbesteuer. Jede Person, die sich beim Finanzamt als selbstständig oder freiberuflich meldet, erhält diese Nummer automatisch. Unternehmer sind verpflichtet, diese Nummer auf ihren Rechnungen anzugeben. Die Steuernummer ändert sich, sobald ein Unternehmer seinen Standort wechselt. Es ist auch möglich, mehrere Steuernummern vom Finanzamt mitgeteilt zu bekommen. Diese Nummern dienen nämlich auch intern als Aktenzeichen und ermöglichen den Finanzbeamten eine direkte Zuordnung. Werden die unterschiedlichen Steuerangelegenheiten separat bearbeitet, gibt es mehrere Nummern.

Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-Nr.)

Die elfstellige alphanumerische Kennziffer (im Format „DE123456789“) ist Voraussetzung für grenzüberschreitende Geschäfte umsatzsteuerpflichtiger Unternehmen. Die beiden ersten Buchstaben lassen erkennen, in welchem EU-Land das Unternehmen seinen Sitz hat. Im inländischen Geschäftsleben kann die USt-Nr. auch als Ersatz für die persönliche oder betriebliche Steuernummer verwendet werden. Unternehmer können die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer auch immer auf ihren Rechnungen angeben. Die Angabe der betrieblichen Steuernummer ist dann nicht mehr nötig. Das ist gerade dann gut, wenn einem Unternehmer mehrere Steuernummern zugeteilt werden (siehe oben). So kann es hier nicht zu Verwechslungen kommen.

Die Wirtschafts-Identifikationsnummer

Im Herbst 2024 wird die Wirtschafts-Identifikationsnummer (Wirtschafts-ID) eingeführt. Diese Kennung wird zum einen für das Steuerverfahren und zum anderen für das Unternehmensbasisdatenregister, welches das Statistische Bundesamt führt, genutzt. Sie soll den Verwaltungsprozess vereinfachen, den behördenübergreifenden Datenaustausch erleichtern und die Datenkonsistenz erhöhen, indem Unternehmen ihre Stammdaten künftig nur einmal melden müssen. Die Einführung betrifft alle wirtschaftlich tätigen juristischen und natürlichen Personen – sprich, sie betrifft alle Unternehmer und Freiberufler hierzulande. Die Nummer wird automatisch stufenweise vom Bundeszentralamt für Steuern vergeben. Es ist nicht nötig, einen Antrag zu stellen. Alle Betroffenen werden rechtzeitig informiert. Geht ein Unternehmer oder eine Unternehmerin mehreren wirtschaftlichen Tätigkeiten nach, so erhält er oder sie auch mehrere Wirtschafts-ID-Nummern.

Die elektronische Transfer-Identifikations-Nummer (eTIN)

Diese Kennziffer ist ein Notbehelf für Arbeitgeber, denen die Steuer-Identifikationsnummer eines Mitarbeiters unbekannt ist. Das 14-stellige Ordnungsmerkmal wird nach einer amtlich festgelegten Regel aus Namen, Vornamen und Geburtsdatum des Arbeitnehmers sowie einer Prüfziffer gebildet. 

Die Betriebsnummer

Diese benötigen Unternehmer, wenn sie Auszubildende, Minijobber oder sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter beschäftigen. Sie dient der Teilnahme am elektronischen Meldeverfahren der Krankenkasse und muss bei allen Meldungen angegeben werden. Unternehmer erhalten diese Nummer von der Agentur für Arbeit.

Die Unternehmensnummer

Alle Arbeitgeber erhalten im Rahmen der Mitgliedschaft bei den Berufsgenossenschaften eine Unternehmensnummer. Diese ist entscheidend für die Zuordnung der Beiträge zur Unfallversicherung und ermöglicht eine effiziente Verwaltung der Mitgliedschaft.

Bildquelle WISO MeinBüro

Autor:

Fin Glowick ist Chief Revenue Officer (CRO) bei WISO MeinBüro. Die Softwarelösungen von WISO MeinBüro decken alle wichtigen Bereiche des Büromanagements von Selbstständigen, Freiberuflern und kleinen Unternehmen ab – von Angebots-, Auftrags- und Rechnungsstellung, über das Online-Banking und die vorbereitende Buchhaltung, die Zeiterfassung und das Dokumentenmanagement bis hin zur Personalverwaltung.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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