Dienstag, Dezember 16, 2025
StartGründerTalkWas braucht es heute wirklich, um Menschen auf die Zukunft vorzubereiten?

Was braucht es heute wirklich, um Menschen auf die Zukunft vorzubereiten?

Tomorrow University ist eine staatlich anerkannte, digitale Universität, die Menschen weltweit praxisnah auf Zukunftskompetenzen wie KI, Nachhaltigkeit, Innovation und Entrepreneurship vorbereitet

Wie hat sich die Tomorrow University seit dem letzten Beitrag vor über vier Jahren entwickelt und welche Meilensteine waren für die Gründer besonders wichtig?

In den vergangenen vier Jahren hat sich die Tomorrow University von einer mutigen Vision zu einer staatlich anerkannten Universität entwickelt, die eine klare Mission verfolgt: eine Generation auszubilden, die Probleme löst statt verwaltet.
Was uns besonders prägt:
Die staatliche Anerkennung als Hochschule in Deutschland – ein Meilenstein, der zeigt, dass Innovation und Qualität kein Widerspruch sind.
Future Skills als Kernprinzip: Wir bereiten Menschen darauf vor, in einer Welt voller Unsicherheit und Wandel handlungsfähig zu bleiben – mit Fokus auf KI, Nachhaltigkeit, Leadership, Entrepreneurship und Systemdenken.
Eine globale Community engagierter Changemaker: Heute lernen Menschen aus über 90 Ländern gemeinsam an echten Herausforderungen. In unseren Immersion Weeks treffen sie sich persönlich, entwickeln Projekte weiter, bauen Netzwerke auf und erleben, was wir in „Winning Together“ verankert haben: Purpose, Collective Action und Co-Creation.
Diese Entwicklungen zeigen, dass eine neue Generation von Hochschulen notwendig ist – digital, international, wirkungsorientiert und konsequent auf die Zukunft ausgerichtet.

Warum sind so viele Studierende der ToU selbst Gründer:innen oder planen eine Gründung – und wie unterscheidet sich das Lernen dort konkret von klassischen Universitäten?

Viele unserer Studierenden sind Gründer:innen oder entwickeln während des Studiums ihre ersten Projekte. Das liegt daran, dass unser Modell unternehmerisches Denken nicht theoretisch vermittelt, sondern in jedem Schritt praktisch anwendbar macht.
Der Unterschied zu klassischen Universitäten:
Keine Vorlesungen, sondern kollaborative Live-Sessions und betreute Challenges.
Lernen im Tun: Wöchentlich entstehen Projekte, Analysen, Prototypen oder Experimente.
Coaching durch Gründer:innen, Innovator:innen und Industrieexpert:innen.
Voll flexible Remote-Strukturen, die ideal mit Gründungsvorhaben vereinbar sind.
Studierende lernen praktisch im „Gründungsmodus“ – und setzen dadurch eigene Ideen unmittelbar um.

Wie führen die vier Säulen Beyond Learning, Purpose Learning, Social Learning und Active Learning in der Praxis dazu, dass Studierende eigene Projekte oder Startups entwickeln?

Diese vier Säulen bilden das didaktische Fundament der ToU:
Purpose Learning: Studierende identifizieren ihre Mission und das Problem, das sie lösen wollen.
Social Learning: Internationale Teams fördern Perspektivenvielfalt und agieren häufig als Nukleus für Co-Founder-Dynamiken.
Active Learning: Alles entsteht durch Aktion – Hypothesen testen, Nutzer:innen interviewen, Prototypen bauen.
Beyond Learning: Entwicklung eines zukunftsfähigen Mindsets: Ownership, Resilienz und Leadership.

So entwickeln Studierende kontinuierlich Ideen, die sich oft zu realen Projekten oder Startups weiterentwickeln.

Wie sieht ein Studium aus, das auf KI, Innovation, Nachhaltigkeit, Impact und persönlichen Sinn ausgerichtet ist, und wie werden Leistungen ohne klassische Prüfungen bewertet?

Ein Studium an der Tomorrow University ist vollständig auf Zukunftsthemen ausgerichtet – und gleichzeitig radikal praxisnah. Studierende lernen nicht in isolierten Fächern, sondern in Challenges, die realen Probleme aus Technologie, Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Gesellschaft adressieren.

Wie das Studium aufgebaut ist:
AI-native Learning: KI ist kein Extra, sondern ein integraler Bestandteil aller Lernphasen – von Datenanalyse über kreatives Arbeiten bis hin zu Entscheidungsfindung.
Purpose-Driven Curriculum: Studierende beginnen mit ihrer persönlichen Mission. Diese dient als Ankerpunkt: Wofür will ich meine Fähigkeiten einsetzen? Wie möchte ich Wirkung erzielen?
Impact & Innovation: Jede Challenge dreht sich um ein reales Problem. Studierende entwickeln Prototypen, testen Lösungen, sammeln Nutzerfeedback und verbessern ihre Ansätze iterativ.
Nachhaltigkeit als Grundprinzip: Egal ob Entrepreneurship, Leadership oder Technologie – alle Inhalte sind darauf ausgerichtet, verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu ermöglichen.

Wie wir ohne klassische Prüfungen bewerten:
Statt Klausuren prüfen wir Wirkung und Kompetenzentwicklung:
Projekt- und Challenge-Abgaben (z. B. Prototypen, Analysen, Geschäftsmodelle)
Portfolios, die den Lernfortschritt dokumentieren
Präsentationen vor Expert:innen und Peers
Reflexionen, die zeigen, wie Erkenntnisse verarbeitet und angewendet wurden
Diese Formen messen, ob jemand Probleme lösen, kreativ denken, Verantwortung übernehmen und mit KI effektiv arbeiten kann – genau die Fähigkeiten, die in einer dynamischen Welt wirklich zählen.

Wie gelingt es der Tomorrow University trotz staatlicher Anerkennung und wachsender Studierendenzahl innovativ zu bleiben und gleichzeitig regulatorische Anforderungen zu erfüllen?

Wir kombinieren regulatorische Stabilität mit der Innovationsgeschwindigkeit eines Tech-Unternehmens.
Das gelingt durch:
Studentenzentrierung
Modular designte Curricula
KI-gestützte Lernplattformen
Agile Produktentwicklung
Kontinuierliche Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Beiräten
Da ToU von Beginn an als digitale Universität konzipiert wurde, müssen wir nichts „digitalisieren“ – sondern nutzen Technologie als Kernprinzip.

Welche Zukunftskompetenzen vermittelt die ToU, die an traditionellen Hochschulen kaum vorkommen, und welche Rolle spielen KI-Kompetenzen dabei?

Wir vermitteln Skills, die in traditionellen Hochschulen kaum vorkommen:
AI Literacy und Prompting
Systems Thinking
Entrepreneurship & Intrapreneurship
Impact & Sustainability Skills
Behavioral Science und Leadership
Digitale Remote-Collaboration
KI-Kompetenzen sind dabei nicht optional, sondern integraler Bestandteil jeder Challenge und jedes Programms.

Wie stellt die ToU sicher, dass ihr Finanzierungsmodell aus Business Angels, Venture Capital und Studiengebühren mit dem Anspruch auf Wirkung und Zugänglichkeit vereinbar bleibt?

Wir stellen sicher, dass Impact und Zugang im Zentrum bleiben, durch:
Effiziente digitale Strukturen ohne teure Campus-Infrastruktur.
Flexible Zahlungsmodelle, Stipendien und regionale Preisgestaltung.
Impact-orientierte Investor:innen, die unser Purpose-First-Modell unterstützen.
Wachstum ist für uns kein Selbstzweck – es erhöht den gesellschaftlichen Hebel.

Welche Rolle spielt Social Learning in der internationalen Remote-Community der ToU und wie trägt es zur Gründungsfähigkeit der Studierenden bei?

Social Learning ist einer der stärksten Motoren unseres Modells – und wahrscheinlich einer der wichtigsten Gründe, warum so viele Studierende Projekte starten, sich weiterentwickeln oder gründen. Es geht dabei nicht nur um gemeinsames Lernen, sondern um echte persönliche und professionelle Weiterentwicklung in einer globalen Community.
Was Social Learning bei uns so wirksam macht:

Zu Beginn definieren alle Studierenden ihre Mission und ihre Werte. Dadurch entsteht hohe Relevanz, intrinsische Motivation – und tiefere, bedeutungsvolle Verbindungen zu anderen, die ähnliche Ziele verfolgen.
Mission Groups: Jede:r Studierende ist Teil einer festen Gruppe, in der sie sich gegenseitig während des gesamten Studiums (und oft darüber hinaus) accountable halten, Herausforderungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.
Build Your Dream Team: Jede Person entwickelt ein persönliches Board aus Mentor:innen, Expert:innen, Unterstützer:innen und Menschen mit mehr Erfahrung. Dieses Board begleitet sie auf dem Weg zu ihren Zielen.
Gemeinsames Arbeiten in allen Challenges: Unser gesamtes Studium basiert auf kollaborativem Austausch – Feedback, Perspektivenvielfalt und iterative Entwicklung sind tägliche Praxis.

Teaching as Learning: Ein großer Teil des Studiums besteht darin, Gelerntes weiterzugeben. Wer anderen etwas erklärt oder präsentiert, lernt tiefer – und stärkt gleichzeitig die Community.
Immersion Weeks: Einmal pro Quartal kommen Studierende aller Programme persönlich zusammen. Diese Treffen erzeugen Energie, Vertrauen, gemeinsame Projekte – und oft auch Co-Founder-Dynamiken.
Action Hubs in Städten weltweit: Für lokale Vernetzung und Impact schaffen wir Orte, an denen Studierende sich persönlich treffen, Projekte voranbringen und gemeinsam Wirkung entfalten.

Warum das die Gründungsfähigkeit stärkt:
Studierende sind nie allein. Sie erhalten kontinuierliches Feedback, Sparring, Motivation, Accountability und Unterstützung – und gleichzeitig Zugang zu einem globalen Netzwerk aus über 90 Ländern. Das schafft Selbstvertrauen, beschleunigt Fortschritt und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ideen tatsächlich umgesetzt werden.
Social Learning bedeutet bei uns: nicht nur Fähigkeiten vermitteln, sondern Menschen durch eine starke Community zu befähigen, ihre Ziele zu erreichen.

Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse über wirksames Lernen wurden bewusst in das Modell der ToU übernommen und wie misst die Universität den Erfolg dieses Ansatzes?

Unser pädagogisches Modell orientiert sich an wenigen, aber sehr wirkungsvollen Grundprinzipien der Lernwissenschaft:
Selbstbestimmung: Menschen lernen besser, wenn sie autonom arbeiten, sich kompetent fühlen und in einer unterstützenden Community eingebettet sind.
Lernen durch Anwendung: Wissen bleibt nur dann hängen, wenn man es direkt anwendet. Deshalb bauen Studierende Prototypen, testen Ideen und lösen echte Probleme.
Lernen mit anderen: Peer-Learning fördert Motivation, Perspektivenvielfalt und bessere Ergebnisse – deshalb arbeiten unsere Studierenden in internationalen Teams.
Reflexion & Selbststeuerung: Wir stärken die Fähigkeit, das eigene Lernen bewusst zu planen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

Wie wir den Erfolg messen
Wir prüfen nicht über Klausuren, sondern über Wirkung:
Erfolgreiche Alumni-Karrieren und Gründungen
Projekt- und Portfoliobewertungen statt Prüfungen
Hohe Weiterempfehlungsrate (NPS 60)
Sehr hohe Abschlussrate (95 %)
Kurz gesagt: Lernen wirkt, wenn es relevant, angewendet und gemeinsam gestaltet wird – das zeigen unsere Ergebnisse klar.

Woran möchten die Gründer in fünf bis zehn Jahren erkennen, dass es eine Universität wie die Tomorrow University gebraucht hat, und welchen gesellschaftlichen Einfluss sollen Alumni dann haben?

Wir möchten sehen, dass Tausende unserer Alumni an Schlüsselpositionen arbeiten – in Unternehmen, Startups, NGOs, Verwaltung oder Politik – und aktiv an Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten: Klima, Gesundheit, Bildung, Technologie, soziale Innovation.
Wir wissen, dass es die Tomorrow University gebraucht hat, wenn unsere Alumni sagen:
„Ich hätte ohne diese Form des Lernens nie den Mut, die Kompetenz und die Klarheit entwickelt, um wirklich etwas zu verändern.“
Unser Ziel ist nicht die größte, sondern die wirksamste Universität zu sein.

Bild Gründer-Teams Dr. Thomas Funke (links) und Christian Rebernik (rechts). Bildcredits Tomorrow University

Wir bedanken uns bei Christian Rebernik für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

StartupValley
StartupValley
Das StartupValley Magazin ist Europas großes Magazin für Start-ups, Gründer und Entrepreneure. Ihr findet bei uns Tagesaktuelle News zu den neuesten Trends, Technologien und Geschäftsmodellen der internationalen Startup-Szene sowie Interviews mit erfolgreichen Gründern und Investoren.
- Advertisement -

StartupValley WhatsApp

Sei immer einen Schritt voraus! Tägliche Updates: Events, Termin & echte Insider-Tipps – direkt in dein WhatsApp!

StartupValley Newsletter

Erhalte regelmäßig die wichtigsten internationalen Startup-News in dein Postfach!

PREMIUM STARTUPS

Neueste Beiträge

Premium Events

spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Das könnte dir auch gefallen!

StartupValley Newsletter

Erhalte regelmäßig die wichtigsten internationalen Startup-News in dein Postfach!