Samstag, November 23, 2024
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Traut euch! Aus Fehlern lernt man

UNMILK pflanzliche Protein-Drinks aus glutenfreiem Hafer und Erbsenprotein

Stellen Sie sich und das Startup UNMILK doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, mein Name ist Jennifer Schäfer, ich wohne in Hamburg und ich habe im Juli 2020 UNMILK gegründet. UNMILK ist die neue Marke für gesunde, nachhaltige und besonders leckere pflanzliche Milchalternativen. Denn: Plant Based ist die Zukunft! Aber es braucht noch die richtigen pflanzlichen Produkte, die so gut sind, dass Kuhmilch ein für alle Mal uninteressant wird. 

Unsere ersten Produkte sind die pflanzlichen UNMILK Protein-Drinks aus glutenfreiem Hafer und Erbsenprotein. Ready-to-Drink in den drei Geschmackssorten Caffè, Schoko und Spicy Vanilla.  

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich selbst bemühe mich um eine bewusste Ernährung und verzichte größtenteils auf tierische Produkte. Bei pflanzlichen Alternativen müssen wir jedoch häufig Kompromisse eingehen: Entweder nachhaltig oder gesund oder richtig lecker. Zudem sind fast alle Protein-Getränke auf Kuhmilchbasis, obwohl pflanzliche Alternativen immer beliebter werden. Gründe genug mit UNMILK die Milchwelt auf den Kopf zu stellen.

Was war bei der Gründung von UNMILK die größte Herausforderung?

Zusammengefasst: Corona. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Wann ist schon alles perfekt? Ich denke, man kann und sollte seine Produkte immer wieder hinterfragen und verbessern. Iterative Prozesse und immer wieder Feedback von den Kunden einsammeln – und dieses auch wirklich ernst nehmen und umsetzen – gehört kontinuierlich dazu. Natürlich kommt es aber auch immer auf die Branche an. Das Zitat von Reid Hoffman “If you’re not embarrassed by the first version of your product, you’ve launched too late” mag beispielsweise bei Tech Start-Ups gut passen – bei Food Start-Ups aber ganz sicher nicht. 

Welche Vision steckt hinter Unmilk?

Wir stellen die Milchwelt auf den Kopf! Wir machen Plant Based zum neuen Standard – und Kuhmilch zur Alternative. 

Wer ist die Zielgruppe von Unmilk?

Mit UNMILK sprechen wir gleich zwei Zielgruppen an: Neben gesundheits- und ernährungsbewussten Sportlern auch Veganer und Flexitarier. Wer auf eine gesunde, eiweißreiche Ernährung achtet und gleichzeitig auf tierische Produkte verzichten möchte, ist bei uns genau richtig.

Was ist das Besondere an den Produkten?

UNMILK enthält pro Getränk 20 Gramm Protein und kommt ohne Zuckerzusatz oder Süßungsmittel aus. Zudem ist das Getränk frei von Allergenen wie Soja, Nüssen, Lactose oder Gluten. Beide Hauptzutaten – Erbsen und glutenfreier Hafer – werden nachhaltig in Europa angebaut. 

Und: Erbsenproteine haben im Vergleich zu Kuh- oder Mandelmilchproteinen eine deutlich bessere Umweltbilanz: Beim Anbau wird zehn Mal weniger Wasser und über 20 Mal weniger CO2 verbraucht sowie eine geringere Anbaufläche benötigt.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was man vielleicht erstmal gar nicht glaubt: Pflanzliche Protein Drinks sind schon mal eine absolute Seltenheit. Während im 1 Liter Milchalternativen Regal das Angebot explodiert, ist im Ready-to-Drink Protein Regal noch immer fast alles auf Kuhmilchbasis. Wer dann noch darauf Wert legt, dass weder Zuckerzusätze, Süßungsmittel oder Allergene enthalten sind, ging vor UNMILK leer aus. Wofür wir aber am meisten positives Feedback von unseren Kunden erhalten, ist der besonders gute Geschmack und unsere natürliche Süße. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

UNMILK wurde in der Corona-Krise gegründet. Von daher war ich von Anfang an mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Beispielsweise waren persönliche Treffen bei der Suche nach strategischen Partnern wie Produzenten, Investoren oder Händler kaum möglich. Auch der direkte Austausch mit der Zielgruppe, um den Geschmack oder das Design zu testen, erforderte mehr Kreativität. Einfach auf die Straße gehen und Kunden befragen war plötzlich nicht mehr möglich.  

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Anstelle von persönlichen Treffen mussten meist Videokonferenzen herhalten. Über Social Media habe ich Fokusgruppen und Experimente aufgebaut, Proben zu der Zielgruppe nach Hause gesendet und so Feedback eingesammelt.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Grundsätzlich trägt die Krise zur Entschleunigung bei und tut auch der Umwelt gut. Außerdem wird das Bewusstsein für eine gesunde und rein pflanzliche Ernährung immer größer!

UNMILK, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir mit UNMILK einen entscheidenden Teil dazu beitragen, dass pflanzliche Alternativen nicht mehr als „Alternativen” betrachtet werden. Plant Based soll ganz selbstverständlich die erste Wahl sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Traut euch! Aus Fehlern lernt man. 
  2. Hört zu: Eurer Zielgruppe, Experten und anderen Gründern, die es geschafft haben oder auch gescheitert sind.
  3. Überlegt euch, wieso ihr gründen wollt – nicht was. Ihr habt die Chance, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jennifer Schäfer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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