Donnerstag, März 28, 2024
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Wenn Perfektionismus krank macht

So führen Sie Ihr Unternehmen in 2021 perfekt unperfekt

Wenn man 2020 in einem Satz beschreiben müsste, dann vermutlich «Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.» Niemand konnte das Ausmass oder die Folgen dieser Pandemie vorhersehen – und dennoch machen sich viele Unternehmer, Gründer, Manager und CEOs Vorwürfe, sie hätten sich besser, perfekter, aufstellen müssen. 

Doch dieser übertriebene Anspruch an die eigene Leistung führt nur zu einem: Stress. Gefolgt von einem permanenten Gefühl des Ausgebranntseins. Die folgenden 5 Tipps können dabei helfen, 2021 endlich der Perfektionismus-Falle zu entkommen. 

Perfekt gibt es nicht

Vielleicht kommt Ihnen das auch bekannt vor: Sie bemühen sich sehr, es allen recht zu machen und ja niemanden vor den Kopf zu stossen. Sie holen vorher sogar verschiedene Meinungen und Ideen ein – und dennoch gibt es da immer einen, der sich angegriffen fühlt oder nicht zufrieden ist. 

Es ist (leider) so: Es gibt kein perfekt. Es wird niemals möglich sein, es so perfekt zu machen, dass alle zufrieden sind und nichts mehr schief geht. Das ist schlichtweg unmöglich.Warum also Energie und Nerven für etwas verschwenden, das sowieso ein Ding der Unmöglichkeit ist? 

Verinnerlichen Sie diesen Satz: Perfekt gibt es nicht. 

Perfektionismus ist nur eine «verkleidete Angst» 

Elizabeth Gilbert, die Autorin von «Eat, Pray Love» sagt in ihrem Buch «Big Magic»: «Perfektionismus ist nur eine luxuriöse, Haute Couture Version der Angst.»

Meistens haben wir Angst, Fehler zu machen. Jemanden vor den Kopf zu stossen. Jemanden zu enttäuschen. Oder Angst, zu scheitern. Mit Perfektionismus meinen wir, uns vor diese Szenarien schützen zu können. Und sind im schlimmsten Fall sogar noch stolz auf uns, weil wir ja so «hohe Ansprüche» haben. 

Wenn Sie mal einen Moment ganz ehrlich zu sich selbst sind: Welche Angst ist es bei Ihnen? Welche Angst versuchen Sie mit Ihrem Perfektionismus zu umgehen?

Sehen Sie der Angst ins Auge

Wenn Sie herausgefunden hast, welche Angst (oder Ängste) hinter Ihrem Perfektionismus stecken, spinnen wir das ganze einen Schritt weiter: 

Was würde denn passieren, wenn diese Angst eintritt?

Wenn Sie scheitern, jemanden vor den Kopf stossen, oder falsch liegen? 

Was kann passieren? 

Was ist das schlimmste, was passieren kann? 

Und was ist das Beste, was passieren kann?

Beides sind völlig valide und mögliche Optionen. 

Nur scheint uns die eine Option, das «Worst Case Szenario», so zu beeinflussen, dass wir überreagieren und perfekt sein wollen. Machen Sie sich bewusst, welchen Einfluss dieses mögliche, aber nicht hundertprozentig sichere, Worst Case Szenario auf Ihr Verhalten hat. Und entscheiden Sie sich dann bewusst dafür, sich nicht von Ihrer Angst leiten zu lassen, sondern von deinem Ziel und deiner Vision. Schliesslich ist das Ziel grösser als Ihre Angst. 

Bringt es Sie wirklich Ihrem Ziel näher?

Und damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt: Wenn Sie an Ihr Ziel, an Ihre Mission, an Ihre Vision denken: Bringt Sie ein perfektionistisches Verhalten, das auf Angst basiert, Ihrem grossen Ziel näher? 

Muss es tatsächlich perfekt sein, damit Sie dem Ziel näherkommen?
Oder reicht auch weniger? Gemäss dem Pareto-Prinzip werden 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht. Für die übrigen 20% (und das ist der perfektionistische Teil!) braucht es dann mit den übrigen 80% des Gesamtaufwandes die quantitativ meiste Arbeit. 

Ist es das wert? 

Bringt das tatsächlich so viel Mehrwert? 

Seien Sie bitte auch hier gnadenlos ehrlich mit sich selbst.

Schliesslich geht es um Ihr grosses Ziel, Ihre Vision.
Und die ist grösser als jede Angst und auch als wir selbst. 

Schicken Sie Ihren inneren Kritiker in die Ferien

Würden Sie von Ihrem Kollegen, Ihren Kindern oder Ihrem Partner / Ihrer Partnerin verlangen, dass sie immer und über 120% geben? Oder würden Sie ihnen versichern, dass 80% mehr als ausreichend sind und sie ruhig auch mal stolz auf sich sein dürfen? Vermutlich eher Zweiteres – die Frage ist dann, wieso sind Sie zu sich selbst so hart? Verinnerlichen Sie den Spruch «Wenn Sie das Leben einfach haben wollen, hören Sie auf, so hart zu sich selbst zu sein.»

Wir tendieren dazu, an uns selbst andere Anforderungen zu stellen, wie an andere. Klar, wir tragen unseren inneren Kritiker ja auch permanent bei uns. Schicken Sie ihn mal gezielt in die Ferien. Jedes Mal, wenn es in Ihnen drinnen wieder los geht mit «Das war jetzt aber nicht gut genug», erinnern Sie diese kleine Stimme daran, dass sie doch eigentlich nichts zu sagen hat, sondern gerade im Urlaub ist. 

Regelmässiges Anwenden und Üben macht hier den Meister – und sorgt gleichzeitig für mehr Lebensfreude, Entspannung und Glück. Und für den extra Kick, machen Sie sich selbst regelmässig Komplimente, wie Sie es auch bei anderen machen würden. Üben Sie dies solange, bis Sie es sich selbst glauben und es wirklich spüren, dass es landet. 

Autor: Katrin Bitterle

Katrin Bitterle hat als Mental-Trainerin und Expertin für gestresste Führungskräfte bereits mit über 2000 Führungskräften und Geschäftsführern weltweit gearbeitet.  Neben Einzelpersonen unterstützt sie auch Unternehmen mit massgeschneiderten Trainings zu den Themen Authentische und Wertebasierte Führung, Stress-Reduktion und Mentale Stärke. Sie ist gebürtig aus Deutschland und lebt seit 10 Jahren in der Schweiz.
www.erfolgreichaberungluecklich.ch
https://www.linkedin.com/in/katrin-bitterle/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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