Freitag, Februar 21, 2025
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Mode und Gaming: Ist das die Zukunft des digitalen Lifestyles?

Vizta Digital bringt mit KUTUR Runway eine Plattform auf den Markt, die Mode, Gaming und Technologie für einzigartige digitale Fashion-Erlebnisse vereint

Was war Ihre persönliche Motivation, Vizta Digital zu gründen, und wie haben Sie sich als Team zusammengefunden?

Während meiner Arbeit bei Spilgames (dort habe ich mit meinem Co-Founder Tung Nguyen zusammengearbeitet) bin ich auf das Potenzial aufmerksam geworden. Wir haben bei über 200 Millionen monatlich aktiven Spielerinnen gesehen, dass es eine riesige weibliche Gaming-Community gibt, die Fashion- und Beauty Games liebt – aber der Markt in Bezug auf Angebot total veraltet ist und mittlerweile für die Fashion- und Lifestyle Industrie die Zielgruppe der Gamer eine hohe Relevanz hat. Wenn man derzeit auf Dress to impress (einem Fashion Game auf der Roblox Plattform) sieht, dass in kurzer Zeit mehr als 1 Millionen zeitgleich spielende Spieler (concurrent User Sessions) erreicht und mehr als 3,5 Milliarden Game Sessions gesehen hat, dann kann man ein Gefühl dafür bekommen, dass ein richtig cooles Free2Play Fashion Game außerhalb der Roblox Welt Potential hat. Diese Erkenntnis plus unser Mix aus Gaming-, Tech und Fashion-Expertise im Team hat uns motiviert, VIZTA zu gründen.

Wie kam es zur Idee, Mode und Gaming in KUTUR Runway zu verbinden, und welche Vision verfolgen Sie mit dieser Plattform?

Die Gaming-Industrie wächst auf 196 Milliarden Dollar in 2024, während die Fashion Industrie (Retail und Online) bei 1 Billion Dollar liegt – zwei riesige Märkte, die wir verbinden. Mit KUTUR Runway schaffen wir die erste Mobile-Gaming-Plattform mit fotorealistischer 3D-Mode, die beide Welten authentisch zusammenbringt. Mit KUTUR Runway schaffen wir die erste Plattform, die diese Welten authentisch verbindet. Unser Ziel ist es, über Mode hinaus eine umfassende Lifestyle-Plattform aufzubauen, die später auch Beauty, Pet, Fashion und weitere Social Lifestyle Themen einschließen wird.

KUTUR Runway vereint Mode, Mobile-Gaming, Blockchain und Handel – wie schaffen Sie es, diese verschiedenen Welten erfolgreich miteinander zu verknüpfen?

Wir haben einen einzigartigen Ansatz entwickelt, der Spitzentechnologie mit authentischen Mode-Erlebnissen verbindet. Unsere photorealistische 3D-Technologie setzt neue Standards für digitale Mode auf mobilen Plattformen. Die Integration von Web3 ermöglicht echtes digitales Eigentum an Mode-Items, während unser KI-gestütztes Fashion-Creator-Tool Mode-Design demokratisiert. Durch strategische Partnerschaften mit Vogue Singapore, Sleek Media stellen wir sicher, dass unsere Technologie im Einklang mit den Bedürfnissen der Modewelt steht.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit KUTUR Runway an, und wie gehen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse und Interessen optimal bedient werden?

Wir fokussieren uns auf modebegeisterte Gamer und die Digital Fashion Community zwischen 15-35 Jahren, besonders die weibliche Gen Z. Diese Zielgruppe ist nicht nur super aktiv im Mobile-Gaming, sondern legt auch großen Wert auf kreative Selbstentfaltung und authentische digitale Erlebnisse. Durch unseren community-getriebenen Ansatz und die Integration mit beliebten Social Media Plattformen wie TikTok sprechen wir diese Digital Natives in ihrer gewohnten Umgebung an. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Zielgruppe besonders nach authentischen digitalen Erlebnissen sucht.

Die Kombination von Mode und Gaming ist innovativ. Was macht KUTUR Runway im Vergleich zu anderen Mode- oder Gaming-Plattformen einzigartig?

Der Markt wird noch immer von 10-15 Jahre alten Spielen wie Covet Fashion dominiert, die sich kaum weiterentwickelt haben. KUTUR Runway hebt sich durch mehrere Innovationen ab: Wir sind das erste Mobile-Game mit vollständig 3D-gerenderten Kleidungsstücken in Fotoqualität. Unser Crafting-System erlaubt es Spielern, eigene Mode zu kreieren – etwas, das es in bestehenden Mode-Spielen nicht gibt. Zudem bieten wir ein einzigartiges „Active Collections“-System, bei dem Spieler historische Mode-Looks sammeln und nach kreieren können. Ein besonderes Feature ist auch die TikTok-Integration: Spieler können ihre Avatare mit dem iPhone Motion-Capture-System Tänze aufführen lassen und als virtuelle Influencer auf sozialen Medien aktiv werden.

Welche Herausforderungen haben Sie bei der Entwicklung von KUTUR Runway erlebt, und wie haben Sie diese gemeistert? 

Die größte Herausforderung war die Entwicklung der 3D-Technologie für mobile Geräte – insbesondere bei der realistischen Darstellung von Kleidung, die sich natürlich am Avatar bewegen soll. Wir haben dies durch ein innovatives System gelöst, bei dem sich Kleidungsstücke wie Jacken automatisch an verschiedene Körperformen anpassen. Es reizt die Grenzen von Hard- und Software aus. Eine weitere Herausforderung war die Balance zwischen technischer Innovation und Spielspaß. Statt uns in technischen Details zu verlieren, fokussieren wir uns auf ein solides Fundament mit intuitiven Spiel Levels und bauen darauf schrittweise weitere Features auf. Mit unserem kleinen Team mussten wir auch sehr strategisch priorisieren, welche Features wir wann entwickeln.

Blockchain-Technologie spielt bei KUTUR Runway eine Rolle. Welche Vorteile sehen Sie darin für Ihre Plattform und Ihre Nutzer? 

Die Integration von Web3-Technologie ermöglicht unseren Nutzern echtes digitales Eigentum an ihren Mode-Items. Dies schafft eine völlig neue Kategorie des Mode-Unternehmertums: Spieler können nicht nur Mode sammeln, sondern auch als Designer eigene Kollektionen erstellen und diese auf unserem Marktplatz handeln. Die Technologie aus dem Web3 Umfeld garantiert dabei die Authentizität und den Wert der digitalen Mode-Stücke. Dies geht weit über bisherige Mode-Spiele hinaus, die keine echten Handelsmöglichkeiten bieten, und schafft die Möglichkeit auf ein digitales Ökosystem, das der realen Modewelt näher kommt.

Wie planen Sie, KUTUR Runway mittelfristig zur weltweit größten digitalen Fashion Creator Community auszubauen?

Wir starten mit grundlegenden Gameplay-Features, führen dann unser von Animal Crossing inspiriertes Crafting-System ein und bauen parallel starke Partnerschaften mit Top-Modemarken und Ambassadoren auf. Unser Netzwerk in die Modeindustrie hilft uns dabei, richtig große Kooperationen mit Fashion- und Lifestyle Brands einzugehen. Wir wollen modebegeisterten Spielern die Möglichkeit bieten, über technologische Innovation gepaart mit individuellen Trendsetting neue Wege im Bereich von digital fashion zu gehen.

Wie beeinflussen Videospiele Ihrer Meinung nach die heutige Sprache, Ästhetik und Gewohnheiten in der realen Welt, und wie spiegelt sich das in Ihrem Projekt wider?

Vom ‚Anime‘ über ‚E-sports-Luxus‘ bis hin zu ‚Tech-wear‘ – Gaming prägt z. T. komplett neue Mode-Kategorien. Mit einem Gaming-Markt von 196 Milliarden Dollar, der größer ist als Musik, Filme und Streaming-TV zusammen, revolutionieren wir die Art, wie besonders Gen Z mit Mode interagiert. Das verändert auch die Art, wie Menschen mit Produkten und Marken interagieren. Was wir besonders bei der Gen Z beobachten, ist der Wunsch nach aktivem Engagement statt passivem Konsum. Bei KUTUR Runway greifen wir diesen Trend auf und schaffen eine Plattform, auf der Mode nicht nur konsumiert, sondern aktiv gestaltet und geteilt wird. Die Gaming-Ästhetik beeinflusst dabei auch die reale Modewelt. Diese Verschmelzung von digitaler und physischer Mode ist ein Kernaspekt unserer Vision.

Wir sehen einen fundamentalen Wandel in der Modewelt: Die klassische Top-down-Kommunikation von Marken funktioniert bei der Gen Z nicht mehr. Diese Generation sucht nach Authentizität und aktiver Teilhabe. Mit KUTUR Runway demokratisieren wir Modedesign durch unsere KI-gestützten Kreativ-Tools. Nutzer können ihre eigenen Kollektionen entwickeln und durch unser Crafting-System zum Leben erwecken. Durch die Integration von Web3-Technologie schaffen wir zudem echtes digitales Eigentum an Mode-Items. So entstehen neue Kategorien des Mode-Unternehmertums, bei denen Nutzer zu echten digitalen Modeschöpfern werden können. 

Mit der erfolgreichen Pre-Seed-Finanzierung und Fördermitteln von 1,5 Millionen Euro – wie nutzen Sie dieses Kapital, um Ihre Vision für Vizta Digital zu verwirklichen?

Das Investment fließt in drei Bereiche: Entwicklung unseres Spiels, die Weiterentwicklung unserer 3D- und KI-Technologie, Aufbau strategischer Partnerschaften mit Modemarken und Influencern sowie die Vorbereitung unseres Markteintritts mit Fokus auf Community-Building via Cultural Marketing.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls in innovativen, technologiebasierten Branchen Fuß fassen möchten?

Baut ein Team mit sich ergänzender Expertise auf, fokussiert euch auf echte Marktbedürfnisse statt kurzlebige Trends und knüpft starke strategische Partnerschaften – die öffnen euch Türen und verleihen eurem Projekt Glaubwürdigkeit. Ganz wichtig: Done is better than perfect.

Titelbild: Nicola Mizon @Jonas Huckstorf, Berlin- Bildrechte: Vizta Digital

Wir bedanken uns bei Nicola Mizon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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