Montag, April 28, 2025
StartGründerTalkWas Teams heute wirklich motiviert – und wie man das umsetzt

Was Teams heute wirklich motiviert – und wie man das umsetzt

Mit easyVSOP hat Philipp Röhm eine digitale Lösung geschaffen, die virtuelle Mitarbeiterbeteiligung für Startups und KMUs so einfach wie nie zuvor macht – verständlich, rechtssicher und ohne teure Kanzlei.

Wer sind die Köpfe hinter easyVSOP und was hat euch dazu motiviert, gerade im Bereich virtueller Mitarbeiterbeteiligung zu gründen?

Hinter easyVSOP stehe ich, Philipp Röhm, mit langjähriger Erfahrung an der Schnittstelle von Startups, Venture Capital und Unternehmensberatung. In den vergangenen Jahren habe ich selbst Unternehmen gegründet sowie viele Gründungsteams begleitet und immer wieder gesehen, wie wichtig Mitarbeiterbeteiligung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens ist – und wie oft sie an der Komplexität der Umsetzung scheitert. Meine Motivation: Beteiligung einfach, transparent und zugänglich machen – gerade auch für kleinere Teams, die sich keine teuren Kanzleien leisten können oder wollen.

Was war der Impuls für die Entwicklung eures Tools – welche Lücke im Markt wolltet ihr konkret schließen?

Der Impuls kam aus meiner eigenen Erfahrung bei Protomind. Hier wollten wir von Anfang an unsere Mitarbeitenden am Unternehmenserfolg beteiligen – nicht über Bonusmodelle von der Stange, sondern durch echte Teilhabe. Nicht, weil wir auf einen Exit hinarbeiten, sondern weil wir überzeugt sind: Das hier ist auch euers!

Was folgte: Recherche nach Rechtsexpertinnen und Rechtsexperten, 6.000 Euro Anwaltskosten, viele Rückfragen, einige Schleifen – am Ende ein funktionierender Vertrag. Und genau da dachten wir: Das muss einfacher gehen. Für uns – und für andere.
Diese Erfahrung war der Startpunkt für easyVSOP. Das Ziel: Ein Tool zu entwickeln, das es Unternehmen ermöglicht, in wenigen Minuten rechtssichere, digitale VSOP-Verträge zu erstellen – ohne Kanzlei, ohne Notar, ohne lange Wartezeiten. Einfache Beteiligung, verständlich und bezahlbar.

Denn Beteiligungsmodelle wie VSOP sind aus unserer Sicht nicht nur für Exit-orientierte Startups spannend. Gerade für KMUs liegt hier viel Potenzial, Mitarbeitende langfristig zu binden – zum Beispiel über Gewinnbeteiligungen, ganz ohne Gesellschafterstruktur oder Exit-Szenario.
Mit easyVSOP wollen wir genau diese Lücke schließen und Beteiligung zugänglich machen – pragmatisch, digital und verständlich.

Wie genau funktioniert easyVSOP und worin unterscheidet sich euer Service von klassischen Lösungen über Kanzleien?

easyVSOP ist ein Online-Tool, mit dem Unternehmen in wenigen Schritten ihre eigenen VSOP-Verträge erstellen können. Über einen Chatbot mit intuitiver Benutzeroberfläche lassen sich alle relevanten Parameter – von der Unternehmensbewertung bis hin zu Vesting-Regeln – individuell einstellen. Im Hintergrund stellen wir sicher, dass die Dokumente rechtlich korrekt und auf dem aktuellen Stand sind.
Der große Unterschied zu klassischen Kanzlei-Lösungen: Es braucht kein langes Briefing, keine Wartezeiten und keine teuren Einzelberatungen. Die Nutzerinnen und Nutzer behalten die volle Kontrolle über den Prozess und sparen gleichzeitig Zeit und Kosten.

Welche Vision verfolgt ihr mit easyVSOP in Bezug auf Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur?

Unsere Vision ist es, Mitarbeiterbeteiligung als selbstverständlichen Bestandteil moderner Unternehmenskultur zu etablieren. Beteiligung schafft Identifikation, Motivation und Loyalität – das funktioniert aber nur, wenn der Zugang niedrigschwellig und verständlich ist. Wir wollen dazu beitragen, dass Beteiligung nicht kompliziert, teuer oder exklusiv bleibt, sondern auch für Startups und KMUs eine realistische und einfache Option ist.

An welche Zielgruppen richtet sich euer Angebot – und was sind typische Anwendungsfälle?

Unsere Hauptzielgruppe sind Startups und kleine bis mittelgroße Unternehmen, die ihr Team über virtuelle Anteile am Unternehmenserfolg beteiligen möchten. Typische Anwendungsfälle sind zum Beispiel die Bindung von Schlüsselpersonen, Incentives für neue Mitarbeitende oder die Beteiligung von Freelancern und Beraterinnen und Beratern. Besonders in frühen Wachstumsphasen hilft unser Tool dabei, schnell und unkompliziert Beteiligungsprogramme aufzusetzen, ohne sich durch juristische Hürden bremsen zu lassen.

Was sind aus eurer Sicht die größten Hürden für Startups oder KMUs beim Thema Mitarbeiterbeteiligung?

Die größten Hürden sind oft Unsicherheit und fehlendes Know-how: Wie funktioniert das überhaupt? Was ist der Unterschied zwischen ESOP und VSOP? Worauf muss ich rechtlich achten? Dazu kommt die Angst vor hohen Kosten und komplexen Vertragsverhandlungen. Genau hier setzen wir mit easyVSOP an: Wir machen das Thema verständlich, bezahlbar und umsetzbar – ohne dass Gründerinnen und Gründer selbst Expertinnen oder Experten für Gesellschaftsrecht sein müssen.

Wie stellt ihr bei easyVSOP sicher, dass eure Verträge sowohl rechtssicher als auch flexibel genug für individuelle Anforderungen sind?

Unsere Vertragsvorlagen und Fragelogiken wurden in Zusammenarbeit mit erfahrenen und festen Juristinnen und Juristen entwickelt und werden kontinuierlich an rechtliche Entwicklungen angepasst. Gleichzeitig ermöglichen wir es, wichtige Parameter wie Vesting, Cliff-Perioden oder Exit-Bedingungen flexibel zu konfigurieren. So bieten wir einen klaren rechtlichen Rahmen, ohne auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen zu verzichten.

Was macht euer Produkt so einfach nutzbar – und warum ist das gerade im Tech- und Startup-Umfeld entscheidend?

Unser Tool führt Nutzerinnen und Nutzer Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess und erklärt dabei die wichtigsten Begriffe und Optionen verständlich – ohne Juristendeutsch und ohne komplizierte Beratungsgespräche. Gerade im Tech- und Startup-Umfeld, wo Zeit und Ressourcen knapp sind, ist diese Einfachheit entscheidend: Teams können sofort loslegen und müssen sich nicht erst tief in juristische Themen einarbeiten.

Wie entwickelt sich der Markt rund um VSOP-Modelle derzeit und welchen Einfluss hat das auf eure Roadmap?

Wir sehen, dass das Thema Mitarbeiterbeteiligung immer mehr an Bedeutung gewinnt – nicht nur bei klassischen Startups, sondern auch im Mittelstand. Gleichzeitig steigt der Anspruch, Beteiligung als festen Bestandteil von Employer Branding und Talentbindung einzusetzen. Für unsere Roadmap bedeutet das: Wir arbeiten an Erweiterungen für Gruppenverträge, internationale Versionen und Schnittstellen zu HR- und Cap Table-Tools. Unser Ziel ist es, easyVSOP noch stärker in den Alltag von wachsenden Unternehmen zu integrieren.

Gibt es bei euch Pläne für Erweiterungen oder neue Features, etwa in Richtung ESOP oder international nutzbare Tools?

Ja, auf jeden Fall. Wir denken easyVSOP als Plattform, die auch in Zukunft weitere Beteiligungsmodelle wie bspw. ESOPs oder hybride Modelle abbilden kann. Auch das Thema Internationalisierung steht auf unserer Roadmap – viele Teams arbeiten heute standortübergreifend, und wir möchten es ihnen ermöglichen, Mitarbeitende unabhängig vom Standort fair und einfach zu beteiligen.

Welche Erfahrungen habt ihr selbst mit Mitarbeiterbeteiligung gemacht – intern oder als Team?

Wir haben selbst erlebt, wie motivierend und verbindend Beteiligung sein kann – sowohl als Teilhaberinnen und Teilhaber in früheren Projekten als auch in der Zusammenarbeit mit Gründungsteams, die über Beteiligungsmodelle ihre Schlüsselpersonen halten konnten. Letztendlich haben wir VSOPs selbst in allen Unternehmen implementiert. Diese Erfahrungen haben uns gezeigt, wie wichtig faire und transparente Beteiligung für die Unternehmenskultur ist – und dass es dafür einfache und gut verständliche Lösungen braucht.

Welchen drei Ratschläge würdet ihr Gründerinnen und Gründern geben, die ihr Team langfristig binden möchten?

Erstens, früh und offen über Beteiligung sprechen – es ist ein Zeichen von Wertschätzung und Vertrauen und sollte nicht erst ein Thema werden, wenn Mitarbeitende danach fragen.
Zweitens, Klarheit und Transparenz schaffen – Beteiligungsmodelle sollten verständlich und nachvollziehbar sein, sowohl für Gründerinnen und Gründer als auch für das Team.
Drittens, Kompliziertes einfach machen – denn am Ende geht es darum, dass alle Beteiligten das Modell verstehen und sich wirklich als Teil des Ganzen fühlen.

Ob Startup oder wachsendes KMU – wer heute Mitarbeitende langfristig binden will, kommt an moderner, virtueller Mitarbeiterbeteiligung kaum vorbei. Mit easyVSOP lässt sich ein rechtssicherer VSOP Vertrag erstellen – schnell, digital und ohne juristische Umwege.

Bild: Teambild @ Lexemo

Wir bedanken uns bei Philipp Röhm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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