Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Von Baden-Württemberg an die Grenzen Europas

Oliver Brümmer von The Hackathon Company zur Organisation des größten EU-Hackathons

Stellen Sie sich und das Startup The Hackathon Company doch kurz unseren Lesern vor!

The Hackathon Company steht für Digitalisierungsfortschritt am Puls der Zeit. Wir bieten eine attraktive Innovationserfahrung, sowohl für Unternehmen als auch für Talente – und nicht zuletzt auch für unser Team, denn der Hackathon Spirit ist einfach elektrisierend. 

Unsere Reise begann 2018. Ursprünglich haben wir uns voll und ganz auf die Organisation von Hackathons (unsere hackdays) spezialisiert, bei denen wir internationale Top-Talente (aus IT, Design, Business, Marketing und mehr) mit Unternehmen wie SAP, Lufthansa, BASF oder Heidelberger Druck zusammengebracht haben. Bei unseren vielzähligen hackdays wurden in kürzester Zeit erstaunliche Digitallösungen geschaffen, die direkt auf den Digitalisierungsfortschritt der teilnehmenden Unternehmen einzahlten. Außerdem haben einige Talente ihren neuen Arbeitgeber gefunden. 

Unser Team ist daher schnell gewachsen. Wir sind mittlerweile ein echt vielfältiger, bunter Haufen mit Digital Natives aus Deutschland, der Türkei und Bulgarien. Zwei Drittel der Mitarbeiter sind Frauen.

Auf Basis unserer Erfahrungswerte bauen wir 2020 neue Produkte, die über Deutschland hinausgehen und bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen. Unser Produktportfolio wird um das Digital Consulting hackadvice und das Coding School hackschool ergänzt, die dem Fachkräftemangel im IT-Bereich direkt entgegenwirken und Digitalisierungsprozesse effizient vorantreiben. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Aus meiner Erfahrung in verschiedenen etablierten Unternehmen wird die Digitalisierung nur gepredigt, nicht verwirklicht. Einerseits wird nicht bedacht, dass die Digitalisierung ein Faktum ist. Sie schreitet jeden Moment voran, egal, ob man sie befürwortet oder kritisch beäugt. Wen die Digitalisierung scheinbar noch nicht betrifft, wird sie in der Zukunft umso deutlicher treffen – mit Sicherheit. 

Andererseits muss das Motto bei der Digitalentwicklung „in Angriff nehmen, nicht angegriffen sein“ lauten. Das bedeutet: nicht nur reagieren, sondern aktiv gestalten. Auch wenn es für viele Verantwortliche noch vage und schwer vorstellbar ist, wie Digitalisierung und neue, digitale Geschäftsmodelle ihre Unternehmen verändern können: Es wird passieren! 

Mit The Hackathon Company wollen wir die Digitalisierung als Chance erlebbar machen, den digitalen Bereich selbst mit innovativen Produkten zu besetzen. Um diesen Spirit zu erzeugen, wurden zunächst die hackdays ins Leben gerufen. Jetzt folgt mehr!

Welche Vision steckt hinter The Hackathon Company?

Unsere Vision ist es, die wesentlichen Fähigkeiten und Rahmenbedingungen zur Bewältigung der Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu vermitteln, um schnellere und nachhaltigere Innovationszyklen zu gewährleisten. Und das gilt sowohl für Unternehmen und Organisationen, sondern auch für Individuen aus unterschiedlichen Bereichen.

Wir sind stark umsetzungsorientiert: Wir wollen Organisationen durch sofortige Aktionen verändern, nicht durch ausgefallene Transformationskonzepte. Das ist in der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation besonders wichtig.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war und ist immer noch, die Unternehmen zu überzeugen, wie relevant die Digitalisierung für ihre Weiterentwicklung ist. Ideen generieren reicht nicht. Die Unternehmen müssen handeln. Unser Start-up finanziert sich von den Projekten, die wir vorantreiben. Wir haben uns für ein nachhaltiges, organisches Wachstum ohne externe Finanzierung entschieden.

Wer ist die Zielgruppe von The Hackathon Company?

Unsere Zielgruppe ist sehr vielseitig. Von Großunternehmen über KMUs bis zu anderen Start-ups – unsere Formate sind umsetzbar über unterschiedliche Branchen und Unternehmensgrößen hinweg. Diese Flexibilität erlaubt uns, eine große Bandbreite an Projekten zu realisieren.

Die Teilnehmer in unseren Hackathons sind auch sehr bunt gemischt. Die meisten kommen aus der DACH-Region. Wir haben aber auch viele internationale Talente aus der ganzen Welt, z.B. aus Russland, UK, Skandinavien, USA, Indien. Ihre Qualifikationen sind vielseitig – Frontend und Backend Development, Design, Business, Marketing, Sozialwissenschaften und vieles mehr.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Die Organisation von Live-Hackathons ist unser Brot und Butter. In diesem Sinne hat das Corona-Virus alles für unser Unternehmen geändert, da Großveranstaltungen aktuell gar nicht erlaubt sind. Wir haben unsere Hackdays Rhein-Neckar 2020, geplant für Ende Februar, noch vor den Einschränkungen abgesagt. Das war eine sehr schwierige Entscheidung. Die Gesundheit der Teilnehmer hat für uns jedoch die oberste Priorität.

Da wir eine agile Organisation sind, konnten wir unser Hauptprodukt schnell anpassen. Die volle Digitalisierung unserer hackdays ist bereits umgesetzt. Und unser erstes Projekt #EUvsVirus zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben den größten europaweiten Online-Hackathon zusammen mit der Europäischen Kommission organisiert. Die Ergebnisse sind umwerfend. Knapp 21.000 TeilnehmerInnen, über 2.400 MentorInnen, 380 Freiwillige und 800 Partner vereinten ihre Kräfte im Kampf gegen die Corona-Krise. Es wurden über 2.000 Projekte eingereicht. Die ausgewählten 117 Gewinner werden demnächst schnell umgesetzt.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wie schon erklärt, wir haben unser Produktportfolio schnell an die aktuelle Situation angepasst. Die Transaktion von Live- zu Online-Events hilft uns, die aktuelle Krise zu überbrücken. Unsere Hauptprodukte lassen wir aber nicht stehen. Diese werden mit dem Blick auf die Post-Corona-Zeit weiterentwickelt.

Wir haben auch unsere Arbeitsweise geändert. Da alle im Home Office sind, haben wir eine neue Struktur mit regelmäßigen Calls und anderen Tools eingeführt. So halten wir uns auf dem Laufenden und wir können reibungslos weiterarbeiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Corona-Krise ist eine enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderung. Unser Projekt mit der Europäischen Kommission #EUvsVirus zeigt jedoch, dass solche extremen Situationen auch eine Chance sind.

Innerhalb von drei Wochen haben wir den größten EU-Hackathon auf die Beine gestellt. Das Event bündelt die klügsten Köpfe – Entrepreneure, Start-ups, NGOs sowie private und öffentliche Organisationen. Die aktuelle Situation erfordert schnelle und agile Konzepte und Modelle. Genau das ist passiert beim #EUvsVirus. Europa kommt auf ungewöhnliche Art und Weise zusammen, um die Corona-Krise möglichst schnell zu überwinden.

Wir sind sehr stolz darauf, als Co-Initiator und nationaler Kurator für Deutschland am #EUvsVirus beteiligt zu sein. Wir betreiben die vollautomatisierte technische Infrastruktur rund um das Event. Darüber hinaus kümmern wir uns um den Aufbau des Ökosystems in Deutschland. Obwohl wir uns selbst in einer schwierigen finanziellen Situation befinden, unterstützt das Team auf freiwilliger Basis den EU-Hackathon. 

Für unser Team ist dieses Projekt ein großer Schritt. Nicht nur für unsere Weiterentwicklung, sondern auch für die Zukunft Europas.

The Hackathon Company, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Noch nie waren Prognosen so schwer. Aber Visionen haben wir natürlich trotzdem! Durch die volle Digitalisierung der hackdays möchten wir weiter wachsen. Unser Produktportfolio wird an die Marktbedürfnisse angepasst. Und der EU-Hackathon – das bleibt keine einmalige Geschichte!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

An erster Stelle – traut euch. Die gute Vorbereitung und Planung sind das A und O. Aber man muss halt loslegen. Fehler passieren. Man lernt daraus.

Bleibt agil und flexibel – die Anpassung an die aktuelle Situation bringt euch voran.

Keiner hat mit einer Krise wie der aktuellen gerechnet. Daher sollte die Vorbereitung auf extreme Situationen in die Unternehmensplanung integriert sein.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Oliver Brümmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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