Sustaco Online-Marktplatz für nachhaltige Produkte
Stellen Sie sich und das Startup Sustaco doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo, mein Name ist Timo Platen, ich bin 28 Jahre alt und der Gründer der Sustaco UG (Haftungsbeschränkt). Die Sustaco UG entwickelt den gleichnamigen Onlinemarktplatz Sustaco. Der ein Portal für nachhaltige Produkte wird, an dem umweltbewusste Kunden die Möglichkeit erhalten, Produkte für ihren Alltag zu kaufen.
Die Formale Gründung der Sustaco UG erfolgte im Jahr 2019 . Seither arbeiten wir daran, unseren Kunden einen Marktplatz mit einer vielfältigen Auswahl an nachhaltigen Produkten anzubieten. Der Launch wird voraussichtlich im Oktober 2020 erfolgen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Da ich selbst das Glück hatte bisher viele schöne Orte zu bereisen, ist mir aufgefallen, dass die Orte die wir als paradiesisch empfinden, jene sind die hauptsächlich von Umweltschäden betroffen sind.Wir in Europa sind uns dieser Folgen leider nicht bewusst, da wir bisher von Waldbränden wie sie in Portugal, Australien oder aktuell in Kalifornien stattfinden verschont bleiben. Unser alltäglicher Konsum und die dadurch verursachten Emissionen als auch die Müllberge tragen dazu bei, dass solche Ereignisse häufiger auftreten und die Natur an den Folgen unseres Verhaltens massiv leidet.
Ich habe mich dazu entschieden selbst umweltbewusster zu leben und mehr darauf zu achten, welche Produkte ich mir kaufe. Mir ist aufgefallen, dass dieser Lebensstil mit sehr viel Recherche und Zeitaufwand einhergeht, da man jedes Produkt mühsam suchen muss. Hier wollte ich Abhilfe schaffen und alle Produkte auf einer Plattform bündeln um es dem Endverbraucher einfacher zu machen diese zu finden.
Welche Vision steckt hinter Sustaco?
Der Marktplatz soll ein Portal für einen nachhaltigen Lebensstill werden, auf dem zum einen Produkte bedenkenlos gekauft werden können. Die Idee hinter der Gründung von Sustaco ist jedoch etwas weiter gedacht. Wir möchten uns schnellstens daran machen, eine B2B Variante anzubieten in der es Unternehmen möglich wird alle Produkte, die Sie für Ihren Betrieb benötigen zentral einzukaufen. Wir möchten langfristig unser B2B Angebot erweitern und Unternehmen auch aktiv dabei unterstützen nachhaltiger zu agieren in dem wir ihre Prozesse analysieren und gemeinsam mit Ihnen Lösungen erarbeiten, die dazu beitragen die Umweltbelastung zu senken.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die bisherige Finanzierung von Sustaco erfolgte bisher aus eigenen Mitteln, die ich in das Unternehmen eingezahlt habe. Ich bin aktuell noch an 3-4 Tagen in der Woche als Kellner in einem gehobenen Münchener Lokal tätig und zahle den Großteil meiner Trinkgelder als Kapitalrücklage in das Unternehmen ein. Aktuell haben wir eine Crowdfunding Kampagne gestartet, bei der wir die Finanzierung für die weiteren Monate sichern möchten. Sobald der Marktplatz Launch möchten wir möglichst schnell kostendeckend werden um so aus eigener Kraft wachsen zu können.
Die größte Herausforderung für mich persönlich ist es Sustaco mit meiner Tätigkeit in der Gastronomie so unter einen Hut zu bekommen, dass ich den Fokus nicht auf das wesentliche verliere. Hier hatte ich Anfangs große Schwierigkeiten mit dem Zeitmanagement als auch mit der Selbstorganisation.Ich denke jedoch, dass man sich hier nicht entmutigen lassen sollte und sich auf den Prozess einlassen muss um an den Aufgaben zu wachsen und aus Fehlern die begangen werden zu lernen.
Wer ist die Zielgruppe von Sustaco?
In erster Linie sind die zukünftigen Kunden von Sustaco, Konsumenten die durch einen bewussten Konsum einen nachhaltigen Lebensstil anstreben. Man darf hier nicht von dem Klischee ausgehen, dass dies nur auf “Hippies” zutrifft. Das Thema Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren massiv in den Mainstream gerückt und dieMenschen zeigen eine höhere Bereitschaft diese Produkte zu konsumieren. Dies geht aus unterschiedlichen Studien hervor. Nimmt man zum Beispiel die letzte Studie von Utopia.de aus dem Jahr 2017 zeigt sich, dass sich ein nachhaltiger Lebensstil durch alle Gruppen und Altersgruppen hinweg entwickelt.
Die Ausrichtung unseres Produktportfolios erfolgt so, dass es hauptsächlich die Altersgruppen zwischen 18-25, 26-34 und 35-50 anspricht, jedoch sind ebenfalls Produkte enthalten die sowohl von jüngeren als auch von älteren Konsumenten genutzt werden. Dies ist auf die Vielfalt der angebotenen Branchen zurückzuführen.
Wie funktioniert Sustaco? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Einkaufen auf Sustaco ist total easy, der Kunde sucht sich die Produkte aus die er möchte, wählt im Warenkorb aus wie er diese Produkte zahlen möchte und bekommt diese bequem nach Hause geliefert. Wir arbeiten bereits dran unseren Händlern die Möglichkeit zu bieten ihre Produkte bei einem Logistikpartner einlagern zu lassen um so für den Kunden die Möglichkeit zu bieten in einem Paket seine Bestellungen zu erhalten, dies ist die nachhaltigste Möglichkeit für den Versand der Produkte. Wir stehen hier jedoch ganz am Anfang und möchten einen Schritt nach dem anderen gehen um sicherzustellen, dass alles was wir umsetzen möchten, das Einkaufserlebnis für den Kunden steigert.
Der Vorteil von Sustaco ist, das wir mit unseren Händlern gemeinsam wachsen und die Kunden in unsere karitativen Tätigkeiten einbinden. Jeder Kunde entscheidet nach seinem Einkauf selbst, an welche Umweltorganisation die Spenden, die durch seinen Einkauf entstehen, geschickt werden. Wir haben uns hier verpflichtet absolut transparent zu sein und alle Spenden mit uns
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Die Coronakrise hatte im Hinblick auf die Unternehmensfinanzierung die größte Auswirkung, da mir jegliches Einkommen aus meiner angestellten Tätigkeit weggefallen ist. Hierdurch mussten wir zwangsläufig unseren Launch verschieben und uns Gedanken machen wie wir das Projekt weiterführen können. Das positive an dem Lockdown war jedoch, die Möglichkeit sich mit administrativen Themen zu befassen wie z.B. Business- und Finanzplan. Ebenfalls haben wir die Zeit genutzt um alle Unterlagen für unsere Kunden aufzubereiten, alle Prozesse durchzugehen und alle Funktionen auf dem Marktplatz zu testen.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Wir waren zu dem Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung für unseren Launch und drauf und dran alle Händler die wir bis dahin gefunden hatten zu kontaktieren. Durch den Lockdown haben wir uns dazu entschieden abzuwarten, da die damalige Situation bis Dato so noch nie vorgekommen ist und auch wir erst einmal realisieren mussten was gerade abgeht.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Ich bin der Meinung, dass viele Menschen gerade im Hinblick auf Hygiene dazu neigen werden mehr Online zu bestellen um volle Einkaufszentren und Menschenaufläufe zu meiden. Dies wird unserer Meinung nach das Wachstum im E-Commerce weiter verstärken. Ebenfalls hat man gemerkt, dass von vielen Menschen während des Lockdowns der Status Quo hinterfragt wurde im Hinblick auf Essverhalten und Lifestyle. Hier hat man gesehen, dass sich die Menschen vermehrt Gedanken um ihre Umwelt und die Auswirkungen von ihrem Lebensstil machen.
Sustaco, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir möchten einen Schritt nach dem anderen gehen, hier liegt unser Fokus aktuell auf dem Launch der Plattform und der aktuell laufenden Crowdfunding Kampagne. Im nächsten Schritt möchten wir gemeinsam mit unseren Händlern einen Weg erarbeiten, bei dem wir den Versandprozess so optimieren das in naher Zukunft alle bestellten Produkte in einem Paket versendet werden können. Hiermit werden wir unserem Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht und der Kunde hat ein verbessertes Einkaufserlebnis. Wir möchten aus den Erfahrungen die wir machen werden lernen und uns kontinuierlich verbessern.
In 5 Jahren sehe ich Sustaco als einen ganzheitlichen Anbieter von nachhaltigen Produkten und einem Dienstleister für nachhaltiges Change Management für Unternehmen. Dies ist jedoch ein weiter Weg und eine Vision die wir langfristig verfolgen. Daher möchten wir uns auch nicht unnötig Druck machen und wie bereits erwähnt Schritt für Schritt vorgehen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich kann jedem nur empfehlen an seine Vision zu glauben. Sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen und immer bereit zu sein an Herausforderungen zu wachsen und hierdurch dazu zu lernen für die Zukunft. Es ist bis heute kein erfolgreicher Gründer vom Himmel gefallen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Timo Platen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder