Solar Estate ist ein innovativer Anbieter für Mieterstromlösungen, der Photovoltaik-Projekte für Mehrparteienhäuser und Gewerbeimmobilien als Rundum-Service aus einer Hand realisiert
Was steckt hinter Solar Estate, und welche Geschichten können Sie über die Menschen erzählen, die das Unternehmen gegründet haben?
Solar Estate entstand aus einer einfachen Frage: Wie kann es sein, dass auf so vielen Dächern von Mehrparteienhäusern und Gewerbeimmobilien keine PV-Anlagen installiert sind – obwohl der Bedarf hoch ist und die Umsetzung staatlich gefördert wird?
Ende 2022, mit der Änderung der Regelungen rund um Mieterstrom, wusste ich: Ich muss etwas tun. Meine erste Idee war es, Dächer zu pachten und mit Solaranlagen auszustatten. Doch während der intensiven Cold-Calling-Phase mit Maklern, Hausverwaltungen und Energieberatern wurde schnell klar: Kaum jemand wollte sein Dach verpachten. Vielmehr bestand eine enorme Nachfrage nach einer professionellen Dienstleistung. Das war der Moment, in dem wir unser Modell umdachten und anpassten.
Was mich antreibt, ist meine Begeisterung für Technik – die begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Die Werkstatt meines Großvaters war mein zweites Zuhause, und eine Werkbank stand in meinem Kinderzimmer. Später habe ich Maschinenbau an der HTW Berlin studiert und erste Erfahrungen mit PV-Technologie gesammelt.
Welche Vision verfolgt Solar Estate langfristig, und wie planen Sie, diese ambitionierten Ziele zu erreichen?
Wir wollen die Energiewende vorantreiben und setzten und für den PV-Ausbau ein. Unsere Vision ist es, Photovoltaik für Mehrparteienhäuser und Gewerbeimmobilien zu einer Selbstverständlichkeit zu machen – in Deutschland und darüber hinaus. Dafür treiben wir den Ausbau von Mieterstromprojekten voran und erweitern parallel unser Dienstleistungsportfolio.
Was unterscheidet Solar Estate von anderen Anbietern auf dem Markt für nachhaltige Immobilienlösungen?
Solar Estate ist der einzige Anbieter, der Mieterstrom für Mehrparteienhäuser als vollständige Dienstleistung aus einer Hand anbietet – ohne Lieferketten- oder Contracting-Modelle. Wir übernehmen alles: von der Planung und Installation bis hin zur Netzkommunikation und gesetzeskonformen Abrechnung.
Damit das gelingt, gibt es bei uns die sogenannte Mieterstrom-Vorprüfung. Dabei prüfen wir vorab die technische Machbarkeit, steuerliche Optimierung und die Akzeptanz durch die Mieter.
Welche Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Lösungen diese optimal erfüllen?
Unsere Kunden – private Vermieter, Institutionen und WEGs – wollen Photovoltaik einsetzen, um Immobilienwerte zu steigern, Mietern günstigen Strom anzubieten und ihre Gebäude energetisch zu modernisieren. Was sie eint, ist der Wunsch nach einer einfachen Lösung ohne großen eigenen Aufwand.
Solar Estate liefert genau das: einen Full-Service-Ansatz. Unsere standardisierten Prozesse, wie die Mieterstrom-Vorprüfung, machen komplexe Projekte planbar. So schaffen wir es, eine Realisierungszeit von durchschnittlich drei Monaten einzuhalten
Wir sagen immer: Ein Projekt kann auf den ersten Blick komplex erscheinen. Doch sobald die Abläufe standardisiert und regelmäßig angewendet werden, reduziert sich diese wahrgenommene Komplexität erheblich.
Gab es auf Ihrem Weg spezifische Herausforderungen, die das Unternehmen vor große Hürden gestellt haben? Wie sind Sie damit umgegangen?
Die größte Herausforderung war bis jetzt die Umsetzung der virtuellen Summenzähler in Projekten in Abstimmung mit dem Netzbetreiber. Das Problem haben wir gelöst, indem wir in der Kommunikation mit Netzbetreibern nicht nachgelassen haben. Heute sind wir stolz darauf, sagen zu können, dass wir mehr als 90 Prozent unserer Projekte mit dieser Art der Zähltechnik umsetzen.
Wie sehen Sie die Rolle von Solar Estate in der Energiewende und der Transformation des Immobilienmarktes?
Wir übernehmen eine Vorreiterrolle bei der Integration neuer Technologien, etwa beim Smart-Meter-Rollout. Seit Beginn unseres Bestehens setzen wir auf moderne Zählerinfrastrukturen mit Gateways, die nicht nur für Mieterstromprojekte, sondern auch für zukünftige Konzepte, etwa über das PPA (Power Purchase Agreement), essenziell sind. Mit diesem Ansatz legen wir einen Grundstein für die Energiekonzepte der Zukunft.
Welche Entwicklungen oder Innovationen können wir in den nächsten Jahren von Solar Estate erwarten?
Wir konnten das Jahr 2024 sehr gut abschließen und bauen unsere Aufträge kontinuierlich aus. Auch wir werden schneller, effizienter und lernen dazu. Und wir merken immer wieder, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind. Diese Expertise gilt es auszubauen und an die Marktteilnehmer zu kommunizieren. Unsere Kunden dürfen sich also auf neue Services und eine noch breitere Unterstützung bei der Umsetzung von PV-Projekten freuen. Genauere Details werden wir im neuen Jahr kommunizieren.
Wie stellen Sie sicher, dass nachhaltige Immobilienlösungen auch für den durchschnittlichen Verbraucher zugänglich bleiben?
Wir haben klare Voraussetzungen definiert – mindestens 8.000 kWp Jahresverbrauch, 12kWp Mindestgröße und minimal 50qm freie Dachfläche – die eine Anlage erfüllen muss, um Projekte effizient und kostengünstig umzusetzen. Diese Rahmenbedingungen ermöglichen es uns, den Service wirtschaftlich für Vermieter und Mieter gleichermaßen, bereitzustellen.
Woran erkennen Kunden, dass ein Projekt wirklich „Solar Estate“ ist, und was macht diese Projekte einzigartig?
Kunden erkennen ein Solar Estate-Projekt an unserem Rundum-Service, der sämtliche Aufgaben aus einer Hand regelt. Das bedeutet, dass unsere Kunden nur einen Ansprechpartner haben – uns. Sie müssen sich nicht mit Monteuren, Netzbetreibern oder Mietern auseinandersetzen, da wir alle organisatorischen, technischen und administrativen Prozesse übernehmen.
Ein weiterer Vorteil: Die gesamte Verantwortung und Haftung liegen bei uns. Das sorgt für maximale Transparenz und Sicherheit während der gesamten Projektlaufzeit – von der Planung bis zur Abrechnung.
Gibt es besondere Meilensteine, auf die Sie bisher besonders stolz sind, und wie haben diese Ihr Unternehmen geprägt?
Wir sind besonders stolz auf das Wachstum in diesem Jahr. Wir können von Monat zu Monat mehr Aufträge sichern. Der hohe Bedarf bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auch unser Team hat sich verdoppelt, was uns ermöglicht, noch mehr Projekte effizient umzusetzen.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein innovatives Unternehmen starten möchten?
Holt euch Unterstützung und arbeitet nicht allein, speziell in der Anfangsphase. Wir selbst haben einen Beirat, mit dem wir regelmäßig im Austausch stehen. Das hilft uns, die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens im Blick zu behalten und gleichzeitig das Tagesgeschäft effizient zu managen.
Nutzt Kundenfeedback als wertvolle Ressource. Hört auf die Rückmeldungen des Marktes und entwickelt euer Angebot kontinuierlich weiter. In unserer Anfangszeit – und auch heute noch – haben wir unser Modell immer wieder angepasst, um den tatsächlichen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden. Der Bedarf an erneuerbaren Energien, insbesondere an Photovoltaik, war von Anfang an klar. Aber die Details der Umsetzung in der Praxis erforderten Feintuning und Flexibilität.
Fokussiert euch auf eure Kernkompetenz und verfolgt sie mit Leidenschaft. Macht eine Sache – wie wir Mieterstrom-PV für Mehrparteienhäuser – und macht sie gut.
Wie balancieren Sie bei Solar Estate den Anspruch auf Innovation mit der Notwendigkeit, wirtschaftlich zu handeln?
Unser Geschäftsmodell ist so gestaltet, dass es maximal effizient ist. Indem wir alle Prozesse intern steuern und keine Drittparteien an lukrativen Schnittstellen einbinden, können wir Innovation und Wirtschaftlichkeit vereinen.
Bild: Solar Estate C-Level Team Can Skenderov Noah Nardini Maxim Nardini@privat
Wir bedanken uns bei Can Skenderov Noah Nardini Maxim Nardini für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.