Mittwoch, Dezember 6, 2023
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Ein gutes Netzwerk ist das A und O

Tozy moderner individueller Mantel in Trenchcoat Optik

Stellen Sie sich und das Startup Tozy doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Jaqueline Schaupp (22) und gemeinsam mit meinen Studienkollegen Jasmin Kraus (23), Dominik Hirschberg (21) und Maximilian Eberl (28) haben wir Tozy gegründet – deine Jacke, so individuell wie du! Tozy ist ein moderner Mantel, in Trenchcoat-Optik, der individuell auf jeden Trend, jeden Anlass und jede Situation angepasst werden kann. Mit ein paar einfach Handgriffen lassen sich z.B. die standardfarbenen schwarzen Knöpfe gegen goldene Knöpfe austauschen. Diese sind nun perfekt auf den goldenen Schmuck abgestimmt. Ein weiteres Beispiel sind Karomuster, die aktuell im Trend liegen. In nur wenigen Sekunden kann man seinen unifarbenen Kragen gegen einen mit Karomuster unterfütterten Kragen austauschen. Der eigenen Kreativität sind bei unserem Mantel keine Grenzen gesetzt.

Wie ist die Idee zu Tozy entstanden?
Angefangen hat alles mit einem Rollerunfall, den Jasmin im Frühling 2016 hatte. Bei diesem Sturz blieb Sie glücklicherweise unverletzt, jedoch zerriss der Ärmel ihrer neuen, weißen Jacke dabei am Ellenbogen und übrig blieben nur noch Fetzen. Unglücklich über den Verlust ihrer Lieblingsjacke aus Italien berichtete Jasmin mir am nächsten Tag von dem Vorfall. Zuerst machten wir nur Scherze darüber, wie schön es doch wäre, einfach den Ärmel einer Jacke austauschen zu können, um sie so vor der Mülltonne bewahren zu können. Doch nach und nach festigte sich die Idee der Austauschbarkeit einzelner Komponenten in unseren Köpfen. Insbesondere auch weil wir feststellten, dass der Austausch von kaputten Teilen nicht der einzige Vorteil ist, sondern auch die Anpassung an jede Situation möglich ist. Wir begannen diese Idee zu konkretisieren und testeten sie mit einem ersten selbstgenähten Prototyp.

Das war die Geburt von Tozy!

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung für uns war ganz klar das zum damaligen Zeitpunkt fehlende Know-how. Keiner von uns hatte davor je einen Onlineshop programmiert, noch einen Schnitt für einen Mantel erstellt oder gar ein Fotoshooting selbst durchgeführt. Wir haben uns davon nicht abschrecken lassen. Durch tolle Berater und Unterstützer an unserer Seite konnten wir alles selbst auf die Beine stellen. Wir haben uns nicht nur persönlich extrem weiterentwickelt, sondern auch einen so großen Wissensstand angesammelt, dass wir nun selbständig alle Herausforderungen meistern können. Wir können somit lange Wartezeiten und Abhängigkeiten sehr gut vermeiden.

Bei der Finanzierung hatten wir zu Beginn sehr großes Glück: Wir wurden in die Gründungsförderung des Strascheg Center for Entrepreneurship aufgenommen und haben dort eine finanzielle Unterstützung für die ersten Prototypen erhalten. Den Rest der Finanzierung haben wir selbst gestemmt – durch kleine Nebenjobs, die jeder von uns ausübt. Für die Produktion unserer ersten Kollektion werden wir eine Vorbestellungsaktion durchführen und hoffen dabei auf die Unterstützung durch die Crowd, in Form einer Crowdfunding Kampagne auf Kickstarter. Hier kommen Sie zum Crowdfunding auf Kickstarter.

Warum haben Sie sich für eine Crowdfunding Finanzierung entschieden?
Wir haben uns für eine Crowdfunding Finanzierung entschieden, da wir gerne mit der Unterstützung unserer Kunden unseren Mantel auf den Markt bringen wollen. Unser Ziel ist es, dass wir eine starke Beziehung zu unseren Kunden entwickeln können. Dies funktioniert am besten, wenn wir sie direkt von Anfang an am Aufbau und Wachstum unserer Firma Teil haben lassen. Um diesem Ansatz gerecht zu werden, ist die Crowdfunding Kampagne perfekt für uns geeignet.

Wo sehen Sie für sich die Vorteile gegenüber anderen Finanzierungsmöglichkeiten?
Der Vorteil gegenüber anderen Finanzierungsmöglichkeiten ist eindeutig der Proof of Market. Bei keiner anderen Finanzierungsform sonst erhält man sofort Resonanz zu seinem Produkt bzw. zu seinem Projekt. Es gibt als Startup kein besseres Geschenk als echtes Feedback von unseren Kunden zu bekommen, denn ohne Feedback kann man sein Produkt nicht für diesen optimieren.

Was werden Sie nach erfolgreichem Funding umsetzen?
Wir haben uns für ein klassisches Reward-Based Crowdfunding entschieden. Das heißt unsere Unterstützer spenden für unser Projekt und erhalten als Dankeschön, abhängig von der Höhe der Spende, eines der zuvor zusammengestellten Pakete aus unseren Produkten.
Deshalb werden wir bei einem erfolgreichen Funding sofort die erste Produktion in Gang setzen. Wir legen dabei Wert darauf, dass unsere Unterstützer ihre Mäntel und Austauschkomponenten natürlich so schnell wie möglich in den Händen halten und wir ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Außerdem werden wir sofort mit der Weiterentwicklung unseres Mantels beginnen. Hier werden wir zum einem das Feedback aus der Crowdfunding Kampagne umsetzen, aber auch weitere Designelemente aus verschiedenen Stoffen und Farben, angepasst an die aktuellsten Trends, kreieren.

Wer ist die Zielgruppe von Tozy?
Unsere Primärzielgruppe sind Frauen jeden Alters, die Wert auf Qualität legen und Lust haben sich immer wieder neu zu erfinden. Auch selbstständige, vielreisende Frauen fallen in unsere Zielgruppe. Sie haben oftmals wenig Platz im Gepäck und strapazieren ihre Jacke sehr. Mit unserem Mantel sind sie mit ein paar kleinen Einzelteilen immer perfekt für jedes Wetter sowie jede Situation gerüstet und sind dabei jederzeit angemessen und elegant gekleidet.

Was ist das Besondere an dem Trenchcoat?
Unsere Mäntel sind echte Verwandlungskünstler. Eine Neuanwendung klassischer Verschlusssysteme macht eine Austauschbarkeit einzelner Designelemente möglich. Konkret lassen sich Ärmel, Innenfutter, Kragen, Kapuze, Kapuzeninnenfutter, Gürtel, Riegel, Taschenklappen und Knöpfe immer wieder auswechseln. Somit ist eine Anpassbarkeit an jeden Trend, jede Situation und jede Wetterlage möglich. Durch dieses nachhaltige Konzept, werden wichtige Ressourcen geschont. Auch die einzigartige Qualität ist ein absolutes Highlight unseres Mantels. Unser Oberstoff besteht nur aus nachwachsenden Rohstoffen und erhält ein extra „Oil-Finishing“, das zum einen wasser- und schmutzabweisend wirkt und zum anderen einem Verknittern vorbeugt. Um diesen Qualitätsstandard in allen Bereichen zu gewährleisten, haben wir uns für eine vollständige Produktion in Europa entschieden.

Tozy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ehrlich gesagt denken wir gar nicht darüber nach, wo wir uns in fünf Jahren sehen. Es bringt nichts, Zeit ins Träumen zu investieren. Vor allem in einem recht jungen Start up, wie wir es sind, wird ein längerfristiger Plan schnell mal über den Haufen geworfen, aufgrund von äußeren Umständen. Es ist wichtig die nötige Flexibilität, die ein Startup bietet, nicht zu verlieren. Daher ist unsere Devise im Hier und Jetzt zu leben und jeden Tag aufs Neue unser Bestes zu geben. Dennoch planen wir natürlich unser Sortiment laufend an die neusten Modetrends anzupassen und zu erweitern. Dabei ist es für uns natürlich besonders wichtig das hohe Maß an Qualität weiterhin zu garantieren. Auch eine Männerversion ist hierbei bereits angedacht.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
– Umsetzen statt träumen. Konzepte oder Pläne sind schön und gut, nur sollte man sich nicht zu Tode planen und Zeit vertrödeln, die man für die Umsetzung nutzen könnte. Außerdem sollte man den Faktor Realität dabei nie vergessen.
– Selbst lernen statt abgeben. Je mehr Wissen und Fähigkeiten man sich selbst aneignet, desto weniger Abhängigkeiten hat man von externen Personen, Agenturen und Dienstleistern.
– Ein gutes Netzwerk ist das A und O. Durch ein starkes Netzwerk im Rücken können sich buchstäblich Türen öffnen. Nicht jeder Kontakt erscheint einem im ersten Moment relevant, doch man weiß nie was die Zukunft bringt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jaqueline Schaupp für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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