Freitag, April 26, 2024
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KUGU ermöglicht es Unternehmen in der Wohnungswirtschaft, Heizkosten selbst abzurechnen

Stellen Sie sich und das Startup KUGU kurz unseren Lesern vor!

Viele Hausverwalter sind unglaublich frustriert: für die Abrechnung der Heizkosten sind sie auf externe Dienstleister wie Techem und Ista angewiesen und müssen aus Mangel an Alternativen deren Service, egal wie gut oder schlecht er ist, hinnehmen. Um Gebäudeverwaltung endlich ganzheitlich zu gestalten, haben wir KUGU gegründet. Unsere Plattform ermöglicht Unternehmen in der Wohnungswirtschaft, Heizkosten selbst abzurechnen. Dadurch haben sie die Qualität der erhobenen Werte selbst in der Hand und sparen deutlich Zeit, zusätzlich erschließen sie neue Umsatzpotenziale für ihr Unternehmen. 

KUGU schafft gleichzeitig eine digitale Infrastruktur in den Gebäuden. Wir identifizieren mit Hilfe von Algorithmen Einsparpotenziale und setzen sie dann um. Die Bewohner profitieren von unserer Lösung, indem sie fortlaufend Zugriff auf ihre Verbrauchsdaten erhalten, statt bis zur Rechnung in der Mitte des Folgejahres warten zu müssen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir, das sind die beiden Gründer Christopher und Leopold, haben in der Vergangenheit schon immer wieder eigene Ideen umgesetzt und selbständig gearbeitet. Christopher hatte die Idee zu KUGU und uns war sofort klar, dass wir das Unternehmen gemeinsam aufbauen wollen. Wir ergänzen uns sehr gut und kennen uns auch schon lange, das hilft besonders in schwierigen Situationen. Das Thema Energieeffizienz liegt uns beiden sehr am Herzen, so dass wir es als Privileg sehen, bei KUGU jeden Tag daran arbeiten zu dürfen. 

Welche Vision steckt hinter KUGU?

Bei uns dreht sich alles um Energie und Digitalisierung in der Immobilienbranche. Im Vergleich zu vielen anderen Industrien hinkt der Immobiliensektor bei der Digitalisierung weit hinterher. Der Name ist quasi Programm: IM-mobilien sind nicht sehr mobil und sie zu digitalisieren daher eine große Herausforderung für Eigentümer und Verwalter. Bisher wurden nur sehr wenige Ressourcen in die Energieeinsparung investiert, weil Eigentümer in Deutschland keinen wirklichen Anreiz dazu hatten. Um das mal zu veranschaulichen: Deutsche Heizanlagen sind im Schnitt 20 Jahre alt, in Schweden sind es nur acht Jahre. Wir wollen mit der Abrechnung der Heizkosten ein Geschäftsmodell für Wohnungseigentümer und Hausverwaltungen schaffen, das kosteneffizient Energie einspart.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Am Anfang war KUGU ein Nebenprojekt für uns, aber dann haben wir eine ziemlich großzügige Förderung von BMWi erhalten und beschlossen, alles auf diese eine Karte zu setzen. Ziemlich bald stellten wir dann auch den ersten Mitarbeiter an. Die Fördermittel kombiniert mit einem kleinen Investment haben gereicht, um unser Produkt marktreif zu machen. Wir mussten ein paar Anläufe unternehmen, bis wir mit unserem aktuellen Geschäftsmodell den passenden Produkt-Markt-Fit gefunden haben. Das war kräftezehrend und hat uns viele Nerven gekostet, aber durch viele Gespräche mit Industrieexperten, Kunden und Unterstützern wie dem E.ON :agile Accelerator haben wir schlussendlich ein tolles Produkt entwickelt. KUGU wird sehr positiv am Markt angenommen, also haben sich unsere Mühen definitiv gelohnt. Es macht uns sehr viel Spaß, gemeinsam mit unserem Team und den Kunden an unserer Vision zu arbeiten. 

Wer ist die Zielgruppe von KUGU?

Hauptsächlich möchten wir Verwaltungen ansprechen, die für mindestens 2.000 Wohneinheiten zuständig sind. Energieunternehmen, die sich das Thema Submetering zu eigen machen wollen, sind ebenfalls ein wichtiger Teil unserer Zielgruppe. Natürlich spielen auch die Bewohner eine große Rolle, denn wir versuchen, für sie Transparenz zu schaffen und Energie einzusparen.

Wie funktioniert KUGU? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit KUGU haben wir fast den gesamten Prozess zur Erstellung von Abrechnungen automatisiert. Es beginnt mit den digitalen Datensammlern, die alle relevanten Informationen im Gebäude erfassen, und endet mit der Schnittstelle zu den Verwaltungssystemen der Hausverwaltungen. Viele erinnern sich noch an die Zeit, als einmal im Jahr ein netter Herr an der Tür klopfte und den Zähler ablas. Es dauerte dann immer ewig, bis die Abrechnung kam. Wir lesen den Zähler hingegen ganz einfach aus der Ferne ab und haben schon jetzt den Abrechnungsprozess von acht auf unter drei Monate verkürzt, wobei wir die Qualität der Abrechnungen sogar noch gesteigert haben.

Trotzdem wollen wir das Thema noch weiterdenken. Wir haben zum Beispiel eine Lösung entwickelt, die auf Basis von gesammelten Heizdaten Empfehlungen gibt, wie sich der Wirkungsgrad der Zentralheizung verbessern lässt. So können wir bis zu zwölf Prozent an Energie einsparen, ohne dass dabei zusätzliche Kosten entstehen. Wir arbeiten schon an weiteren Produkten, die die Energieeffizienz steigern und werden sie in den nächsten Jahren Stück für Stück umsetzen. 

Wie ist das Feedback?

Hausverwaltungen sind schon seit Jahren unzufrieden mit der Qualität und dem Service der Messdienstleister. Ihre Mitarbeiter müssen jedes Jahr teilweise mehrere Monate für eine korrekte Abrechnung der Heizkosten kämpfen. Mit unserer Lösung, die volle Kontrolle über die Schlussrechnung gibt, rennen wir bei Verwaltern offene Türen ein. Die Bereitschaft, KUGU zu nutzen, ist sehr hoch. Eigentümer und Hausverwalter sind auch begeistert von der Möglichkeit, ohne zusätzliche Kosten Energie zu sparen und Nebenkosten zu reduzieren.

KUGU, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen der führende Anbieter für die Selbstabrechnung von Heizkosten in Europa werden. In fünf Jahren haben wir hoffentlich den kompletten Abrechnungsprozess automatisiert, so dass wir uns mit unseren Kunden ganz darauf konzentrieren können, maximal energieeffizient die Gebäude zu managen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Hört auf eure Kunden! Geht raus, sprecht direkt mit ihnen und holt ihre Meinung ein. Baut euch kleine MVPs, also kleinstmögliche funktionsfähige Produkte, testet sie direkt mit eurer Zielgruppe und lernt, wie ihr ihnen das Leben vereinfachen könnt. 
  2. Findet Leute, die eure Werte teilen und euch direkt weiterhelfen können! Für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens sind die ersten Mitarbeiter entscheidend. Außerdem macht es unglaublich viel Spaß, jeden Tag mit Gleichgesinnten zu arbeiten und zu beobachten, wie sie eigene Ideen vorantreiben und immer besser werden.
  3. Zu guter Letzt: Macht einfach! Es gibt immer Gründe, weshalb man etwas nicht tun sollte. Gerade die Gründung eines eigenen Unternehmens ist ein riesiger Schritt, aber wenn ihr es nicht versucht, werdet ihr nie wissen, ob etwas daraus hätte werden können. Traut euch!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christopher und Leopold für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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