KUGU entwickelt smarte Lösungen, um den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen von Gebäuden ohne bauliche Veränderungen nachhaltig zu reduzieren.
Wie entstand die Idee zu KUGU und wer sind die Gründer und zentralen Personen hinter dem Unternehmen?
Die Idee zu KUGU entstand aus dem Ziel, das Potenzial von Energiedaten in Gebäuden zu nutzen, um CO₂-Emissionen ohne aufwendige Sanierungen deutlich zu reduzieren. Mein Mitgründer Leopold Kuttner und ich erkannten die große Chance, die Immobilienbranche klimafreundlicher zu gestalten. Seit dieser Idee hat sich KUGU stetig weiterentwickelt und am Markt bewiesen. Leopold widmet sich mittlerweile anderen spannenden Projekten, weshalb Niko Mikac seit vergangenem Jahr als neuer Geschäftsführer und COO Teil des KUGU-Teams ist! Alle Kolleginnen und Kollegen treiben mit viel Engagement und Leidenschaft unsere gemeinsame Vision voran, die Immobilienbranche zu dekarbonisieren.
Was ist die Vision von KUGU, und welche Schritte unternimmst du, um diese Vision in den nächsten Jahren zu erreichen?
Unser langfristiges Ziel ist es, einen entscheidenden Beitrag zur Klimaneutralität der Immobilienbranche zu leisten. Mit unserer smarten Dekarbonisierungsplattform bieten wir bereits heute eine umfassende Lösung an, die als intelligente Erweiterung des digitalen Heizungskellers den Betrieb von Energiesystemen durch Optimierung und Echtzeitüberwachung der Anlagenparameter steuert. Die kürzlich erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde ermöglicht uns nun die gezielte Weiterentwicklung unseres Produktportfolios sowie den weiteren Ausbau unseres Teams. In naher Zukunft wollen wir 50.000 Gebäude auf unserer Plattform optimieren und dadurch jährlich mehr als 100.000 Tonnen CO₂ einsparen.
Inwiefern unterscheidet sich KUGU von anderen Unternehmen im Bereich der digitalen Gebäudetechnik und Energiemanagement?
KUGU bietet eine selbst entwickelte Technologieplattform, die in Echtzeit alle Schritte von der Energieerfassung über die Analyse bis hin zur Steuerung zusammenführt. Diese umfassende Lösung ermöglicht eine hohe Flexibilität, um die spezifischen Anforderungen jedes Gebäudes zu erfüllen. Wir garantieren unseren Kunden Energieeinsparungen von mindestens 15 % – oft erreichen wir durch die Kombination aus Technologie und Expertise sogar bis zu 30 %. Unsere Lösungen erfordern zudem keine aufwendigen oder teuren baulichen Maßnahmen, was einen entscheidenden Vorteil darstellt. So konnten wir auch das „Mieter-Vermieter-Dilemma“ lösen, indem wir unser Produkt so gestaltet haben, dass die Kosten von denjenigen getragen werden, die auch von den hohen Einsparungen profitieren: den Mieterinnen und Mietern. So schaffen wir einen ökologischen und sozialverträglichen Ansatz zur Dekarbonisierung von Gebäuden und damit zum Klimaschutz.
Welche speziellen Bedürfnisse und Herausforderungen siehst du bei eurer Zielgruppe und wie hilft KUGU dabei, diese zu meistern?
Die Immobilienbranche steht unter wachsendem Druck, die CO₂-Emissionen ihrer Gebäude zu senken. Viele Unternehmen verfügen jedoch weder über die Ressourcen noch über das technische Wissen, um dies eigenständig zu bewältigen. Die gesetzlichen Vorgaben sind inzwischen sehr umfassend und beinhalten nicht nur klare technische Anforderungen, wie sie etwa im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt sind, sondern greifen mit dem EU Green Deal auch in die Vergabe von Krediten ein – einem zentralen Pfeiler der Immobilienbranche. Mit unserer Technologie unterstützen wir Unternehmen dabei, diese Klimazielvorgaben mit überschaubarem Aufwand zu erfüllen.
Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen in der Gebäudetechnologie heute, und wie geht KUGU damit um?
Die größte Herausforderung liegt in der großen Vielfalt der Energiesysteme: Diese reicht von einfachen, sehr alten Gas- oder Fernwärmeanlagen bis hin zu modernen, multivalenten Systemen mit Wärmepumpen, PV-Anlagen und Spitzenlastkesseln. Die Bandbreite ist enorm und die Komplexität wird in Zukunft noch weiter zunehmen. Neben unserer eigenen technischen Expertise setzen wir daher auf starke Partnerschaften mit Experten für Gebäudeautomatisierung und Heizungsbau. Mittlerweile gibt es kaum mehr Systeme, die wir nicht aufschalten können.
Wie wichtig ist dir die Nachhaltigkeit in der Entwicklung eurer Produkte, und wie setzt ihr dies konkret um?
„Nachhaltigkeit“ ist durch die inflationäre Verwendung in der heutigen Zeit leider kein einfaches Wort mehr – und dennoch ist es das Herzstück unserer Arbeit. Wir wollen die Immobilienbranche klimaneutral machen und damit einen Teil zum Umweltschutz und der Sicherung unserer Zukunft leisten. Wir glauben daran, dass Technologie ein enormer Hebel für Klimaschutz ist und entwickeln unsere Lösungen genau mit diesem Ziel vor Augen. Nachhaltigkeit ist für uns aber auch der Aspekt der sozialen Verträglichkeit: Mieterinnen und Mieter werden mit unserem Ansatz entlastet und nicht durch Modernisierungsumlagen belastet
Welche langfristigen Entwicklungen oder Innovationen plant KUGU, um seine Position am Markt weiter zu stärken?
Innovation ist für uns eine zentrale Säule. Deshalb haben wir vor zwei Jahren ein eigenes Forschungsteam aufgebaut, das sich intensiv mit der technologischen Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden beschäftigt. Der Optimierungsservice für Heizanlagen ist das erste Ergebnis dieser Arbeit – weitere Lösungen sind bereits in der Pipeline. Aktuell entwickeln wir neue Module, die Klimaanlagen, Lüftungssysteme und weitere energetische Systeme in die digitale Steuerung integrieren. So bieten wir ein noch größeres Optimierungspotenzial und passen unsere Plattform an neue Marktbedürfnisse an. Der Fokus liegt immer auf der Steigerung des Dekarbonisierungspotenzials, um unsere Produkte kontinuierlich zu verbessern und unsere Position als führendes PropTech-Unternehmen zu festigen.
Wie stellst du sicher, dass KUGU auch in einem wachsenden Wettbewerbsumfeld erfolgreich bleibt und seine Alleinstellungsmerkmale behält?
Unser Erfolgsrezept liegt in der einzigartigen Kombination aus technologischem Know-how, langjähriger Erfahrung in der Immobilienbranche und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden. Durch die enge Zusammenarbeit erkennen wir Marktbedürfnisse frühzeitig und können flexibel auf Veränderungen reagieren. Eines ist dabei sicher: Erfolg entsteht nur im Team! Wir haben aktuell diverse Positionen ausgeschrieben und freuen uns über Bewerberinnen und Bewerber, die mit KUGU wachsen möchten.
Gibt es ein bestimmtes Projekt oder eine Erfolgsgeschichte, auf die du besonders stolz bist?
Besonders stolz sind wir auf die Einsparung von über 25 Millionen kWh Energie, die wir im vergangenen Jahr mit unserer Plattform erreichen konnten – das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 7.000 Haushalten in Deutschland. Die positive Resonanz unserer Kunden, zu denen inzwischen über 50 Wohnungsunternehmen und Energiedienstleister zählen, bestätigt unseren Ansatz. Mit KUGU haben wir gezeigt, dass digitale Lösungen einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Emissionen leisten können.
Welche Trends siehst du in der digitalen Gebäudetechnik, und wie plant KUGU, darauf zu reagieren?
Der Trend geht klar in Richtung Echtzeit-Energieeffizienz und CO₂-Reduktion. Verschärfte Klimaschutzauflagen treiben die Nachfrage nach digitalen Lösungen voran – und KUGU ist bestens aufgestellt, diese Entwicklung zu nutzen. Mit unserer skalierbaren Plattform und dem Blick auf internationale Märkte sind wir bereit, das Potenzial digitaler Gebäudetechnologie weiter zu erschließen und auch international Fuß zu fassen.
Wenn du anderen Gründern drei wichtige Ratschläge mit auf den Weg geben könnten, welche wären das?
Der Aufbau eines Unternehmens ist ein langer und oft steiniger Weg, der mich immer wieder vor große Herausforderungen gestellt hat – und auch heute noch stellt. Das konnte ich nur meistern, weil ich mit großer Motivation und Freude zu 100 % hinter der Vision von KUGU stehe. Mit dieser Überzeugung gelang es mir, Investoren, Kunden sowie Mitarbeitende für den gemeinsamen Weg zu gewinnen. Achtet genau darauf, wer wirklich zu euch und eurer Vision passt: Ohne den passenden Fit, ist es nicht euer Deal!
Wo siehst du KUGU in fünf Jahren, und welche größeren Meilensteine möchtest du bis dahin erreichen?
In fünf Jahren wird sich KUGU als zentrale Plattform für die Dekarbonisierung der europäischen Immobilienbranche etabliert haben. Unser Ziel ist es, einen Standard für digitales Energiemanagement und CO₂-Reduktion zu setzen, der die Emissionen von Millionen Quadratmetern Wohn- und Gewerbefläche deutlich verringert. Durch Partnerschaften mit führenden Energie- und Immobilienunternehmen sowie städtischen Verwaltungen wollen wir diese Vision im großen Maßstab verwirklichen und einen echten Wandel in der Immobilienwirtschaft bewirken. Dafür werden wir in den kommenden Jahren mit voller Leidenschaft und Hingabe arbeiten!
KUGU Home GmbH (www.kugu-home.com) KUGU wurde in Berlin gegründet und ist seit 2018 im Markt aktiv. Die angebotenen IoT / Software-as-a-Service Lösungen unterstützen Immobilien- und Energieunternehmen beim Erreichen ihrer Emissionsziele. Mit der innovativen Dekarbonisierungsplattform von KUGU wird der Energieverbrauch von Gebäuden gesammelt, verarbeitet und optimiert. Dieses zielgerichtete Verstehen und Nutzen der Energiedaten in ihrer Gesamtheit spart nachweislich bis zu 30 % Energie und CO2-Emissionen. Das macht Bestandsimmobilien klimafreundlicher und zukunftssicher, ohne dass bauliche Veränderungen an der Gebäudesubstanz notwendig sind. Für diesen innovativen Ansatz wurde KUGU bereits mehrfach ausgezeichnet und gilt heute als eines der führenden PropTech-Unternehmen Deutschlands.
Bild: KUGU Geschäftsführer Christopher von Gumppenberg und Niko Mikac Bildcredits@ Kateryna Myronenko landscape
Wir bedanken uns bei den Christopher von Gumppenberg und Niko Mikac für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.