Village Adventures verbindet Reisende mit lokalen Gemeinschaften in Asien und Afrika und schafft authentische, nachhaltige Erlebnisse abseits des Massentourismus
Wie ist die Idee zu Village Adventures entstanden und wer ist der Kopf hinter dem Unternehmen?
Die Idee zu Village Adventures entstand 2023 mitten im Dschungel in einem Dorf ohne Internet und fließendes Wasser auf Sansibar. Dort habe ich verstanden, wie viel Kraft in echten, authentischen Begegnungen steckt – und welchen Einfluss wir als Reisende haben. Ich bin Isabel, 32 Jahre alt, komme aus Köln und bin leidenschaftliche Reisende und Abenteurerin. Auf meinen Reisen durch Asien und Afrika bin ich immer auf der Suche nach besonderen Erlebnissen abseits der typischen Touristenpfade. Ich habe dabei immer wieder gemerkt, wie schwer es ist, lokale, nicht auf Masse ausgelegte Angebote zu finden – deshalb habe ich Village Adventures gegründet: eine Plattform, die Reisende und lokale Anbieter zusammenbringt.
Was hat dich dazu bewegt, eine Plattform für community-basierten Tourismus in Asien und Afrika zu gründen?
Community-basierter Tourismus wird in Zukunft eine immer größere Rolle in der Reisebranche spielen. Aktuell kommt nur ein Bruchteil der Tourismus-Einnahmen – vor allem in ärmeren Regionen in Asien & Afrika – wirklich bei den Menschen vor Ort an. Oft stecken internationale Hotelketten oder Großkonzerne dazwischen. Community-basierter Tourismus ist eine nachhaltige Form, bei der lokale Gemeinschaften aktiv den Tourismus mitgestalten. Mit Village Adventures möchte ich genau denen eine Bühne geben und Reisenden ermöglichen, tief in Kultur und Alltag vor Ort einzutauchen.
Wie würdest du die Mission von Village Adventures in wenigen Worten beschreiben?
Village Adventures verändert, wie wir reisen – weg vom Massentourismus, hin zu echten Begegnungen. Jeder Trip soll nicht nur unvergesslich, sondern auch wirkungsvoll sein. Die Plattform bringt Reisende mit lokalen Anbietern zusammen und schafft inspirierende, nachhaltige Erlebnisse.
Warum ist dir der Fokus auf lokale Gemeinschaften und nachhaltige Reiseerlebnisse so wichtig?
Massentourismus ist allgegenwärtig und oft zerstörerisch – mich ärgert das. Wusstet ihr, dass 80 % der Reisenden nur etwa 10 % der weltweiten touristischen Reiseziele besuchen? Dadurch geraten Kultur, Natur und Lebensräume in den Hintergrund oder werden verdrängt. Nachhaltige Tourismuskonzepte werden immer wichtiger! Die emotionalsten Momente auf Reisen hatte ich immer dann, wenn ich mit Einheimischen unterwegs war – abseits der bekannten Routen. Genau diese Art des Reisens möchte ich anderen ermöglichen – und gleichzeitig die Communities vor Ort stärken.
Welche Art von Reisenden möchtest du mit den Angeboten ansprechen und was unterscheidet sie von klassischen Touristinnen und Touristen?
Village Adventures spricht bewusste, abenteuerlustige und kulturinteressierte Individualreisende an, die Sinn statt Pauschalangebote suchen. Sie möchten eintauchen statt konsumieren, erleben statt nur „sehen“. Sie interessieren sich für Nachhaltigkeit, Begegnungen auf Augenhöhe und authentische Erfahrungen fernab des Mainstreams.
Wie stellst du sicher, dass die Einnahmen wirklich bei den lokalen Communities ankommen und dort positive Wirkung entfalten?
Die Angebote auf der Plattform sind sorgfältig ausgewählt. Ich bin im engen Austausch mit allen Anbietern auf der Plattform und hinterfrage genau, welchen Impact ihr Angebot vor Ort hat. Der Anbieter legt seinen Preis fest und bekommt diesen auch zu 100%. Village Adventures finanziert sich über eine faire Servicegebühr. Zusätzlich zeigt der Impact-Tracker den Reisenden transparent, welchen sozialen, ökologischen und ökonomischen Unterschied ihre Reise macht.
Was waren die größten Herausforderungen beim Aufbau deiner Plattform – insbesondere im internationalen Kontext?
Die größte Herausforderung war der Aufbau verlässlicher Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg – besonders dort, wo digitale Infrastruktur fehlt. Vertrauen, kulturelles Verständnis und intensive Kommunikation sind essenziell. Aber genau daraus entstehen die tiefsten Verbindungen und stärksten Kooperationen.
Wodurch hebt sich Village Adventures von anderen Anbietern im Bereich nachhaltiger Reisen ab?
Village Adventures ist die erste Reiseplattform, die sich vollständig auf Community-basierten und ländlichen Tourismus fokussiert – mit allen Bausteinen an einem Ort (von Unterkunft bis Tages- und mehrtägigen Trips). Village Adventures bietet keine pauschalen Rundreisen, sondern authentische kurze Erlebnisse, die jeder in seine Reiseroute integrieren kann. Der Impact Tracker zeigt transparent, was jede Buchung bewirkt. In Zukunft sollen sogenannte Pop-up Events in den Zielregionen ein großes Alleinstellungsmerkmal werden. Reisende haben so die Möglichkeit mit Einheimischen an zeitlich begrenzten kulturellen Events und Festivals teilzunehmen und so noch tiefer in die Kultur eintauchen.
Wie wählst du die Regionen und Partner aus, mit denen du zusammenarbeitet?
Ich suche gezielt Regionen, die touristisch oft übersehen werden, aber große kulturelle und soziale Schätze bergen. Wichtig sind für mich lokale Partner, die einzigartige Erlebnisse anbieten, einen klar erkennbaren Community-Bezug aufweisen und keine Massenangebote an den typischen Hotspots anbieten.
Welche Vision hast du für die nächsten Jahre – wohin soll sich Village Adventures entwickeln?
Meine Vision ist ganz klar: Village Adventures soll die führende Plattform für Community-basierten und ländlichen Tourismus weltweit werden. Ich möchte noch mehr Regionen, Anbieter und Reisende vernetzen – und zeigen, dass nachhaltiger Tourismus skalierbar ist. Dabei bleibt Wirkung immer der Leitstern: Jede Buchung soll messbar Positives bewirken.
Gibt es bereits Pläne, das Angebot über Asien und Afrika hinaus zu erweitern?
Ja, definitiv. Ich bin in ausgewählten Ländern in Asien und Afrika gestartet, da ich hier durch persönlichen Bezug verlässliche Partnerschaften gefunden habe. In den nächsten Jahren soll das Angebot aber auch auf Regionen in Mittel- und Südamerika ausgeweitet werden – etwa nach Peru, Costa Rica und weitere Länder mit reichem kulturellen Erbe und vielen lokalen Initiativen.
Welche drei Ratschläge würdest du anderen Gründerinnen und Gründern geben, die mit ihrem Startup einen positiven gesellschaftlichen Einfluss erzielen möchten?
Sei authentisch, transparent und erzähle gute Geschichten. Das ist das, was Menschen berührt – besonders bei sozialen, gesellschaftlichen Themen.
Denke Wirkung von Anfang an mit – als Teil des Geschäftsmodells, nicht als Add-on. Aber vergiss dabei nie die Skalierbarkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit.
Hab Ausdauer. Es ist ein Marathon – und du wirst gegen große kommerziellere Player kämpfen. Bleib dran, auch wenn Aufmerksamkeit und Reichweite am Anfang noch fehlen.
Bild Isabel Gruß Fotocredit Maria Berezhnaya
Wir bedanken uns bei Isabel Gruß für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Premium Start-up: Village Adventures

Kontakt:
VA Village Adventures UG
Düsseldorfer Str. 75
D-51063 Köln
https://village-adventures.com/
isabel@village-adventures.com
Ansprechpartner: Isabel Gruß

























