Quozy macht das Bettbeziehen endlich einfach und wird am 19. Mai 2025 in der Höhle der Löwen pitchen
Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?
Wir haben uns 2022 – erst zu dritt, dann später zu viert – auf die Fahne geschrieben, ein Alltagsproblem aus dem Weg zu schaffen: Das lästige Bettbeziehen.
Clara Neunzig übernahm in diesem Zuge das Marketing. Kevin Busch, der „Macher“ im Team, leitet Einkauf und Vertrieb und baut zudem strategische Partnerschaften auf und aus. Tim Baceu, der kreative Tüftler, treibt als Kopf hinter der Technologieentwicklung die technische Perfektion der patentierten UZip®- und CornerFix-Systeme voran. Komplettiert wird das Quartett durch Patrik Szabo, der als Generalist für Finanzen und operative Prozesse die wirtschaftliche Basis sicherstellte. In dieser Konstellation hatten wir von Anfang an eine gute Ausgangslage, um das Projekt zu starten.
In welcher Branche ist Quozy tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?
Quozy bewegt sich im Home&Living-Sektor und hat sich auf Bettwäsche spezialisiert, die sowohl über eigene Kanäle (Shop & Amazon etc.) als auch über ausgewählte Handelspartner vertrieben wird. Im Kern stehen zwei zum Patent angemeldete Technologien: Ein umlaufender Reißverschluss (UZip®) erlaubt ein komfortables Auf- und Zuschließen des Bezugs, während die CornerFix-Eckentaschen ein Verrutschen des Inlays verhindern. Durch die U-Zip-Technologie wird das Wechseln der Bettwäsche insbesondere bei großen Decken also zum Kinderspiel. Die Kombination dieser Innovationen verschafft Quozy eine klare Alleinstellung im Premiumsegment. Nachhaltigkeit ist ein weiterer Pfeiler unseres Geschäftsmodells: Für bislang alle Produkte kommt langstapelige Bio-Baumwolle zum Einsatz, die hohen Schlafkomfort und Langlebigkeit garantiert.
Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung von Quozy?
Der Anstoß für Quozy war die Erkenntnis, dass Bettwäsche wechseln für gefühlt jeden Menschen eine absolute Hass-Aufgabe ist. „Wir können zum Mond fliegen, aber bei der Bettwäsche ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, das Ganze einfacher zu gestalten“ – das war der Grundton des Gründerteams, der uns angetrieben hat, das Bettbeziehen zu revolutionieren. Neben der Tatsache, dass es super nervig und kompliziert ist, gibt es auch Menschen, die aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen einfach nicht in der Lage sind, auf herkömmliche Art und Weise ihr Bett zu beziehen. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dieses Problem ein für alle Mal zu beseitigen.
Was macht das Konzept oder die Technologie besonders?
Die UZip®-Technologie führt einen umlaufenden Reißverschluss über drei Seiten des Bezugs, sodass sich die Bettwäsche wie ein Buch aufklappen lässt. In Kombination mit den vier CornerFix-Ecktaschen, die das Inlay sicher an seinem Platz halten, entfällt jegliches fummelige Hineinfummeln. Damit werden also zwei wesentliche Schmerzpunkte adressiert und ausgemerzt:
Der extreme Aufwand, das Inlay in den Bezug zu bekommen.
Das Verrutschen der Ecken in der Nacht.
Welche Vision verfolgt Quozy und welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Quozy als etablierte Interior-Marke zu etablieren, die Design und Funktionalität verbindet. Kurzfristig soll das Sortiment um ergänzende Heimtextilien wie Bettlaken, Kissen und Decken erweitert sowie die Märkte in Österreich, den Niederlanden und Frankreich erschlossen werden. Mittelfristig planen wir die Entwicklung von Smart-Home-Textilien und den Ausbau von Vertriebspartnerschaften mit (stationären) Fachhändlern in ganz Europa. Langfristig strebt Quozy an, das Prinzip einfacher Handhabung auf weitere Wohnbereiche auszuweiten und das Thema „funktionales Design für Zuhause“ zum Standard zu machen. Der Markenname „Quozy“ soll dabei das Synonym insbesondere für die neue Art und Weise des Bettbeziehens werden.
Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren?
Wir sind alle langjährige Fans der Sendung. Für uns war es eigentlich schon immer der Traum, einmal selber dort vor den Investoren zu stehen und eine eigene Idee pitchen zu dürfen. Zudem ist das Produkt aufgrund seiner Alltagstauglichkeit natürlich wie gemacht für „Die Höhle der Löwen”. Jeder Zuschauer kann sich wahrscheinlich mit dem Problem, das wir adressieren, identifizieren. Wir hören außerdem immer wieder „Warum ist da vorher noch keiner draufgekommen“? Die Entscheidung, es bei der Sendung zu versuchen, musste also nicht lange diskutiert werden.
Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Höhle der Löwen angestrebt?
Mit einer Investition sollen zunächst vor allem die Produktions- und Logistikkapazitäten skaliert werden, um die Variantenvielfalt im Markt bedienen zu können. Gleichzeitig soll das frische Kapital in Forschung und Entwicklung fließen, um weitere innovative Textillösungen zu realisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Mentorship durch die Investoren: Operative Prozesse, Marketingstrategien und Vertriebskanäle sollen mit deren Expertise optimiert werden, um Quozy auf die nächste Wachstumsebene zu heben.
Welche nächsten Schritte sind nach der Höhle der Löwen geplant?
Wir erhoffen uns natürlich, dass sich durch die Ausstrahlung weitere Türen für das Wachstum der Marke öffnen werden. Wir sind immer offen für neue Partnerschaften und kreative Ideen mit anderen Marken.
Im Fokus steht hier der Ausbau des Sortiments – der Bettwäschen-Markt ist getrieben durch Material- und Variantenvielfalt. Auch die Akquise neuer Handelspartner steht auf der Agenda.
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?
Ganz klar die Erkenntnis, dass Hartnäckigkeit im Start-up-Game eine Grundvoraussetzung ist und man einen langen Atem braucht. Ich glaube, niemand kennt sich so gut mit Ups und Downs aus wie Gründerinnen und Gründer. Wir können das nur bestätigen und ganz klar ist es auch das, was den Reiz ausmacht.
Es kommt vieles anders als man ursprünglich denkt. Von daher macht eine detaillierte Planung in unseren Augen auch nur begrenzt Sinn. Viel wichtiger ist eine Strategie, die Flexibilität wahrt und nicht von äußeren Faktoren abhängig ist. Wenn man die Herausforderungen annimmt und – wie ein Boxer sagen würde – „mit den Punches rollt“, kämpft man sich seinen Weg voran.
Wir haben zudem die Erfahrung gemacht, dass dein Network tatsächlich dein „Net worth“ ist. Nichts kann dich so schnell voranbringen, wie der richtige Partner an deiner Seite – und damit meinen wir nicht unbedingt Shareholder, sondern vielmehr alle Stakeholder, die du an deiner Seite hast.
Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein können?
Entwickle eine resiliente, flexible Strategie statt eines starren Plans.
Im Start-up-Kontext ändern sich Rahmenbedingungen oft schneller, als man planen kann. Statt zu versuchen, jede Eventualität vorauszusehen, sollten Gründerinnen und Gründer Strategien entwickeln, die Anpassungsfähigkeit und Reaktionsvermögen fördern. Das „Mit den Punches rollen“-Prinzip hilft, Rückschläge als Teil des Weges zu begreifen.
Investiere konsequent in dein Netzwerk – es ist dein größtes Kapital.
Partnerschaften, Mentoren und Stakeholder sind oft entscheidender für Wachstum und Problemlösung als rein finanzielles Kapital. Ein starkes Netzwerk kann Türen öffnen, die allein schwer zugänglich wären. Deshalb rede immer und überall über das, was du tust. Du weißt nie, wer im Restaurant am Tisch neben dir sitzt und dir vielleicht helfen könnte.
Kevin Busch und Tim Baceu pitcht am 19. Mai 2025 in der Höhle der Löwen
Bild: Nils Glagau (Team normale Bettwäsche) tritt gegen Janna Ensthaler (Team „Quozy“) an. Die Gründer Kevin Busch und Tim Baceu schauen genau zu.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Wir bedanken uns bei Kevin Busch und Tim Baceu für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.