Zenjob vermittelt studentische Aushilfskräfte an Unternehmen
Stellen Sie sich und das Startup Zenjob doch kurz unseren Lesern vor!
Fritz Trott: Zenjob wurde 2015 gegründet und vermittelt studentische Aushilfskräfte an große Unternehmen. Über unsere App können Studierende ganz einfach Jobs auf Stundenbasis finden und direkt mit einem Klick buchen. Dabei können sie flexibel entscheiden, wie oft sie arbeiten möchten. Gleichzeitig bieten wir eine effiziente, digitale Lösung für Firmen, um ihren zusätzlichen Personalbedarf zu decken. Sie müssen sich weder um das Recruiting noch die Personalverwaltung kümmern und sparen so Zeit. Von unserem Service profitieren bereits mehr als 1.000 Unternehmen in acht verschiedenen deutschen Städten. Wir vermitteln Aushilfen in Sparten wie Logistik, Events, Einzelhandel oder Gastronomie und arbeiten mit Branchengrößen wie Flixbus, SportScheck und den Mercure Hotels zusammen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Fritz Trott: Als ich meine Co-Gründer Cihan Aksakal und Frederik Fahning vor vier Jahren getroffen habe, waren wir alle auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Cihan hat kaufDa mitgegründet und -aufgebaut, Frederik beschäftigte sich mit den rechtlichen Grundlagen und den technologischen Veränderungen am Arbeitsmarkt und ich habe für Rocket Internet zahlreiche Startups betreut. Wir wollten jedoch etwas eigenes und sehnten uns nach mehr Zufriedenheit und Flexibilität im Job. Gleichzeitig haben wir damals schon sehr schnell erkannt, dass Unternehmen einen enorm hohen Bedarf nach flexibel einsetzbaren Aushilfskräften haben. Diese beiden Ausgangspunkte galt es nun zu verbinden. Mit Hilfe von Technologie schaffen wir es die Personalsuche für Unternehmen effizienter zu gestalten und Personalengpässe können schnell über unser Buchungsportal gelöst werden.
Welche Vision steckt hinter Zenjob?
Fritz Trott: Unser Ziel ist es, die Personal- und Jobsuche für Unternehmen und Studierende zu vereinfachen und mit neuen und intelligenten Funktionen den schnellsten und besten Service am Markt zu bieten. Wir möchten, dass alle Menschen ihr Arbeitsleben in Zukunft frei und selbstbestimmt gestalten können, ganz nach unserem Motto “Manage your jobs with a click”.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Fritz Trott: Jede Phase bringt große Herausforderungen mit sich und leider wird es mit der Zeit auch nicht leichter. Wichtig ist, dass man nie aufhört, mehr zu wollen und sich weiterzuentwickeln – als Team und Unternehmen, aber auch als Person. Zu Beginn haben wir zum Beispiel hunderte Jobs pro Monat über SMS verschickt. Heute nutzen wir dazu eine eigens entwickelte Software, die es uns ermöglicht, Studierende und Unternehmen innerhalb von wenigen Sekunden zu verbinden und monatlich mehr als 12.000 Jobs zu vermitteln. Dieses Wachstum haben wir nur erreicht, weil wir nie stillstehen und uns kontinuierlich weiterentwickeln. Unterstützt werden wir von den Investoren Acton Capital, Redalpine, Atlantic Labs und Axa Venture Partners.
Wer ist die Zielgruppe von Zenjob?
Fritz Trott: Auf der B2B-Seite arbeiten wir mit deutschlandweit tätigen Unternehmen zusammen, die für einen Tag oder auch länger Aushilfskräfte benötigen. Firmen haben oft kurzfristigen Personalmangel und unsere Studierenden sind eine wertvolle Unterstützung der festen Belegschaft. Studierende sind zuverlässig und können sich schnell vor Ort einarbeiten. Gleichzeitig profitieren unsere Studierenden davon, dass sie ihr Arbeitsleben flexibel gestalten und alles über die Zenjob-App managen können.
Wie funktioniert Zenjob? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Fritz Trott: Vor allem zu den Anfangszeiten von Zenjob war der Zeitarbeitsmarkt “sehr offline”. Traditionelle Dienstleister verwenden häufig veraltete Prozesse zur Personalbeschaffung, was nur schwer mit den heutigen Anforderungen der digitalen und schnelllebigen Wirtschaft vereinbar ist. Hier setzen wir an, denn unsere Kunden fragen Aushilfen über ein Online-Buchungstool an. Vor allem bei Krankheitsfällen oder in der Hochsaison werden zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, die durch klassische Zeitarbeit nicht so schnell bereitgestellt werden können. Auch für Studierende hat der Service zahlreiche Vorteile, denn sie können ganz einfach über die Zenjob-App aussuchen, welche Jobs sie wann und wie oft wahrnehmen möchten.
Die Schichten werden gefiltert nach Entfernung und Präferenzen angezeigt, für die sich Interessierte mit nur einem Klick bewerben können. Wir bezahlen Studierenden immer mindestens 11 Euro pro Stunde – meistens liegt der Stundenlohn sogar höher. Die ersten 50 Prozent des Gehalts sind in der Regel bereits innerhalb weniger Tage nach einer absolvierten Schicht auf dem Konto, der Rest am Ende des Monats. Grundsätzlich unterscheiden wir uns von anderen Anbietern vor allem durch automatisierte Prozesse und eine vollständige Digitalisierung, was den Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und -nehmer nicht nur reduziert, sondern auch effizienter gestaltet.
Zenjob, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Fritz Trott: Für dieses Jahr planen wir die deutschlandweite Expansion. Mittelfristig sind außerdem weitere Standorte im Ausland geplant.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Fritz Trott: Für uns ist eine Unternehmenskultur das Allerwichtigste. Unsere Werte “Humble, Honest, Hungry, Helpful” begleiten uns seit der Gründung und erinnern uns immer wieder daran, wie wir als Unternehmen sein möchten. Genauso wichtig sind aber auch die Personen, mit denen man gründet und das Team, mit dem man zusammenarbeitet.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Fritz Trott für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder