WeAre innovative Kommunikation in der Industrie mit Virtual Reality
Stellen Sie sich und das Startup WeAre doch kurz unseren Lesern vor!
WeAre wurde 2017 mit der Mission, die Kommunikationsprozesse in der Industrie mit Hilfe von Virtual Reality zu verbessern, gegründet. Unter der Leitung von CEO & Founder Max Noelle ist WeAre mit mittlerweile 18 Mitarbeitern ein wichtiger Treiber in der Industrie 4.0 geworden.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir sind der Meinung, dass Virtual Reality viel mehr ist als nur technische Spielerei und viel mehr kann als nur Gaming erlebbar zu machen. Warum nicht komplexe und komplizierte CAD-Skizzen großer Bauprojekte übersichtlicher, begeh- und damit erlebbar machen? Es ist doch immer besser, wenn man das, worüber man redet, wirklich vor sich sieht… sogar wenn es noch nicht einmal gebaut ist! Ein innovatives Tool, das das kann, gab es vor uns in diesem Umfang nicht.
Welche Vision steckt hinter WeAre?
Die Idee alle Stakeholder bei komplexen Projekten an einen virtuellen Tisch zu holen, allen die gleichen Informationen zur Verfügung zu stellen und zwar übersichtlich und maßstabsgetreu und so Sprach-, Länder- und Verständnisbarrieren abzubauen, um Projekte zu beschleunigen und die Kommunikation zu vereinfachen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine Idee in ein funktionierendes Produkt zu verwandeln ist immer eine Herausforderung, das dann an echte Kunden zu vermitteln eine weitere. Beides haben wir in den vergangenen drei Jahren geschafft mit der Hilfe von finanzstarken Investoren und sehr engen Beziehungen zu unseren Kunden und Anwendern, die an uns und unsere Idee glauben.
Wer ist die Zielgruppe von WeAre?
Aktuell alle Ingenieure und Konstrukteure im Anlagen- und Maschinenbau, zukünftig auch Architekten und langfristig all jene, die etwas konstruieren und bauen, egal wie groß und aus welchem Material.
Wie funktioniert WeAre? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Aus herkömmlichen CAD-Skizzen generiert WeAre Rooms einfach per Drag&Drop virtuelle Modelle, die man dann gemeinsam in einem virtuellen Raum – egal ob Büro oder Fabrikhalle – betrachten, bearbeiten und sogar begehen kann. In der Virtual Reality bewege ich mich dann mit einem Avatar und sehe alle anderen ebenfalls sich als Avatar im Raum bewegen. Unser USP liegt in der Einfachheit der Bedienung und darin, dass WeAre Rooms mit jeder handelsüblichen VR-Brille funktioniert. Dabei spielt es keine Rolle, wo man sich gerade aufhält, was gerade bei großen internationalen Projekten im Anlagen- und Maschinenbau extrem hilfreich ist, denn das spart extrem viel Zeit, Reisekosten und am Ende sogar CO2. Und wenn alle Stakeholder gemeinsam an einem Modell arbeiten und kommunizieren, senkt das die Fehlerquote drastisch, wie uns unsere Kunden berichten.
In einem gemeinsam mit der SMSgroup, einem weltweit agierenden Unternehmen im Anlagen- und Maschinenbau, entwickelten Showcase, wird sehr anschaulich deutlich wie viel innovative Tools, wie unseres wirklich bringen. Bis zu 70 Prozent Zeitersparnis in Kommunikationsprozessen, jährliche Einsparungen durch wegfallende Reisekosten und kürzere Projektlaufzeiten von hunderttausenden Euro und rund 20 Prozent Fehlervermeidung noch vor dem eigentlichen Bau sowie weitere 20 Prozent Optimierungseinsparungen.
WeAre, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Gerade die Pandemie wirkt wie ein Katalysator für innovative Technologien, die die Industrie im Krisenfall resilienter machen. In den kommenden fünf Jahren wird sich außerdem die Technologie rasant weiterentwickeln und VR wird mehr und mehr Einzug in die Industrie halten. Wir wollen die Referenz für innovative Kommunikation zwischen allen Stakeholdern bei komplexen Projekten in der Industrie und Architektur werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Team: Man sollte von Anfang an darauf achten die richtigen Personen mit an Bord zu haben, die die Vision mit Talent und voller Leidenschaft treiben können. Eine Beschäftigung von Mitarbeitern mit Anteilen am Unternehmen ist hier meiner Ansicht nach unumgänglich.
Produkt: Die Nähe zum Kunden hierbei ist essentiell. Nur mit Feedback vom zukünftigen Kunden kann man einen wirklichen Problemlöser schaffen. Hier unterscheidet man gerne zwischen (a) Vitaminen und (b) Pain-Killer. Vitamine ist ein nice-to-have, einen Pain-Killer braucht man. Letzteres möchte man entwickeln.
Learning by Doing & Feedback: So früh wie möglich einen Prototypen entwickeln und von Außenstehenden und der Kernzielgruppe bewerten lassen. Hier muss man Nehmerqualitäten beweisen und Kritik einstecken können. Feedback ist ein Geschenk und kein Grund um dagegen zu argumentieren. Also: Ohren auf und zuhören!
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder