3-D Universe Konstruktionsbüro für den Maschinen- und Anlagenbau
Stellen Sie sich und das Startup 3-D Universe kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Nicolai Schubert und ich komme aus der Nähe von Ulm. Ich bin der Gründer von 3-D Universe, einem Konstruktionsbüro für den klassischen Maschinen- und Anlagenbau, sowie dem Sondermaschinenbau mit der Anbindung zu dem Additive Manufacturing (3-D Druck).
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Konstrukteure sind in der Regel kreative Köpfe, und in einem Angestelltenverhältnis, wo doch viele Abläufe oder Entscheidungen vorstrukturiert und mit wenig Spielraum für neue Impulse sind. Das war ein Punkt, der mir sehr wichtig war, eigene Entscheidungen zu treffen, an Strategien mit zu wirken und so Erfolge zu erzielen. Ein weiterer Punkt war zudem, dass ich raus wollte aus diesen klassischen 8 – 17 Uhr Jobs. In Zeiten wo Effizienz und Ergebnisorientierung die Konkurrenzfähigkeit bestimmen, sollten gerade die kreativen Berufe so gestaltet sein, dass diese Kreativität sich frei entfalten kann. Das funktioniert meist nicht zu vorgeschriebenen Bürozeiten.
Ein letztes Argument lag für mich in der Abwechslung, denn ich wollte nicht nur eine Produktgruppe betreuen, sondern auch neue Bereiche kennenlernen und mich in diesen einarbeiten.
Welche Vision steckt hinter 3-D Universe?
Die Vision ist, durch mehr Freiräume und die Verschränkung von Techniken, mehr Effizienz zu generieren. Diese muss sich natürlich monetär bei den Kunden wiederspiegeln. Somit hat er einen Partner der zuverlässig seine Ideen umsetzt, Probleme löst oder in Krisenzeiten neue Impulse setzt und er sich voll und ganz auf sein Tagesgeschäft fokussieren kann.
Zudem wäre ein weiterer Punkt, ein Expertenteam zu bilden. Viele Herausforderungen benötigen Expertenwissen, dass der Kunde bei Bedarf abrufen kann. Auch nicht zu vergessen wären die neuen Technologien, künstliche Intelligenz, 3-D Druck, … all diese Themen gilt es in den Maschinenbau zu implementieren.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Es gab keinen „klassischen“ Weg der Gründung. Da ich nebenberuflich schon als Freiberufler konstruiert habe, war somit die Finanzierung auch relativ einfach mit eigenen Mitteln zu stemmen. Zudem muss man auch sagen, dass relativ überschaubare Kosten auf einen zukommen. Der Löwen-Anteil ist Software und PC. Räumlichkeiten war auch kein Problem, da ich schon ein Arbeitszimmer in meiner Wohnung hatte.
Im Prinzip aber gab es zwei Gründungen. Der erste Schritt war die freiberufliche Tätigkeit. Hier war die Schwierigkeit ob sich die Tätigkeit in der Gruppe der freien Berufe zuordnen lässt. Informationen sind dort rar und auch das Finanzamt konnte erst zu Beginn keine genaue Angabe geben. Nach vielen Gesprächen hatte ich jedoch die Bestätigung bekommen und konnte loslegen.
2018 reifte der Entschluss ein Gewerbe anzumelden, denn als Freiberufler genießt man einige Vorteile, jedoch auch Nachteile. Während man keine Gewerbesteuer bezahlt, ist es bei Lieferantenbeziehungen schwer aufgenommen zu werden, da sie oft nur mit Gewerbebetreibenden zusammenarbeiten. Auch stellte ich fest, dass viele Kunden ungern mit Freiberuflern zusammenarbeiten wollen.
Bei dem Schritt zum Gewerbe, ging es vor allem darum, sich steuertechnisch einzuarbeiten. Das war durchaus ein schwerer Schritt sich im Dschungel der Gesetze zurecht zu finden. Hierzu nahm ich mir Unterstützung von einer Unternehmensberaterin. Der Kontakt wurde mir durch den Informationsdienst der Gründerinitiative Deutschland vermittelt. Das erst Gespräch war sogar völlig kostenfrei und gab mir viele Möglichkeiten.
Wer ist die Zielgruppe von 3-D Universe?
Die Zielgruppe ist relativ breit, im Prinzip alle Industriellen Betriebe. Denn Maschinenbaulösungen werden in jeder Branche gesucht. Und ich denke, auch durch den Sondermaschinenbau stärken wir unser Spektrum doch enorm. Dennoch kann niemand alles abdecken, denn viele Lösungen erfordern doch ein hohes Maß an Expertenwissen.
Wie funktioniert 3-D Universe? Wo liegen die Vorteile?
Ein Vorteil liegt ganz klar in dem Expertennetzwerk. Viele Lieferanten, Konstrukteure oder auch Partnerfirmen helfen regelmäßig die Kundenprobleme zu lösen. Zum anderen hilft uns die moderne Software bei der Planung und Kommunikation und sichert so schnelle Entscheidungswege sowie Transparenz.
Aber auch ein fundiertes Wissen, dass ich mir durch die unterschiedlichsten Projekte in der Vergangenheit und in meiner Ausbildung an eigenen konnte, sind wesentliche Eckpfeiler, die dem Kunden zu Gute kommen, entstanden.
Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist eigentlich durchweg positiv und es existiert auch eine hohe Anzahl an Folgeaufträgen. Natürlich läuft nicht immer alles perfekt, dennoch war jedes Projekt ein Erfolg. Zudem bekomme ich auch ein besonderes Lob für das Engagement, dass nicht nur mir, sondern auch den Mithelfenden im Hintergrund, den Experten und den Konstrukteuren gilt.
3-D Universe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das erste Ziel ist der aktuelle Auftrag, ein großes Projekt aus der Sägewerkstechnik, mit dem ich mich noch ein paar Monaten beschäftigen werde. Zudem sind mit dem Kunden auch etliche Werbemaßnahmen und ein Videodreh geplant. Ein weiteres Ziel ist die Bekanntheit, um so einen regelmäßigen Fluss an interessanten Projekten zu sichern. Einige personelle Veränderungen sollen dieses, bzw. nächstes Jahr noch vollzogen werden, um zuverlässig und flexibel auch die neuen Herausforderungen zu meistern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Holt euch Experten! Keiner kann alles allein. Bezieht das Finanzamt, Steuerberater, Unternehmensberater oder Anwälte in euren Überlegungen mit ein. Ich nutze diese selbst und sparte mir viel Zeit und Nerven sich im Dschungel der Gesetze, Verordnungen und Möglichkeiten zurecht zu finden.
Nutzt Förderprogramme! Der Staat gibt viele Möglichkeiten, Förderungen zu beziehen wie z.B. den Innovationsgutschein, Digitalisierungsprämie und noch viele mehr. Die ansässigen Kammern beraten und unterstützen meist kostenfrei diese Förderungen zu beantragen.
Hinterfragt euch und eure Idee kritisch. Vor allem solltet ihr immer wieder prüfen, ob ihr euer Angebot beherrscht und ob es einen Markt für eure Idee gibt. Diese Fragen werden euch immer wieder beschäftigen, auch noch nach der Gründung. Wenn ihr eine gute Idee habt, probiert es aus, geht das Risiko ein, aber erkennt auch wenn es keinen Erfolg bringt und Ihr eure Idee begraben oder überdenken müsst.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Nicolai Schubert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder