Pareto Shop bringt handverlesene italienische Delikatessen direkt zu europäischen Feinschmeckern
Wie entstand die Idee hinter Pareto Shop und wer sind die Gründerinnen oder Gründer?
Die Idee von Pareto entstand mitten in der Corona Zeit, allerdings unter einem anderen Namen. Dann haben wir mit einem Pilotprojekt „ItaloBoxes“ gestartet und nun, während dieser weiterläuft, haben wir Pareto endlich gestartet. Der Name Pareto kam zu Licht, als wir uns überlegt haben, dass die meisten Menschen nur 20% aller italienischen Produkte kennen, aber den restlichen, handverlesenen und waschechten 80% der Produkte nur den regionalen bzw. lokalen Menschen um die Produzenten herum bekannt ist. Und wir wollen diese 80% kennenlernen lassen. Die Gründer sind Antonio, Steffen und Matteo.
War Sie motiviert, handverlesene Delikatessen aus Italien direkt an Kundinnen und Kunden zu liefern?
Ich, als Italiener der oft regionale und lokale Produkte probiert hat und Freunden und Bekannten diese lokalen Produkten probieren lassen hat, zusammen mit Antonio und Steffen denken, dass Italien viele versteckten Schätze hat, die in Schatten größerer Marken geraten, welche mehr Kapazitäten, Fähigkeiten und Geld zum Ausgeben für Marketing und Branding haben. Wir wollen diesen Kleinproduzenten ähnliche Chancen geben, ihre Produkte und ihre Geschichten auf neue Märkte zu bringen indem wir Logistik und Vermarktung übernehmen und sie sich weiterhin konzentrieren auf was sie am besten können: leckere Delikatessen herzustellen.
Welche Kriterien legt Pareto Shop bei der Auswahl der Produzenten und Produkte an?
Wir legen extrem viel Wert auf Qualität, Saisonalität, Nachhaltigkeit und lokale Herstellung bei der Auswahl an. Wir wollen nur gute Produkte anbieten und deren Produzenten die Chance geben, diese im Ausland bekannt machen zu lassen. Und wir dulden keine nicht-konform hergestellte Produkte z. B. Olivenöl mit Oliven aus anderen EU oder nicht-EU Ländern. Das spiegelt sich wiederum etwa auf den Endpreis, aber dafür sind wir uns sicher, dass die Endkunden Qualität haben wollen und diese auch bekommen.
Wie stellt ihr sicher, dass die Qualität und Authentizität der Produkte konstant hoch bleibt?
Wir gehen zwei Wege an: entweder gehen wir selber zu den Produzenten hin, schauen uns ihre Lieferkette an, hören uns ihre Geschichten an, oder wir verlassen uns auf Vertreter vor Ort, welche die Produzenten und ihre Produkte schon kennen und sie kümmern sich darum. Diese Überprüfung erfolgt ständig, daher wechseln wir die Produzenten, wenn sie die Kriterien nicht erfüllen.
Welche Zielgruppe spricht Pareto Shop an und wie erreicht ihr diese?
Unsere Zielgruppe sind Italienliebhaber in ganz Europa mit einer mittleren bis hohen Kaufkraft. Wir erreichen sie hauptsächlich durch Social Media (Instagram aktuell) – und hier sehr viel mit Influencern, die aus unseren Produkten leckere Gerichte machen –, Google Ads und wir sind gerade an einer Kooperation vor Ort mit einem physischen Laden in Hamburg dran, wo wir unsere Produkte hinstellen und vorschauen können.
Was unterscheidet Pareto Shop von anderen Anbietern im Bereich Feinkost?
Wir wollen nicht, dass die Produzenten sich gezwungen fühlen, ihre Preise unsinnig niedrig zu stellen, da wir damit auch die lokale Wirtschaft unterstützen wollen. Zusätzlich unterstützen bzw. übernehmen wir die ganze Logistik – vom Produzenten bis zum Endkunden – was von den meisten nicht gemacht wird – und wir wollen noch mehr darauf achten, dass die Qualitätssicherung für gesunde und gute Produkte aufrechterhalten wird.
Wie geht ihr mit Herausforderungen wie Lieferkettenproblemen oder saisonalen Schwankungen um?
Saisonale Schwankungen nehmen wir an, wie sie kommen. Und das wollen wir auch unseren Endkunden mitteilen: wir sind an jetzt und sofort gewöhnt, die Natur ist aber nicht so. Es gibt Produkte, die nicht immer erhaltbar sind – z. B. Pesto – oder die in dem einen Jahr aufgrund der Wetterlage nicht viel hergestellt werden – z. B. Olivenöl. Und so spiegeln sich bzw. passen sich die Preise an und unser Portfolio auch. Wer Qualität haben will, muss wissen, dass sie ihre Zeit und ihren Preis hat.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurer Unternehmensphilosophie?
Wir versuchen so gut wie möglich nachhaltig zu arbeiten: von gebündelten Zustellungen von den Produzenten an uns bis hin zum Boxenkauf. Wir nutzen eine Sorte Holzwolle für die Produktpolsterung, welche sonst weggeschmissen werden würde, und für die Boxen versuchen wir nachhaltige Kartons zu bekommen.
Wie plant ihr, das Sortiment von Pareto Shop in Zukunft zu erweitern oder anzupassen?
Wir planen, weitere Regionen, Produzenten und deren Produkte aufzunehmen, die aktuellen Produkte wieder zu überprüfen und sowohl an die Bestseller bzw. Meistverkauften anzupassen, als auch mit unbekannten, aber spannenden Produkten zu erweitern.
Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit dem deutschen Markt gemacht und welche Unterschiede seht ihr zu anderen Märkten?
Auf dem deutschen Markt stößt man oft auf die klassischen, italienischen Klischees an – das heißt es wird Pesto, Pasta, Tomatensoße, Trüffel gefragt – aber es wird weniger getraut – z. B. unbekannte Produkte für die Deutschen müssen erstmal probiert werden, bevor sie gekauft werden. Und das von B2C zu B2B, wenn wir Angebotsanfragen von Unternehmen bekommen. Andere Länder, wie z. B. Polen, da wird vieles abgenommen, Hauptsache aus Italien.
Welche Vision verfolgt Pareto Shop für die nächsten fünf Jahre?
Unsere Vision ist der erste Kontaktpunkt für zwei Parteien auf dem Markt zu werden. Die erste Partei sind die Produzenten, denen wir Sichtbarkeit und einen neuen Abnehmermarkt geben wollen, damit sie ihre Kosten abdecken, neue Leute einstellen und sich absichern können. Die zweite Partei sind die europäischen Abnehmer, die echte, gesunde, italienische Produkte kaufen und sich damit schöne Essenserlebnisse auch zuhause ermöglichen können.
Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?
Unsere Ratschläge sind:
Keine Angst zu scheitern haben. Rückschläge passieren immer, sie sind unvermeidbar.
scheint überflüssig zu sagen, aber einfach loslegen. Die eigene Idee runterschreiben und sich trauen, sie durchzustarten, versuchen und testen und mit vielen Leuten darüber reden. Insbesondere mit denjenigen, die sagen, es ist keine gute Idee. Da kommen die besten Tipps.
Connecten. Connecten. Und Connecten. Mit Leuten reden und sich bekannt machen und das immer weitermachen.
Bild: Matteo Bertani, Steffen Fuchs, Antonio Miguel Rodriguez Garcia @ Pareto Shop
Wir bedanken uns bei Matteo Bertani für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.