Workstation24-7 Sharing-Portal für Gewerbeflächen
Stellen Sie sich und das Startup workstation24-7 doch kurz unseren Lesern vor!
Workstation24-7 ist DAS Sharing-Portal für Gewerbeflächen. Ob der Friseurstuhl in einem bestehenden Salon, ein Büroarbeitsplatz, Lagerfläche oder Regalfläche im Einzelhandel – Auf workstation24-7.de kann man suchen, finden und buchen. All das flexibel und bedarfsgerecht stunden-, tage-, wochen- oder monatsweise. Ich selbst heiße Alexandra Felde, bin 32 Jahre alt, die Gründerin von workstation24-7, Maschinenbauingenieurin und beschäftige mich bereits seit Jahren mit der Ressourcen- und Kapazitätsplanung von Arbeitsbereichen, Personal und Betriebsmitteln in der Produktion.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Tatsächlich war es kein richtiger Entschluss. Ich habe ein Problem erkannt und eine Lösung entwickelt. Diese will ich möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen. Das bedeutet: Ich benötige Mitarbeiter, die das Portal weiterentwickeln und Marketing betreiben. Dafür benötige ich Kapital, sodass die Suche nach Investoren unumgänglich war. Um Beteiligungen umzusetzen, muss eine Kapitalgesellschaft gegründet werden. Es war also weniger ein Entschluss, als ein notwendiger Schritt auf meinem Weg.
Was war bei der Gründung von workstation24-7 die größte Herausforderung?
Die größten Herausforderungen waren und sind die Vorurteile und Stereotypen. Ich bin eine Frau, die alleine ein digitales Unternehmen gründet. Ich weiß nicht wie viele Weltbilder ich damit zerstört habe und kann gar nicht mehr sagen, wie oft ich Sätze, wie „Erfahrungsgemäß braucht es ein Team zur Gründung…“ oder „Das ist uns ein zu großes Risiko…“ gehört habe. Natürlich behinderte und erschwerte dies die Investorensuche und jedes Mal frage ich mich, ob sich ein Mann mit meiner Ausbildung, Berufserfahrung und Vita den selben Herausforderungen stellen müsste oder ob er als der Nächste Elon Musk gefeiert werden würde.
Innovative Ideen entstehen in den Köpfen außergewöhnlicher Menschen, Menschen, die eben in kein Erfahrungsmuster passen. Menschen, die leistungsstärker, lernbereiter und ausdauernder sind als der Durchschnitt. Da kann man nicht nach „Schema F“ vorgehen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Gerade dann ist der ideale Zeitpunkt zu starten. Denn eine Idee kommt einem vielleicht plötzlich in den Sinn, aber ein Produkt oder eine Dienstleistung, entsteht in einem iterativen Prozess. Probieren, Fehler machen, aus Fehlern lernen, probieren. In meinem Fall hat dieser Prozess 2,5 Jahre gedauert und wird so schnell nicht enden.
Welche Vision steckt hinter workstation24-7?
In erster Linie will ich die Auslastung von Gewerbeflächen erhöhen, denn wir werden nicht weniger Menschen auf diesem Planeten, da müssen wir langsam anfangen an eine effizientere Nutzung von Flächen zu denken, bevor wir ein Platzproblem bekommen. Zudem erlaubt workstation24-7 den einfachen und bequemen Zugang zu professioneller Infrastruktur, wodurch Projekte und Talente gefördert werden können.
Wer ist die Zielgruppe von workstation24-7?
Workstation24-7 ist eine Matchingplattform, sodass es hier zwei Zielgruppen gibt. Auf der einen Seite die Unternehmen, welche ungenutzte voll ausgestattete Arbeitsbereiche haben und auf der anderen Seite Selbstständige, Geschäftsreisende und Privatpersonen, die bedarfsgerecht (stunden-, tage-, wochen-, monatsweise) eine professionelle Arbeitsumgebung benötigen.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Vor allem der branchenübergreifende Ansatz ist einzigartig. Weiterhin ist auf workstation24-7 eine Ressourcen- und Kapazitätsplanung möglich. Dies ist bei konventionellen Abo-Modellen nicht umsetzbar oder muss durch gesonderte Software und Personal kontrolliert werden (z.B. Cobot). Das flexible Mietmodell und die hohe Fragmentierung der Mietdauer erlaubt eine hohe Auslastung von Gewerbeflächen. Dafür sorgt auch die bedarfsgerechte und automatisierte Onlinebuchung.
workstation24-7, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hauptsächlich liegt der Fokus nun darauf, ein starkes Team aufzubauen, welches meinen Kunden den bestmöglichen Service bietet, sei es in der Usability des Portals, den Prozessen bei der Buchung und Abwicklung und den zur Verfügung gestellten Informationen auf verschiedenen Kanälen. Meine Kunden sollen einen starken und zuverlässigen Partner beim Mieten und Vermieten ihrer Gewerbeflächen erhalten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Erstens: Geht einfach los! Fakt ist: Ihr habt ein Problem erkannt und eine Lösung dafür entwickelt. Eine Lösung, die es in der Form noch nicht gibt. Damit beschreitet ihr komplett neue Wege. Auch wenn viele Investoren das gerne hätten, diese Wege sind nicht gepflastert, ausgeleuchtet und mit netten Einfamilienhäusern gesäumt. Vielmehr haben diese etwas von Urwald. Diesen versucht man, bewaffnet mit einem Buttermesser, zu bezwingen, begleitet von der Hoffnung, dass man keinen, von Lianen überwucherten, Abgrund übersieht. Was ich damit sagen will: Ihr könnt nicht abschätzen wie sich der Markt verhält, welche Risiken auf euch lauern oder wisst gar, ob eure Finanzplanung so hinkommt. Und selbst wenn eure Planung einfach nur perfekt ist, kommt eine Pandemie um die Ecke und ein todsicheres Geschäftsmodell ist plötzlich nichts mehr wert. Also geht einfach los und löst jedes Problem, sobald es auftritt und dann so schnell wie möglich!
Und da sind wir schon bei zweitens:
Glaubt an euch! Denn in dem Urwald mit Gefahren, von denen ihr noch absolut keine Vorstellung habt, könnt ihr euch nur auf eines verlassen und zwar auf eure eigenen Fähigkeiten. Ihr seid ehrgeizig und ausdauernd und könnt damit jede Krise meistern? Perfekt! Ihr seid ein Kommunikationstalent und könnt strategisch wichtige Kooperationen schließen? Einwandfrei. Die Hauptsache ist, dass ihr euch dessen bewusst seid und an euch und eure Fähigkeiten glaubt.
Und zu guter Letzt:
Etwas Arroganz schadet nicht, ganz nach dem Motto „fake it, unitl you make it“ schätzt eure Persönlichkeit, eure Fähigkeiten und euren Wert ruhig über dem tatsächlichen, realistischen Punkt ein und kommuniziert es! Vergleicht euch ruhig mit Elon Musk, Bill Gates oder Jeff Bezos. So entsteht psychologisch ein Gradient, der euch genau dahin bringt, wo ihr euch sowieso schon seht.
Wir bedanken uns bei Alexandra Felde für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder