Mittwoch, Oktober 30, 2024
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Setze das Ziel und lasse den Weg offen

Suley Vida Mode Beachwear in limitierter Handarbeit aus Brasilien

Stellen Sie sich und das Startup Suely Vida Mode doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin gebürtige Brasilianerin und in einfachen Verhältnissen in Brasilien aufgewachsen. Mit Anfang 20 bin ich dann nach Deutschland gekommen. In Brasilien hatte ich es nicht immer einfach. Bereits mit acht Jahren bin ich zu meiner Tante in die Stadt gezogen. Ich habe früh gelernt, an Träume zu glauben und mich an den eigenen Zielen zu orientieren. Aufgeben war nie eine Option für mich. Meine Oma war mein großes Vorbild, sie hat immer für die Familie genäht und mir bereits in jungen Jahren die Grundlagen vom Nähen beigebracht. Sie sagte immer: „Lern nähen, mit Kreativität bist du anderen immer einen Schritt voraus.“ Schon in der Zeit ist die Idee, irgendwann mit meiner eigenen Marke Geld zu verdienen bereits geboren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

2021 hat sich die Gelegenheit ergeben, mein eigenes Modelabel zu gründen. Den Wunsch dazu hatte ich bereits seit meiner Kindheit. Wie das so im Leben ist, kamen immer wieder unvorhergesehene und vorhergesehene Dinge dazwischen. Es gab einfach Situationen, die bisher immer wichtiger waren, dazu gehören z. B. meine Kinder. Ich habe selbst hohe Ansprüche an mich, daher mussten erst alle Faktoren wirklich stimmen. Durch Corona hat sich ergeben, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist und ich konnte den richtigen Partner für das Projekt gewinnen.

Welche Vision steckt hinter Suely Vida Mode?

Brasilien steht für Sexyness und Leidenschaft. Im brasilianischen Karneval erkennt man die Lebensfreude der Brasilianer. Genau diese Ausstrahlung wollte ich in meinen Produkten umsetzen. Mir war schnell klar, dass ich mich auf Beachwear spezialisieren will. Denn bei welchem Produkt kommt diese Leidenschaft besser zur Geltung als bei Bikinis? Die ersten Entwürfe sind bei einem Aufenthalt in Brasilien entstanden, hier ließ ich mich von dem Land und den Menschen inspirieren. Noch vor Ort habe ich die ersten Muster produzieren lassen. Zurück in Deutschland wurde die Qualität mit Fachleuten überprüft und der Markt analysiert. Nun musste ich nur noch die bürokratischen Hürden überwinden und mein Mode Label war geboren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich bin Designerin und somit bezeichne ich mich als Kreativer, was mir fehlte ist jemand, der sich um die Geschäfte, den Vertrieb und das Marketing kümmert. Die erste Herausforderung bestand also darin, jemand zu finde, der mich gut ergänzt und der geschäftlich zu mir passt. Nachdem ich dies gelöst hatte, kam gleich die zweite Herausforderung. Die Brasilianer sind ein freiheitsliebendes Volk und so arbeiten Sie auch. Nicht alles kam so, wie ich das geplant hatte. Ich war also gezwungen, auch bei der Produktion Strukturen und Richtlinien einzuführen, damit mein hoher Qualitätsanspruch auch vollwertig erfüllt wird. Die nächste Hürde war dann der Transport nach Deutschland und der Zoll, auch hier mussten erst Hindernisse überwunden werden. Die Firma ist privat finanziert, mein Geschäftspartner und ich finanzieren alles aus eigener Tasche vor.

Wer ist die Zielgruppe von Suely Vida Mode

Unsere Zielgruppe sind Frauen zwischen 25 und 60, die etwas Besonderes wollen. Die sich von der breiten Masse abheben.  Frauen die Qualität schätzen, dafür aber nicht unendlich viel ausgeben wollen.

Was ist das Besondere an der Mode? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Produziert wird per Handarbeit in Brasilien. Mir ist wichtig, dass ich die Menschen in ihrem Land unterstütze. Ich fühle mich als Deutsche, bin meinem Geburtsland jedoch immer noch sehr verbunden. Mein Ziel ist es, etwas Besonderes zu schaffen, keine Ware von der Stange, meine Kunden sollen Exklusivität zu einem erschwinglichen Preis erhalten. Die Produktion wird im Land von einer Vertrauensperson begleitet. Ich reise selbst mehrfach im Jahr nach Brasilien, um die Situation vor Ort zu kontrollieren. Mit den Schneiderinnen halte ich stetig einen engen Kontakt. Bei uns ist alles wie in einem Familienunternehmen, mir ist das Verhältnis und der Umgang mit den Näherinnen sehr wichtig.

Ich will nicht in großen Fabriken produzieren, jedes Kleidungsstück soll mit Herzblut und Fingerspitzengefühl produziert werden, daher suche ich die Schneiderinnen selbst aus. Die Stoffe werden von ihr persönlich in Brasilien ausgewählt. Ich will mich hier nicht auf andere verlassen. Wenn ich einen Stoff in der Hand halte, dann spüre ich, ob dieser ins Sortiment passt und den eigenen Ansprüchen genügt. Manchmal finde ich auf diese Weise besondere Einzelstücke, auf die ich sonst nie gekommen wäre. Wir brauchen viele unterschiedliche Stoffe, denn ich will nichts von der Stange, bei uns gibt es nur streng limitierte Ware.

Kein Modell gibt es mehr als 5-mal im gleichen Design. Mir ist wichtig, dass meine Kundinnen wirkliche Exklusivität erhalten. Viele Modelle sind sogar reine Unikate.  Das ist Aufwand, denn auch Einzelstücke müssen kategorisiert, beschrieben und fotografiert werden. Mir geht es jedoch nicht um den Gewinn, sondern um meine eigene Lebensfreude und die Freude in den Gesichtern meiner Kundinnen. Massenware gibt es genug auf dem Markt. Ich möchte limitierte Handarbeit den ganz normalen Menschen zugänglich machen.

Suely Vida Mode, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das ist eine sehr schwere Frage, denn bei mir steht nicht der Gewinn im Vordergrund. Natürlich muss ich kostendeckend arbeiten und die Investition muss auch wieder rein, aber ich will ein überschaubares Unternehmen, in dem wir familiär arbeiten können. Mir geht es also nicht um Masse, sondern vielmehr um das, was wir als kleines Unternehmen schaffen können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Wenn du einen Traum hast, dann glaube daran und gebe nicht auf. Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich meinen Traum in die Tat umsetzen konnte, aber ich habe es geschafft hast. 2. Wenn die Grundlagen da sind, dann starte, auch wenn noch nicht alles bis zu Ende durchdacht ist. Wenn du nicht irgendwann einfach den ersten Schritt machst, dann ist der Traum oft schon vorbei, bevor du begonnen hast, 3. Erstelle eine gute Planung. Strukturiere dein Unternehmen, was willst du wann erreicht haben und welche Schritte sind dazu erforderlich. Lege alles mit einem Zeitplan fest. Nicht alles lässt sich im Detail festlegen, setze das Ziel und lasse den Weg offen, den wirst du immer wieder mal ändern müssen, aber ohne das Ziel aus dem Auge zu verlieren.

Wir bedanken uns bei Suely Grimm Clees für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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