Topadur Medikamente im Bereich der Wundheilung
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Topadur doch kurz unseren Lesern vor!
Topadur Pharma AG entwickelt zwei vielversprechende Medikamente im Bereich der Wundheilung zur Therapie von nicht heilenden Wunden und zur Vermeidung übermässiger Narbenbildung bei Verbrennungswunden.
Der Wirkstoff TOP-N53 könnte allen Diabetikern mit chronischen Fusswunden die entscheidende Hilfe bieten, Amputationen verhindern und lebensverlängernd zu wirken. Die beiden Topadur Wirkstoffe decken grosse medizinische Bedürfnisse ab, die jährlich das globale Gesundheitsbudget mit über 24 Milliarden USD belasten.
Wie ist die Idee zu Topadur entstanden?
Vor 25 Jahren hatte der Gründer, als Forscher bei einer grossen Pharmafirma, ein vielversprechender entzündungshemmenden Wirkstoff gefunden. Aufgrund einer Nebenwirkung in Tieren wurde die Entwicklung dieser Verbindung eingestellt. Später sollte sich herausstellen, dass Tiere speziell empfindlich auf solche Arten von Wirkstoffen reagieren. Beim Menschen traten mit ähnlichen Wirkstoffen aber keine solchen Nebenwirkungen auf. Die Idee zu Topadur entstand aus dem Ziel einen stark verbesserten Wirkstoff zur Vermeidung von übermässigen Narbenbildung zu finden. Im Laufe der Zeit kam dann das Projekt zur beschleunigten Wundheilung bei chronischen Wunden in Diabetespatienten dazu. Dieses Projekt machte so schnelle Fortschritte und ergab das einzigartige Top-N53, das heute das prioritäre Projekt von Topadur ist.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
In der Medikamentenforschung müssen meistens hunderte von Substanzen synthetisiert werden, bis man einen vielversprechenden optimierten Wirkstoffkandidaten entwickeln kann. Dabei sind viele Aspekte, die eine neue Wirksubstanz erfüllen muss zu beachten und experimentell zu testen. Diese Phase hat mehrere Jahre in Anspruch genommen. Mit den zwei hochwirksamen Produkten, die wir so aus Hunderten von Kandidaten ausgelesen haben, hat sich diese langjährige Pilotphase für uns bewährt.
Diese ersten Jahre haben wir privat finanziert und selber viel daran gearbeitet. Da wir uns in der Phase keine Saläre ausbezahlt hatten, konnten wir eine Zusammenarbeit mit Firmen in Indien und Frankreicheingehen.
Zudem konnten wir mitstaatlichen Förderungsprojekte aus der Schweiz und der EU ein Netzwerk von akademischen Zusammenarbeiten aufbauen, womit wir auch in den zwei nächsten Jahren unsere Wirkstoffkandidaten entwickeln können.
Die erste Finanzierungsrunde konnten wir Anfang 2016 abschliessen. Dabei konnten wir Privatinvestoren für unsere Startup Firma begeistern.
Wer ist die Zielgruppe von Topadur?
Initial sind es Patienten mit schweren Wundheilungsstörungen in Spitäler. Da gibt es zwei verschiedene Gruppen. Einerseits Patienten mit chronischen, nichtheilenden Wunden. Andererseits Patienten, die mit schweren Brandwunden in Spezialklinken eingeliefert werden. Bei den chronischen Wunden sind Diabetiker eine besondere Zielgruppe. Jährlich sind 50 Millionen Patienten davon betroffen, diese Zahl wird in Zukunft dramatisch ansteigen. Wir gehen davon aus, dass es durch den Kostendruck in Zukunft eine Verlagerung der Behandlung von weniger problematischen Wunden in die Hauspflege erfolgen wird. Aus diesem Grunde entwickeln wir auch eine Depotformulierung, bei der der Wirkstoff über mehrere Tage in die Wunde abgegeben wird und die weniger häufige Verbandwechsel erlauben würde.
Welche Produkte bieten Sie an?
Topisch oder lokal anwendbare Wirkstoffe zur Förderung der Wundheilung und Vermeidung von übermässigen Narbenbildung.
Was ist das innovative an ihren Produkten?
Der Wirkmechanismus und die Wirkstärke sind einzigartig. Topadur fokussiert auf Erkrankungen, die bisher keine medikamentöse Behandlungen kennen.
Topadur, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wollen wir als kompetente Firma für die Erforschung von neuen Wirksubstanzen für ungelöste Probleme in der Wundheilung wahrgenommen werden. Topadur sollte in den nächsten fünf Jahren beide Wirkstoffe für die grossen Indikationen einer global agierenden Pharmafirma verkauft haben. Selber werden wir uns auf Nischenopportunitäten im Markt konzentrieren.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es gibt einige Erfolgsfaktoren für Gründer, die man beachten soll. Aus meiner Sicht zu den wichtigsten gehören Herzblut zu dem, was man tut und ein überdurchschnittlicher Wille zum Erfolg und eine grosse Leistungsbereitschaft. Jedes Unternehmen wird auch schwierige Zeiten zu überstehen haben. Da ist Durchhaltewille eine notwendige Schlüsselkompetenz von jedem Unternehmer. Die Idee oder das Produkt sollten einzigartig sein und diese Eigenschaft sollte auch noch vorhanden sein beim Markteintritt. Ein Team, das sich in den Fähigkeiten komplementiert und auch miteinander gut klar kommt ist für jedes Unternehmen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.
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