Sonntag, Dezember 10, 2023
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Durchhalten. Klare Ziele sind aus meiner Sicht der erste Schritt

Vofy: Vokabellernen durch Musik. So macht Vokabellernen Spaß!

Stellen Sie sich und das Startup Unternehmen doch kurz unseren Lesern vor!
Die Vofy GmbH gibt es seit 2016. An unserem Standort in Mehlingen bei Kaiserslautern entwickeln wir in unserem fünfköpfigen Team die Lernplattform Vofy School. Der Name steht für „The Voice of Vocabulary“. Bei der Entwicklung haben wir eng mit Schülern und Lehrern zusammengearbeitet. Nun steht Vofy School kurz vor dem Start.

Wie ist die Idee zu Vofy entstanden und wie haben Sie sich als Team zusammengefunden?
Begonnen hatte Vofy mit einem Jugend-forscht-Projekt von mir im Jahr 2012. Mir ist damals aufgefallen, dass ich mir meine Englischvokabeln mit einer musikalischen Eselsbrücke viel besser merken konnte. So war die Idee geboren, das Vokabellernen mit Musik nicht nur zu erleichtern, sondern auch spannender zu machen. Mit meinem Informatiklehrer Michael Didas habe ich dann den Prototypen von Vofy entwickelt und wurde damit saarländischer Landessieger bei Jugend forscht. Heute ist Michael einer meiner Mitarbeiter.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung liegt wohl in der Komplexität der Anforderungen, die die Entwicklung einer solchen Plattform mit sich bringt. Nur mit sehr viel Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter kann mit einem solch kleinen Team die Entwicklung einer skalierbaren und nutzerfreundlichen Anwendung, Verhandlungen mit internationalen Partnern und die Konzeption einer Marketing- und Vertriebsstrategie parallel bewerkstelligt werden.

Finanziert haben wir uns anfangs aus privaten Mitteln und mit der Unterstützung privater Investoren. Anfang 2016 konnten wir in einer ersten größeren Finanzierungsrunde die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz sowie weitere private Investoren für Vofy gewinnen.

Wer ist die Zielgruppe ?
Vofy School ist in eine Lernplattform für alle Schüler, die Englisch als Fremdsprache lernen. Aber auch für alle Schulen, Lehrer und Eltern bietet Vofy erstmals eine echte Alternative, um Schüler fürs Vokabellernen zu begeistern.

Wie funktioniert das?
Vofy School ist eine interaktive Lernplattform. Derzeit liefert sie zu über 20.000 englischen Vokabeln Ausschnitte aus Songtexten und die dazugehörige Musik als Merkhilfe. Schüler können hier eigene Vokabellisten zusammenstellen, mit Mitschülern teilen und über einen Online-Trainer lernen. Bereitet eine Vokabel Schwierigkeiten, bietet Vofy School eine Auswahl an Songs mit passendem Text- und Musikausschnitt als emotionale Merkhilfe.

Die Grundfunktionen von Vofy School sind kostenfrei zugänglich – über eine Premium-Variante im Abo-Modell können alle Funktionen genutzt werden.

Welche Vorteile bietet es, mit Musik zu lernen?
Vofy bietet mit den passenden Stellen im Songtext nicht nur einen authentischen Kontext, sondern auch einen positiven emotional auditiven Reiz in Form der Songmelodie. Diese Kombination ermöglicht es Schülern, sich auch schwierige Vokabeln in Verbindung mit einem Song leichter zu merken.

Außerdem stellen viele Schüler fest, dass sie ihre Vokabeln längst schon aus ihren Lieblingssongs kennen, sich aber nie ihrer Bedeutung bewusst waren. Mit Vofy wird den Schülern die Bedeutung der Vokabel im Kontext des Liedes bewusst gemacht und fest im Gedächtnis verankert. Jedes Anhören des Songs, ob innerhalb von Vofy oder einfach unterwegs im Radio wirkt wie ein Vokabeltraining.

Und der vielleicht größte Vorteil: Mit seinen Songs zu lernen macht einfach viel mehr Spaß!

Wie ist das Feedback?
Das Feedback der Schüler in verschiedenen Testklassen und Altersstufen war sehr positiv! Von Eltern hören wir auch ganz häufig den Satz: „Hätte es so etwas doch nur zu meiner Schulzeit schon gegeben.“

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten fünf Jahren wollen wir möglichst vielen Schülern das Erlernen verschiedener Fremdsprachen mit Songs erleichtern und letztlich Schritt für Schritt ein neues Konzept des emotionsbasierten Fremdsprachenlernens weltweit auch im Bereich der Erwachsenen- und Freizeitbildung etablieren.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: Proaktiv handeln. Dadurch kann man immer wieder neue Situationen schaffen, die weitere Chancen und Möglichkeiten bieten.

Zweitens: Vertrauen. Gerade in der frühen Phase eines Startups muss man sehr viel seinen Mitarbeitern, Investoren und Partnern vertrauen, um überhaupt pragmatische und schnelle Lösungen finden zu können.

Drittens: Durchhalten. Klare Ziele sind aus meiner Sicht der erste Schritt. Sie dann zu erreichen, erfordert sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen. Auch mit Rückschlägen und Erfolgen umgehen zu lernen, gehört meinen Erfahrungen nach zum „Durchhalten“ dazu.

Bild: Vokabellernen mit Musik: Marvin Scherschel ist der Gründer der Vofy GmbH Foto: Vofy / Alexander Sell

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Marvin Scherschel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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