fabel bietet eine digitale Plattform, die pflegende Angehörige mit Wissen, Tools und Community unterstützt, um ihren Alltag einfacher zu gestalten
Was hat Sie dazu inspiriert, fabel zu gründen, und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie in das Unternehmen eingebracht?
Ich komme beruflich aus der wirtschaftlichen Gesundheitsbranche und habe global agierende Unternehmen, insbesondere in Digitalisierungsfragen, betreut. Meine Leidenschaft gilt der Gesundheit und Digitalisierung. Als meine Mitgründerin und ich in unseren Familien mit dem Thema Pflege konfrontiert wurden, wurde uns klar, wie wenig funktioniert: fehlende Organisation, fehlendes Wissen, keine digitalen Lösungen. Das wollten wir ändern – und so entstand fabel.
Welche besonderen Herausforderungen erleben pflegende Angehörige im Alltag, und wie hilft fabel konkret, diese zu bewältigen?
Pflegende Angehörige stehen oft vor enormen Herausforderungen: mangelnde Zeit, organisatorische Hürden, fehlendes Wissen über Ansprüche und Leistungen, sowie die psychische und körperliche Belastung durch die Pflege. Hinzu kommt die oft fehlende Unterstützung und Vernetzung mit anderen Betroffenen.
fabel hilft, diese Hürden zu überwinden, indem wir eine digitale Plattform bieten, die Pflegewissen, Tools und Vernetzung an einem Ort vereint. Wir erleichtern die Organisation durch Funktionen wie einen Pflegecoach, personalisierte Inhalte und eine digitale Pflegeakte. Gleichzeitig unterstützen wir mit praktischen Hilfsmitteln, Informationen zu Anträgen und finanziellen Leistungen sowie einer starken Community, die Rückhalt bietet. So wird der Alltag planbarer, einfacher und weniger belastend.
Wie unterscheidet sich fabel von anderen Plattformen oder Angeboten, die sich ebenfalls an pflegende Angehörige richten?
fabel unterscheidet sich durch einen ganzheitlichen, personalisierten Ansatz:
Individuelle Inhalte: Wir nutzen einen intelligenten Algorithmus, der die Inhalte und Empfehlungen genau auf die Pflegebedürfnisse und die persönliche Situation der Nutzer abstimmt.
Vernetzung von Akteuren: fabel integriert nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch ambulante Anbieter, Gesundheitsdienstleister und Partner wie Online-Apotheken, um eine nahtlose Unterstützung zu gewährleisten.
Praktische Tools: Funktionen wie ein digitaler Pflegecoach, eine Pflegeakte und ein Medikamentenmanager erleichtern den Alltag und sparen Zeit.
Fokus auf Digitalisierung: Wir bringen Pflege endlich ins digitale Zeitalter – von E-Rezepten bis hin zu einer personalisierten Produkt- und Hilfsmittelberatung.
Community und Wissen: Wir bieten eine starke Community und Zugang zu fundiertem Pflegewissen, das einfach und verständlich aufbereitet ist.
fabel ist nicht nur eine Plattform – wir sind ein verlässlicher Begleiter, der den Alltag von pflegenden Angehörigen aktiv erleichtert und gleichzeitig die Brücke zu professionellen Akteuren schlägt.
Können Sie uns mehr über die Technologie hinter fabel erzählen und wie sie entwickelt wurde, um intuitive und effektive Unterstützung zu bieten?
Die Technologie hinter fabel wurde entwickelt, um pflegende Angehörige auf intuitive und effektive Weise zu unterstützen. Herzstück ist ein intelligenter Algorithmus, der die individuellen Bedürfnisse der Nutzer erfasst und darauf abgestimmte Inhalte und Empfehlungen liefert. Durch ein dynamisches System passt sich die Plattform kontinuierlich an die jeweilige Pflege- und Lebenssituation an. Von Anfang an wurde fabel gemeinsam mit pflegenden Angehörigen entwickelt, um sicherzustellen, dass die Lösungen wirklich praxisnah und leicht verständlich sind. Mit einem besonderen Fokus auf Datensicherheit und einer flexiblen Architektur ermöglicht fabel nicht nur personalisierte Unterstützung, sondern auch innovative Erweiterungen wie E-Rezepte und digitale Kommunikationstools – immer mit dem Ziel, den Alltag der Pflege einfacher und organisierter zu gestalten.
Welche Rolle spielen Feedback und Bedürfnisse Ihrer Nutzer bei der Weiterentwicklung von fabel?
Feedback und die Bedürfnisse unserer Nutzer stehen im Mittelpunkt der Weiterentwicklung von fabel. Durch regelmäßigen Austausch und direkte Rückmeldungen gestalten wir unsere Plattform so, dass sie optimal auf die Herausforderungen im Pflegealltag eingeht und echte Unterstützung bietet.
Wie sehen Sie die gesellschaftliche Rolle von fabel im Kontext einer alternden Bevölkerung und der steigenden Belastung für pflegende Angehörige?
fabel spielt eine zentrale Rolle, um die steigenden Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu bewältigen. Wir entlasten pflegende Angehörige, stärken ihre Selbstwirksamkeit und fördern digitale Lösungen, die Pflege zugänglicher und effizienter machen. Unser Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, der die Belastungen verringert, die gesellschaftliche Wertschätzung für Pflegearbeit erhöht und gleichzeitig die Qualität der Pflege verbessert.
Mit welchen Schwierigkeiten haben Sie bei der Einführung Ihrer Plattform auf dem Markt gerechnet, und wie haben Sie diese gemeistert?
Wir haben damit gerechnet, dass die digitale Affinität in der Zielgruppe der pflegenden Angehörigen unterschiedlich ausgeprägt ist und dass Pflege oft ein emotionales, komplexes Thema ist, bei dem Vertrauen eine große Rolle spielt. Um diese Hürden zu meistern, haben wir früh auf einfache, intuitive Nutzerführung gesetzt und die Plattform gemeinsam mit Angehörigen entwickelt. Gleichzeitig haben wir durch gezielte Aufklärung und Partnerschaften das Vertrauen aufgebaut, das nötig ist, um digitale Lösungen erfolgreich in den Pflegealltag zu integrieren.
Welche Vision verfolgt fabel langfristig, und wie wollen Sie die Unterstützung pflegender Angehöriger in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Langfristig verfolgt fabel die Vision, Pflege umfassend zu digitalisieren und pflegende Angehörige weltweit nachhaltig zu entlasten. Wir wollen eine Plattform schaffen, die alle relevanten Akteure – von Angehörigen über Gesundheitsdienstleister bis hin zu Homecare-Anbietern – vernetzt und so die Pflege effizienter, planbarer und individueller gestaltet. In den kommenden Jahren werden wir personalisierte Inhalte, intelligente Tools und innovative Services weiter ausbauen, um pflegenden Angehörigen noch mehr Zeit, Sicherheit und Lebensqualität zu schenken.
Wie stellt fabel sicher, dass sowohl emotionale als auch praktische Unterstützung für die Nutzer gewährleistet ist?
fabel vereint emotionale und praktische Unterstützung, indem wir fundierte Informationen und hilfreiche Tools mit einer starken Community kombinieren. Unsere Plattform bietet persönliche Begleitung durch einen digitalen Pflegecoach, der auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer eingeht, sowie Zugang zu emotionalem Austausch und Rückhalt in einer engagierten Community. Gleichzeitig helfen praktische Funktionen wie die digitale Pflegeakte, Terminmanagement und personalisierte Empfehlungen, den Pflegealltag effizienter und stressfreier zu gestalten.
Welche Schritte unternehmen Sie, um die Bekanntheit von fabel zu steigern und mehr Menschen in Deutschland zu erreichen?
Um die Bekanntheit von fabel zu steigern, setzen wir auf zielgerichtetes Marketing, starke Partnerschaften und die Präsenz auf relevanten Kanälen wie Social Media, Newsletter und unserem WhatsApp-Broadcast. Durch Kooperationen mit Gesundheitsanbietern und Marken sowie praktische Tools auf unserer Plattform erreichen wir gezielt pflegende Angehörige und machen fabel sichtbar.
Gibt es Partnerschaften oder Kooperationen, die fabel aktuell nutzt oder für die Zukunft plant, um die Plattform weiter zu stärken?
Ja, fabel arbeitet bereits mit einer Vielzahl an Partnern zusammen – von großen Krankenkassen bis hin zu Hilfsmittelanbietern. Diese Kooperationen stärken unsere Plattform, erweitern unser Angebot und helfen uns, pflegende Angehörige noch besser zu unterstützen. Für die Zukunft planen wir, diese Partnerschaften weiter auszubauen und neue Akteure aus dem Gesundheits- und Pflegebereich einzubinden.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die eine ähnliche Mission verfolgen wie fabel?
Zielgruppe verstehen: Nehmt euch Zeit, eure Zielgruppe wirklich zu verstehen – ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Ängste. Nur so könnt ihr Lösungen entwickeln, die wirklich einen Unterschied machen.
Netzwerk nutzen: Baut früh starke Partnerschaften mit relevanten Akteuren in der Branche auf. Kooperationen können euer Wachstum beschleunigen und eure Reichweite erheblich erweitern.
Geduld und Fokus: Der Gesundheits- und Pflegebereich ist komplex und braucht Vertrauen. Seid geduldig, bleibt fokussiert auf eure Mission und schafft Mehrwerte, die nachhaltig wirken.
Bild: Alicia Faridi und Maximiliane Kugler @ fabel
Wir bedanken uns bei Alicia Faridi und Maximiliane Kugler für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.