SodaTASTE verbindet Datenanalyse mit natürlichem Geschmack für zuckerfreie Getränke
Wie ist die Idee zu SodaTASTE entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?
Unsere Reise begann vor einigen Jahren, als wir im Einzelhandel vor einer schier endlosen Wand von Produkten standen. Überall gab es Limonaden, aromatisiertes Wasser und vor allem eine Flut an Plastikverpackungen. Das führte zu folgendem Gedanken: Das muss doch auch anders gehen. Daraus entwickelten wir eine Idee. Wir wollten CO2-Zylinder kreieren, bei denen beim Drücken nicht nur Sprudel ins Wasser gelangt, sondern gleichzeitig auch natürliches Aroma. Dabei wollten wir auf bestehenden Produktionsketten aufbauen, denn wir waren bereits Abfüller für verschiedene Anbieter von CO2-Zylindern. Unser Ziel war es, sich deutlich abzugrenzen, einen Schritt weiterzugehen – in eine völlig neue Richtung, die bisher noch nie jemand eingeschlagen hat. Wir verbesserten unser Konzept, machten es marktreif und brachten es auf den Weg.
Welche Mission verfolgt SodaTASTE, wenn es um die Verbindung von Datenanalyse und Geschmack geht?
Unsere Mission ist klar und leidenschaftlich: Wir wollen anhand der Daten unserer Kunden eine zuckerfreie, natürliche Alternative für Getränke schaffen, die einfach zuzubereiten ist. Dabei setzen wir bewusst auf natürliche Zutaten und verzichten ganz auf Sirup und künstliche Süßstoffe. Für uns bedeutet das, Geschmack und Gesundheit auf innovative Weise miteinander zu verbinden.
Wie nutzt ihr Daten, um herauszufinden, was Menschen wirklich schmecken wollen?
Wir sammeln und analysieren Verkaufszahlen, Social-Media-Interaktionen und andere Kundenfeedbacks. Diese Daten fließen in unsere Geschmacksmatrix ein, die wiederum die Basis für unsere Produktentwicklung bildet. Hinzu kommen aktuelle Getränketrends, die wir aufmerksam verfolgen. Ein Beispiel dafür ist unsere Sorte Cranberry, die aus dem Kultgetränk Wildberry Lillet entstanden ist und eine markante, leicht bittere Note aufweist – genau das, was unsere Kunden wollen.
Welche Zielgruppen sprecht ihr mit euren Analysen an und wie reagiert ihr auf deren sich wandelnde Bedürfnisse?
Zum Beispiel bieten wir Familien eine zuckerfreie Alternative, die Kindern schmeckt, wie unsere Geschmacksrichtung FanTASTE, die an bekannte Orangenlimonaden erinnert. Um auf die sich ständig verändernden Bedürfnisse zu reagieren, arbeiten wir extrem agil – eine Herangehensweise, die ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt. So können wir schnell neue Produkte auf den Markt bringen, wie zum Beispiel patentierte Zylinder mit Quick-Systemen, um die Kompatibilität mit gängigen Wassersprudlern wie Sodastream zu gewährleisten. Wir hören auf das Feedback unserer Kunden und passen unser Angebot laufend an, um ihnen stets das Beste zu bieten. Einige Kunden kritisieren beispielsweise den Zeitaufwand für einen Zylindertausch. Dem begegnen wir mit der Entwicklung unseres Quattro Sprudlers. Der vier Zylinder gleichzeitig nutzbar macht.
Was macht euer datenbasiertes Vorgehen für Produktentwicklung im Vergleich zu herkömmlicher Marktforschung so besonders?
Bei uns ist Datenanalyse eine emotionale Erfahrung. Es geht nicht nur darum, Zahlen zu sehen, sondern sie mit Geschmack und Emotionen zu verbinden. Unser Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die Gefühle wecken und Menschen begeistern. Dabei halten wir stets das Gleichgewicht zwischen objektiven Marktdaten und der subjektiven Wahrnehmung von Geschmack – denn der Mensch steht bei uns immer im Mittelpunkt.
Gab es einen Moment, in dem ihr gemerkt habt: Jetzt sind wir mit SodaTASTE auf dem richtigen Weg?
Solche Momente haben wir immer wieder erlebt, doch eine der schönsten Bestätigungen ist die stetig steigende Wiederkaufsrate unserer Produkte, vor allem im Onlinehandel. Das zeigt uns, dass wir den Nerv unserer Kunden treffen und auf dem richtigen Weg sind.
Wie geht ihr mit Skepsis um, wenn es um datengetriebene Entscheidungen im Food-Bereich geht?
Bisher haben wir keinerlei Skepsis von außen gespürt. Im Gegenteil, wir erleben, dass immer mehr Menschen die Kraft der Daten erkennen und schätzen – gerade im Food-Bereich, wo Geschmack und Qualität im Mittelpunkt stehen.
Worin liegt euer größter Wettbewerbsvorteil im Markt für Geschmacks- und Food-Trends?
Unser größter Vorteil ist unsere patentierte Technologie, die es ermöglicht, Sprudelwasser mit natürlichen Fruchtaromen zu versetzen, ganz ohne Zucker oder Süßstoffe. Das ist bisher einzigartig und revolutionär. Zudem legen wir besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Unsere Wassergewinnung und die Produktion der Wassersprudler erfolgen zu 100 Prozent in Deutschland, genauer gesagt in Thüringen. Während die meisten Mitbewerber ihre Produkte in Ländern außerhalb Europas fertigen, setzen wir auf kurze Wege und lokale Partnerschaften. Außerdem bieten wir eine flexible Alternative zu herkömmlichen Zylindern und sind kompatibel mit verschiedenen Wassersprudlern.
Welche technologischen Entwicklungen plant ihr, um euch weiterzuentwickeln?
Wir wollen die Automatisierung unseres Reklamationsprozesses vorantreiben, die Lieferkette optimieren, insbesondere für den internationalen Markt, und einen KI-basierten Chatbot entwickeln, der einfache Kundenfragen und Retouren bearbeiten kann. Dabei behalten wir stets im Blick, den persönlichen Kontakt zum Markt nicht zu verlieren.
Was war die bisher größte Herausforderung auf eurer Unternehmensreise?
Die größte Herausforderung war die Internationalisierung von SodaTASTE. Dabei gilt es die Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Märkte zu verstehen und zu erfüllen – eine spannende, aber anspruchsvolle Aufgabe.
Wie sieht die Zukunft von Geschmack aus – und welche Rolle wird SodaTASTE dabei spielen?
Der Trend geht eindeutig in Richtung Natürlichkeit. Immer mehr Menschen wünschen sich bewussten Genuss ohne Zucker und Süßstoffe. Wir möchten genau diese Bedürfnisse erfüllen, indem wir Produkte anbieten, die schnell verfügbar sind und authentischen Geschmack bieten. Für uns ist die Zukunft des Geschmacks klar: natürlich, gesund und bequem.
Welche drei Ratschläge gebt ihr Gründerinnen und Gründern, die ebenfalls datenbasierte Innovationen anstoßen wollen?
Zuerst ist es entscheidend, die Daten richtig zu interpretieren und aktiv mit den Kunden in den Austausch zu treten – zum Beispiel durch Insights aus Tools wie Sistrix oder anderen Analysen. Zweitens sollten sie lernen, die richtigen Kanäle für ihre Anzeigen zu wählen und mit den datengetriebenen Auswertungen ständig zu optimieren, sei es bei Google, Facebook oder anderen Plattformen. Und schließlich ist es wichtig, sich immer vor Augen zu führen, dass am Ende der Mensch im Mittelpunkt steht – nur so entstehen nachhaltige Innovationen.
Bild Credit SodaTASTE
Wir bedanken uns bei Thomas Dietrich für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.