SunCrafter netzunabhängige Ladestationen aus Solarmodulen
Stellen Sie sich und das Startup SunCrafter doch kurz vor!
SunCrafter entwickelt Geschäftsmodelle im Nexus zwischen Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Energien. Konkret heißt das: Wir bauen netzunabhängige Ladestationen aus Solarmodulen, die aus wirtschaftlichen Gründen sonst im Müll, bzw. im Recycling gelandet wären. Diese Ladestationen können überall dort eingesetzt werden, wo ein Zugang zu Energie sonst nicht gegeben ist: auf Events, im öffentlichen Raum, in Katastrophengebieten, vor allem aber auch in ländlichen Regionen in sich entwickelnden Ländern, wo ca. 1 Mrd. Menschen noch heute ohne Strom auskommen müssen.
Wie ist die Idee zu SunCrafter entstanden?
Ein Teil des Teams kommt aus dem Bereich der Solarwartung und wusste deshalb, dass ein enormes Volumen an Solarmodulen entsorgt wird – obwohl sie vollkommen funktional sind! Die fallenden Modulpreise in den letzten Jahren haben eine Wartung einfach ineffizient gemacht. Diese Module sind aber kein Schrott. Wir testen sie und rekonfigurieren sie zu einer extrem zuverlässigen, wartungsarmen, preiswerten und vor allem absolut CO2 neutralen Energiequelle.
Welche Vision steckt hinter SunCrafter?
Wir wollen saubere Energie überall und für alle zugänglich machen. Darum der Fokus auf die quasi unkaputtbare Technologie. In abgelegenen Regionen oder Flüchtlingslagern im globalen Süden steht nicht mal eben ein Handwerker für Wartung und Reparatur zu Verfügung. In Europa ist unser Ziel vor allem erneuerbare Energien erlebbar zu machen. Wir arbeiten daran unsere Stationen an jeder Straßenecke und auf jedem Event zu platzieren. Solar, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft – das wollen wir als etwas besetzten was den Leuten etwas bringt, cool ist, sich auch stylisch in die Umgebung einfügt.
Wer ist die Zielgruppe von SunCrafter?
Unsere Zielgruppe ist jeder, denn wir wollen alle ins Boot der Nachhaltigkeit holen, niemand sollte bei diesem Thema außen vor bleiben. Unsere Kunden sind momentan v.a. Veranstalter und Sponsoren im Event-Segment. Wir sind sehr aufgeregt auch mit der Stadt, öffentlichen Transportunternehmen und mit E-Scooter-Sharingunternehmen zu sprechen, denn für diese wollen wir die Stationen demnächst in der Stadt platzieren. So kann auch das ganze Rollerthema auf saubere und nachhaltige Füße gestellt werden, unsere Stationen sollen als Parkplätze und Ladesäulen für jede Mikromobilität dienen. Im Bereich ländliche Elektrifizierung und humanitäre Hilfe stehen wir im Gespräch mit Organisationen, die uns bei einem Markteintritt hier unterstützen können. Unser erstes Pilotprojekt findet dazu gerade im Amazonasregenwald statt, wo unsere Technologie von einer Eingeborenen-Comunidade getestet wird.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Wir sind angesprochen wurden und waren erst nicht sicher, ob das etwas für uns ist. Immerhin setzten wir bislang ausschließlich auf B2B-Geschäftsmodelle. Dann dachten wir: diese Chance unsere Mission zu präsentieren dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Auch ein Investment war für uns interessant, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Geldgeber nicht nur kapitalgetrieben ist und auch unsere Impact-Ziele unterstützt, also unsere Mission in der Welt einiges zum besseren zu verändern.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir waren sehr, sehr nervös und haben den kurzen Pitch immer wieder geübt und uns gegenseitig Mut zu gesprochen. Dann war es aber doch gar nicht so schlimm. Die vielen lobenden Worte und die Anerkennung der Löwen für das was wir tun, war die Entschädigung für den Stress.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Es war schmeichelhaft, aber wir machen unsere Sache wirklich aus Überzeugung, darum ist zusätzliche Motivation gar nicht so notwendig.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf SunCrafter aufmerksam werden?
Wir wissen noch nicht, was für ein Echo unser Auftritt haben wird und bereiten uns auf alle Arten von Ansprachen vor, sei es seitens der Kunden, Investoren, Presse oder auch Kritik. Wir sind einfach mal gespannt, hoffen aber dass wir ein paar Menschen für unsere Themen interessieren werden.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Uns wurde gesagt, dass Nils Glagau evtl. passen könnte. In der Sendung stellte sich heraus, dass Dagmar Wöhrl sich sehr gut mit dem Thema auskannte. Sie hat alles direkt verstanden, warum der Zugang zu Strom in vielen Ländern so wichtig für die Entwicklung ist, auch das technische Verständnis war sofort da. Das hat uns beeindruckt.
SunCrafter, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren haben wir Millionen von Modulen upcyclet und mit einer Reihe von Partnern Strom überall dorthin gebracht wo er dringend gebraucht wird und das komplett CO2 frei. Energiewende für alle
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Eine echte Passion für das Ziel und Thema trägt einen auch durch schwere Zeiten – also nur Gründen wen das Herz wirklich für die Sache schlägt.
Das Team ist alles und man kann gar nicht früh genug anfangen die besten und engagiertesten Leute ins Unternehmen zu holen.
Ich glaube man sollte etwas machen, was diese Welt wirklich ein Stück besser macht – es gibt ja mehr als genug Herausforderungen. Unternehmertum und Impact lassen sich gut miteinander kombinieren und wir brauchen dafür noch viel mehr Offenheit in Deutschland – auch unter Investoren.
Bild: Lisa Wendzich, Bryce Felmingham Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
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Wir bedanken uns bei Lisa Wendzich für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder