Freitag, Juni 6, 2025
StartGründerTalkWarum scheitern so viele gute Ideen an der Umsetzung?

Warum scheitern so viele gute Ideen an der Umsetzung?

Valuedesk ist ein Technologieunternehmen das Unternehmen dabei unterstützt ihre Verbesserungspotenziale strukturiert sichtbar zu machen umzusetzen und messbar zu gestalten

Können Sie uns einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von Valuedesk geben und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

Valuedesk entstand aus einer ganz konkreten Herausforderung, die ich selbst als Einkaufsleiter in einem mittelständischen Industriekonzern erlebt habe: Gute Ideen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung gab es viele – was fehlte, war ein nachhaltiges, strukturiertes Vorgehen zur Umsetzung. Maßnahmen versandeten in Excel-Listen, Berater kamen und gingen, aber nichts blieb dauerhaft wirksam.
Gemeinsam mit meinen beiden Mitgründern Dennis Cutrao und Ingo Roßdeutscher haben wir daraus 2017 ein Technologieunternehmen gebaut. Unsere Vision war es von Anfang an, Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihr volles Potenzial aus eigener Kraft zu entfalten – mit einer klaren Methode, einer digitalen Plattform und dem Ziel, Performance nicht nur zu planen, sondern wirklich zu realisieren.

Was ist die Vision von Valuedesk und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Unsere Vision ist ambitioniert, aber klar: Wir wollen, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Verbesserungspotenziale systematisch zu identifizieren, umzusetzen und messbar zu machen – und zwar aus eigener Kraft, ohne dauerhaft auf externe Berater angewiesen zu sein.
Dafür verbinden wir drei Dinge: eine bewährte Methodik, die Menschen im Unternehmen aktiviert; eine Plattform, die Prozesse transparent und effizient macht; und ein Framework, das klare Verantwortlichkeiten und Fortschritt sichtbar macht. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um diese drei Elemente nahtlos in den Alltag zu integrieren – und nicht als zusätzliches Tool, sondern als echten Teil der Unternehmenssteuerung.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrer Performance-Management-Plattform an und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Mittelständische und große Industrieunternehmen – typischerweise mit mehreren Standorten, komplexen Strukturen und ambitionierten Zielen in Bezug auf Effizienz, Transformation und Wettbewerbsfähigkeit – das ist unsere Zielgruppe, die wir primär anvisieren. Besonders relevant ist Valuedesk für Fachbereiche wie Einkauf, Produktion, Controlling oder zentrale Transformationsprogramme.
Was uns dabei hilft, wirklich nah an den Bedürfnissen der Nutzer zu bleiben, ist unser intensives Kundenfeedback: Wir entwickeln die Plattform gemeinsam mit unseren Kunden weiter – durch Pilotierungen, regelmäßige Value-Circle-Workshops und durch den engen Austausch mit Fachbereichen und operativen Teams. Unsere Plattform ist modular, mehrsprachig und flexibel konfigurierbar – das erlaubt eine individuelle Ausgestaltung je nach Reifegrad, Branche und Zielbild.

Mit welchen Herausforderungen sah sich Valuedesk seit der Gründung konfrontiert und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war es, in einem etablierten Markt für Effizienz- und Transformationslösungen als neuer Player mit einem völlig anderen Ansatz ernst genommen zu werden. Viele Unternehmen setzen zunächst auf klassische Beratungsansätze – unser Angebot, mit einer digitalen Plattform und einer eigenen Methode selbstwirksam zu werden, war für viele ungewohnt.
Deshalb haben wir sehr früh auf vertrauensvolle Pilotprojekte gesetzt und dort konsequent auf Umsetzung und messbare Ergebnisse hingearbeitet. Diese Erfolgsgeschichten haben uns geholfen, Schritt für Schritt mehr Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Gleichzeitig war die Skalierung unseres Teams – kulturell wie organisatorisch – eine Herausforderung, der wir mit einem klaren Werteverständnis und viel Transparenz begegnet sind.

Was unterscheidet Valuedesk von anderen Anbietern im Bereich Performance Management und Kostenoptimierung?

Wir verstehen Performance Management nicht als reines Reporting, sondern als echten Umsetzungsprozess. Unser Ansatz bringt Menschen, Prozesse und Technologie zusammen – und schafft so die Basis für kontinuierliche Verbesserung. Statt retrospektiv auf Zahlen zu schauen, helfen wir Unternehmen, aktiv und vorausschauend Wert zu generieren.
Der entscheidende Unterschied: Wir bieten keine reine Softwarelösung an, sondern eine Kombination aus Methode, Enablement und Plattform. Unsere Kunden gewinnen so nicht nur Transparenz, sondern echte Umsetzungskraft – dezentral organisiert, aber strategisch gesteuert. Das macht uns einzigartig im Markt.

Wie planen Sie, die internationale Expansion von Valuedesk voranzutreiben und welche Märkte stehen dabei im Fokus?

Sehr gute Frage – Auch international sehen wir natürlich großes Potenzial für unsere Lösung – vor allem in Industrien, die global vernetzt sind und in denen Performance-Steuerung über Ländergrenzen hinweg funktioniert. Viele unserer Kunden, etwa aus dem Maschinenbau oder der Lebensmittelindustrie, sind international aufgestellt. Über diese Partnerschaften haben wir bereits erste Auslandsmärkte erschlossen.
Kurzfristig liegt unser Fokus auf der DACH-Region und angrenzenden Märkten wie den Benelux-Staaten oder Nordeuropa. Mittelfristig sehen wir aber auch Nordamerika als spannenden Markt – insbesondere durch den dort stark ausgeprägten Fokus auf Effizienz und datenbasierte Steuerung. Unsere Plattform ist bereits mehrsprachig und international skalierbar – organisatorisch bereiten wir gerade die nächsten Schritte vor.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen können Kunden von Valuedesk erwarten?

Wir investieren gezielt in KI-gestützte Features, die es unseren Nutzern ermöglichen, schneller die richtigen Maßnahmen zu finden, zu priorisieren und deren Wirkung zu simulieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration in bestehende Systemlandschaften.
Langfristig wollen wir unseren Kunden ein intelligentes Steuerungssystem bieten, das nicht nur Daten abbildet, sondern aktiv Vorschläge macht, Synergien erkennt und Umsetzungshürden frühzeitig sichtbar macht. Alles mit dem Ziel: mehr Wirkung, weniger Reibung.

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit namhaften Kunden wie Dr. Oetker und Körber auf die Entwicklung von Valuedesk ausgewirkt?

Diese Partnerschaften haben unser Produkt auf ein neues Level gehoben. Große Unternehmen bringen komplexe Anforderungen, viele Stakeholder und hohe Qualitätsstandards mit. Genau diese Herausforderungen haben dazu geführt, dass wir unsere Plattform robuster, flexibler und praxisnäher gestalten konnten.
Gleichzeitig sind aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Dr. Oetker, Körber, Phoenix Contact oder der marantec Group enge Beziehungen entstanden – auf Augenhöhe. Wir lernen täglich von unseren Kunden und spiegeln dieses Feedback direkt in unsere Weiterentwicklung. Für uns ist das der beste Innovationsmotor.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei Valuedesk und wie fördern Sie den Teamgeist innerhalb Ihres wachsenden Teams?

Kultur ist für uns kein Buzzword, sondern gelebte Realität. Wir setzen auf Eigenverantwortung, Offenheit und kontinuierliches Lernen. Unsere Teammitglieder haben Raum, sich einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und Fehler als Teil des Wachstums zu verstehen.
Formate wie regelmäßige Team-Offsites, offene Feedbackrunden und crossfunktionale Projektarbeit fördern den Zusammenhalt und das Vertrauen untereinander. Besonders wichtig ist uns: Wir wachsen nicht um jeden Preis – sondern mit Menschen, die unsere Werte teilen und Lust haben, gemeinsam etwas Großes aufzubauen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die ein eigenes Startup aufbauen möchten?

Gründen sollte man aus echter Überzeugung – nicht aus einem Trend heraus oder weil man eine Lücke im Markt sieht. Nur wenn man selbst für seine Idee brennt, kann man andere dafür begeistern und sie langfristig mitziehen.
Gleichzeitig ist Fokus wichtiger als die große Vision allein. Denn am Ende entscheidet nicht das perfekte Zukunftsbild, sondern die Fähigkeit, konsequent ins Handeln zu kommen – Schritt für Schritt.
Und schließlich: Vertrauen ist alles. Ohne ein starkes Team, loyale Kunden und verlässliche Partner bleibt selbst die beste Idee Theorie. Unternehmertum ist immer auch ein Gemeinschaftsprojekt.

Wie hat die Seed-Finanzierung durch Investoren wie UVC Partners das Wachstum von Valuedesk beeinflusst?

UVC Partners hat nicht nur an unsere Idee geglaubt, sondern auch aktiv zum Aufbau beigetragen – mit Know-how, Netzwerk und strategischem Sparring. Die Finanzierung hat es uns ermöglicht, gezielt in Produktentwicklung, Teamaufbau und Skalierung zu investieren – ohne unsere Werte oder unsere Vision aus den Augen zu verlieren.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sicherzustellen, dass Ihre Software kontinuierlich den sich ändernden Anforderungen Ihrer Kunden gerecht wird?

Unsere Produktentwicklung ist kundenzentriert organisiert: In regelmäßigen Value-Circles tauschen wir uns mit Anwender:innen aus, identifizieren neue Anforderungen und priorisieren gemeinsam Weiterentwicklungen. Zudem analysieren wir kontinuierlich das Nutzungsverhalten, um frühzeitig Muster und Optimierungspotenziale zu erkennen.
Dazu ist es unser Anspruch, nicht nur reaktiv auf Feedback zu reagieren, sondern vorausschauend mit unseren Kunden zusammen Innovationen zu gestalten – partnerschaftlich, agil und mit klarem Mehrwert

Bild: Valuedesk plattform unternehmen Torsten Bendlin @ Valuedesk

Wir bedanken uns bei Torsten Bendlin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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