Uplink für IT-Freelancer: Von Entwicklern, für Entwickler, alles offen, transparent, auf Augenhöhe und Vertrauensbasis etc
Stellen Sie sich und das Startup Uplink doch kurz unseren Lesern vor!
Ich habe Uplink im Jahr 2016 gestartet, nachdem ich einige Jahre in Berlin als Freelance-Entwickler gearbeitet habe. Während der Zeit bin ich unweigerlich auch mit einigen IT-Recruitern in Kontakt gekommen und fand die Art und Weise, wie diese arbeiten, oft unmöglich. Wie viele andere Entwickler vor mir dachte ich mir irgendwann “Das mit der Projektvermittlung muss doch auch anders gehen! Von Entwicklern, für Entwickler, alles offen, transparent, auf Augenhöhe und Vertrauensbasis etc.”
Diesen Ansatz haben wir seit der Gründung beibehalten!
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wie viele Entwickler hatte ich hatte in den Jahren vor Uplink immer schon kleine Nebenprojekte. Dabei war das Ziel nie, unbedingt ein eigenes Unternehmen zu gründen, sondern eher kleine (und manchmal größere) Probleme für mich oder Freunde und Bekannte zu lösen und dabei Spaß zu haben und Neues zu lernen. Uplink ist auch als Nebenprojekt gestartet, aber ich habe schon nach wenigen Monaten gemerkt, welches Potential in der Idee steckt und mich dann relativ schnell entschlossen, das Freelancing an den Nagel zu hängen und mich voll auf Uplink zu konzentrieren.
Welche Vision steckt hinter Uplink?
Mit Uplink wollen wir IT-Freelancer in Deutschland in drei großen Bereichen unterstützen:
Projektakquise – wir posten Projekte von Startups und Agenturen, immer inkl. Stundensatz, Kundenname und genauer Aufgabenbeschreibung.
Community – in unserem Slack tauschen sich 2000+ Freelancer über alle möglichen Themen zur Selbständigkeit aus.
Education – in unseren regelmäßigen Webinaren, Podcast Episoden und unserem Community Wiki helfen wir Freelancern, besser in dem zu werden, was sie tun.
Von der Idee bis zum Start: was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Finanziert habe ich Uplink in den ersten Monaten durch mein Erspartes. Ich habe aber relativ schnell durch erste Vermittlungen Einnahmen generieren können und nach ca. 6 Monaten konnte ich die Kosten für das Unternehmen und meinen Lebensunterhalt durch die Einnahmen decken. Seitdem finanziert sich das Unternehmen ausschließlich selbst durch die Einnahmen.
Die größte Herausforderung bei einem selbst finanzierten Unternehmen ist es immer, Einnahmen und Ausgaben zu managen, und langfristig an die eigene Idee zu glauben und sie weiter zu verfolgen, auch in Phasen, in denen nicht alles so läuft, wie es sollte. Ich hatte eine Menge Glück, da größere Katastrophen bis jetzt ausgeblieben sind, und sich die Annahmen, die ich beim Start von Uplink getroffen habe, zum größten Teil bewahrheitet haben.
Wer ist die Zielgruppe von Uplink?
Unsere Community ist offen für alle IT-Freelancer, die in Deutschland sesshaft sind. Mittlerweile sind über 2.500 von ihnen an Bord. Auf Kundenseite arbeiten wir hauptsächlich mit Startups und Agenturen, aber auch Mittelständler, Digital Labs oder größere Unternehmen haben schon Jobs bei uns ausgeschrieben. Darüber hinaus bieten wir mittlerweile auch Recruitern an, ihre Jobs auf Uplink zu veröffentlichen – wenn sie sich an die Regeln halten!
Wie funktioniert Uplink? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Auf Uplink können Unternehmen kostenlos Freelancer-Gesuche veröffentlichen und bekommen innerhalb von ca. 24-48 Stunden Kontakt zu passenden Kandidaten. Wir bieten die Vorteile einer Plattform (viel Automatisierung) sowie eines Dienstleisters (das Uplink-Team überprüft z.B. alle Bewerber und stellt dem Kunden nur die passendsten vor). Und das alles kostet den Unternehmen, die ihre Freelancer über uns suchen, nicht einen Cent! Eine Vermittlungsgebühr berechnen wir nur den Freelancern, nicht den Unternehmen. Diese kalkulieren die Gebühr natürlich in ihren Stundensatz mit ein, aber der Vorteil für die Unternehmen liegt darin, dass sie mit uns keinen Vertrag abschließen müssen und auch von uns nie eine separate Rechnung bekommen, es läuft alles über die direkte Zusammenarbeit mit dem Freelancer.
Uplink, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen das führende Netzwerk für IT-Freelancer in Deutschland werden und sind auf einem guten Weg dorthin! Mein Traum wäre es, in 5 Jahren Uplink auch in min. einem anderen Land gelauncht zu haben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Choose boring technology! Wenn die Technologie nicht euer Hauptprodukt ist, widersteht der Versuchung, die neuesten und angesagtesten Tools zu benutzen. Viele Millionen-Unternehmen haben mit einer WordPress-Seite und vielen, vielen Excel-Sheets begonnen!
“Start small, stay small” ist eine reale Möglichkeit, auch in der Startup-Welt, in der es gefühlt immer nur um Wachstum und Millionen-Finanzierung geht! Sich absichtlich zu beschränken. z.B. kein großes Team aufbauen zu wollen und nicht alle Themen, die einem in den Kopf kommen, gleichzeitig zu beackern, ist oft der bessere Weg, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen und dabei nicht auszubrennen. Das alles dann über den Haufen zu werfen und ein Unicon werden kann man später immer noch.
Habt keine Angst, viel und laut über eure Idee und eure Lösungen zu sprechen! Die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemand “klaut”, ist verschwindend gering, und die möglichen Vorteile, die sich durch ein offenes Auftreten anstatt von Geheimniskrämerei und “Stealth Mode” ergeben, sind ungleich mehr wert!
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder