Freitag, März 29, 2024
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60beans: Spezialitätenkaffee aus aller Welt für Kaffee Liebhaber

Stellen Sie sich und das Startup 60beans doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo zusammen, ich bin Ferdinand von Kalm, Chief Operating Officer und Co-Founder der digitalen Kaffee-Plattform 60beans. Wir ermöglichen Kaffee-Liebhabern in Deutschland einfachen Zugang zu Spezialitätenkaffee aus aller Welt, dem passenden Zubehör sowie einem Wissensangebot rund um den Genuss von Kaffee. Da 60beans seine Produkte per Direktversand („Dropshipping“) anbietet, ist die Frische des Kaffees  garantiert, und auch die Partner-Röstereien profitieren, denn sie können sich über regionale Grenzen hinweg präsentieren und ihre Waren anbieten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich fand den Kaffeemarkt schon immer sehr spannend, und als Gründer hat man die Möglichkeit, einen signifikant positiven Impact zu haben. Es gibt wenige Produkte, die so allgegenwärtig sind wie Kaffee und so viele Menschen berühren. Als Konsument, Retailer, Gastronom / Barista, Röster, Kaffeehändler, Kaffeebauer, Maschinenhersteller… es ist eine unglaublich spannende Industrie.

Die Konsumentenansprüche an den Genuss von Kaffee befinden sich im Wandel. Neben höchster Qualität, Geschmack und Frische legen Verbraucher Wert auf eine nachhaltige Kaffee-Herstellung und faire Bedingungen für Produzenten und Röstereien. Zudem sind sie stark wissensgetrieben und möchten umfassende Informationen zu angebotenen Produkten erhalten. Das erklärt, warum die Nachfrage nach Spezialitätenkaffee jährlich im zweistelligen Prozentbereich wächst.

Jenseits von Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München, die über eine hohe Dichte an Spezialitätenkaffee-Röstereien verfügen, ist hochwertiger Kaffee allerdings oft nur schwer und eine breitere Auswahl gar nicht erhältlich. Deshalb haben wir uns entschieden, mit 60beans einen einfachen Zugang zu Produkten lokaler Röstereien aus aller Welt sowie Kaffeezubehör zu ermöglichen, und das jederzeit und von überall.

Hinter der Mission von 60beans stehen die familiengeführte Unternehmensgruppe Joh. Jacobs & Co., die bereits in fünfter Generation im Kaffeegeschäft tätig ist, und BCG Digital Ventures (BCGDV), ein Tochterunternehmen der Boston Consulting Group, das auf die Entwicklung von Start-ups und digitalen Geschäftsmodellen spezialisiert ist sowie eine Handvoll von Röstereien, die von Anfang an als Co-Creation Partner 60beans mitentwickelt haben. Die Joh. Jacobs & Co.-Gruppe hatte die Idee zu 60beans und stellte Finanzmittel, Kaffee-Know-how und -Netzwerk zur Verfügung.

BCGDV hat das Produkt entwickelt und die Joh. Jacobs & Co.-Gruppe durch die Bereitstellung von Finanzmitteln, User Research, Design- und Technik-Know-how unterstützt sowie das Team von 60beans rekrutiert. Die Co-Creation Partner haben sichergestellt, dass das Produkt die Wünsche und Bedürfnisse der gesamten Specialty Coffee Community berücksichtigt.

Welche Vision steckt hinter 60beans?

Wir wollen den Zugang zu Spezialitätenkaffee demokratisieren. Unsere Plattform verbindet hochwertige Spezialitätenkaffeeröstereien mit Verbrauchern in ganz Deutschland. Wir sind der Überzeugung, dass Kaffeegenuss nicht nur in Spezialitätenkaffeehäusern, sondern in jedem Haushalt stattfinden sollte, und ermöglichen leidenschaftlichen Röstern, ihren Marktzugang in Europa zu erweitern. Die Herkunft der Rohstoffe steht für uns dabei ebenso im Mittelpunkt wie die handwerkliche Verarbeitung nach höchsten Standards und die Leidenschaft bei der Kaffeezubereitung. Mit unserer Plattform bieten wir erstmals fundierte Beratung, besten Spezialitätenkaffee, das passende Zubehör und Wissen an einem Ort. So tragen wir nicht nur zum Wachstum des Marktes für Spezialitätenkaffee bei, sondern fördern auch die ethische Kaffeeproduktion.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

60beans ist ein Treffpunkt für Röster und Kunden. Beide haben wir von Anfang bei der Entwicklung mit einbezogen. Außerdem steht Nachhaltigkeit im Zentrum von 60beans. Deshalb legen wir Kaffee auch nicht ins Lager, denn er müsste vernichtet werden, wenn er nicht verkauft wird. Stattdessen werden unsere Kaffees frisch zubereitet und von den Röstereien direkt an die Kunden geschickt. Wir haben ein Dropshipping-System entwickelt und die Röstereien direkt an 60beans angebunden.

Der Kaffee wird also von Röstereien wie Röststätte aus Berlin, Cycle Roasters aus Lübeck und Nomad aus Barcelona an die Kunden versendet. Das Dropshipping-System bringt zwar zusätzliche betriebliche und technische Komplexität mit sich, die wir bewältigen mussten, aber am Ende hat es sich für die Kunden, unsere Röstereien und die Umwelt gelohnt. Finanziert wurde das in der ersten Runde von der Joh. Jacobs & Co. Gruppe und BCG Digital Ventures. Weitere Investoren haben bereits Interesse signalisiert.

Wer ist die Zielgruppe von 60beans?

Wir haben es mit zwei verschiedenen Gruppen zu tun: den Kaffee-Liebhabern, die bereits ein tiefes Wissen zum Thema mitbringen und mit der breiten Öffentlichkeit. Insbesondere von der ersten Gruppe haben wir bereits zahlreiche positive Reaktionen auf unseren einzigartigen partnerschaftlichen Ansatz mit Röstern erhalten. Mit dem ‘Taste Finder’ und dem Wissensangebot auf unserer Plattform wollen wir aber eben auch ein breiteres Publikum dafür begeistern, mehr über Kaffee, seine nachhaltige Herstellung und über ihre persönlichen Geschmacksvorlieben zu erfahren.

Wie funktioniert 60beans? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Durch die Angabe persönlicher Geschmacksvorlieben im ‘Tastefinder’ finden unsere Kunden auf intuitive Weise heraus, welche Kaffeesorten zu ihnen passen und erhalten personalisierte Produktempfehlungen basierend auf künstlicher Intelligenz. Der umfangreiche Content-Bereich der Plattform vermittelt Wissen zu Themen wie der perfekten Kaffeezubereitung. Bereits zum Launch bietet 60beans Europas größte Dropshipping-Plattform für Spezialitätenkaffee aus lokalen Röstereien.

60beans, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, in weitere europäische Länder zu expandieren und die erste Adresse für Kaffeeliebhaber und Röster zu werden. Wir wollen Kaffeebauern und Verbraucher näher zusammenbringen, um die Rückverfolgbarkeit der Erzeugnisse, eine bessere Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Außerdem planen wir, weitere Ausrüstungsanbieter an Bord zu holen, um unseren Kunden hochwertiges Kaffeezubehör und -geräte anzubieten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

1. Verliere nie Deine Kunden aus den Augen. Dein Produkt muss ein wahres Problem lösen, für welches Kunden auch bereit sind zu zahlen.
2. Konzentriere Dich am Anfang auf das Wesentliche. Die Versuchung ist immer da, alles gleichzeitig zu starten und es ist im Nachhinein schwierig, Komplexität wieder loszuwerden.
3. Bereite Dich bewusst auf Wachstum vor. Kapazitätsmanagement muss proaktiv betrieben werden. Sei es die Größe der Teams, die Kapazität der Server oder die Größe der Lager.

Wir bedanken uns bei Ferdinand von Kalm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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