Freitag, Oktober 17, 2025
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Wem gehört eigentlich der Luftraum über unseren Häusern?

SKYNOPOLY wird am 20. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen zu sehen sein und dort seinen innovativen Ansatz präsentieren, mit dem Grundstückseigentümer künftig vom Überflug ihres Luftraums durch Lieferdrohnen profitieren können.

Wie kam Ihnen die Idee zu SKYNOPOLY, und was war Ihre Motivation, in diesen bisher unerschlossenen Markt einzutreten?

Die Idee zu SKYNOPOLY entstand 2021, als ich in einem Zeitungsartikel über Lieferdrohnen in den USA las, die von Amazon unter der Marke Prime Air entwickelt wurden. Dabei stellte ich mir die Frage: Sollten große Unternehmen künftig einfach unseren Luftraum nutzen dürfen, wenn sie ihre Pakete per Drohne zustellen – oder sollten nicht auch die Eigentümer der Grundstücke, über deren Dächer sie fliegen, davon profitieren können?

Können Sie uns ein wenig über Ihren Hintergrund als Notar und Rechtsanwalt erzählen und wie Ihre Erfahrungen Ihre Vision für SKYNOPOLY geprägt haben?

Ich bin Jurist aus Leidenschaft und war zunächst in einer Großkanzlei tätig, bevor ich mich mit meiner eigenen Kanzlei selbstständig gemacht habe. Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn begleitet mich dabei schon immer – ebenso der Wunsch, eines Tages ein eigenes Startup zu gründen. Als ich von Lieferdrohnen in den USA erfuhr, stellte ich mir sofort zwei Fragen: Wie ist die Rechtslage in Deutschland? Und müssen Menschen es einfach hinnehmen, dass Lieferdrohnen über ihre Köpfe fliegen? Das ist aktuell nicht der Fall – und genau hier setzt SKYNOPOLY an: Wir wollen Wohngrundstückseigentümern ermöglichen, den Luftraum über ihren Dächern rechtlich abzusichern und künftig davon zu profitieren.

Was ist die Vision von SKYNOPOLY, und wie soll sie Ihrer Meinung nach die Art und Weise, wie Grundstückseigentümer ihre Überflugrechte nutzen, verändern?

Mit SKYNOPOLY wollen wir die Nutzung des Luftraums durch Logistikdrohnen fair gestalten. Wohngrundstückseigentümer sollen ihre Überflugrechte rechtlich absichern und diese künftig vermarkten können, anstatt den Überflug einfach hinzunehmen. So entsteht ein gerechter Ausgleich zwischen Technologie und Eigentumsrecht.

An welche Zielgruppe richtet sich SKYNOPOLY hauptsächlich, und welche spezifischen Vorteile bietet Ihr Service für diese Eigentümer?

Unsere Plattform richtet sich in erster Linie an Eigentümer von Wohngrundstücken. Mehrere benachbarte Grundstücke können sich zu sogenannten Luftstraßen zusammenschließen, deren Überflugrechte dann rechtssicher an Betreiber von Logistikdrohnen vermarktet werden. Sobald diese Luftstraßen genutzt werden, erhalten die Eigentümer automatisch Zahlungen für die Nutzung ihres Luftraums. Bis dahin ist die Teilnahme kostenlos – SKYNOPOLY behält lediglich einen Anteil der Erlöse, wenn Einnahmen erzielt werden.

Mit welchen Herausforderungen sieht sich SKYNOPOLY derzeit konfrontiert, insbesondere in Bezug auf rechtliche und technische Aspekte?

Die größte Herausforderung besteht in möglichen Änderungen der Luftverkehrsordnung (LuftVO) durch den Gesetzgeber, die zulasten der Wohngrundstückseigentümer ausfallen könnten. Deshalb ist es entscheidend, die Eigentümer frühzeitig über ihre derzeit vorteilhafte Rechtslage zu informieren. So lässt sich politischer Druck aufbauen, um diese Position langfristig zu sichern.

Was unterscheidet SKYNOPOLY von anderen Lösungen oder Plattformen, die Drohnenüberflüge und Logistikdienste für Unternehmen wie Amazon nutzen?

Andere Plattformen konzentrieren sich vor allem auf die Überwachung des Luftraums, um Kollisionen zwischen Drohnen und bemannter Luftfahrt zu vermeiden. SKYNOPOLY verfolgt dagegen einen völlig anderen Ansatz: Wir sichern die Überflugrechte von Wohngrundstückseigentümern ab und sorgen dafür, dass sie finanziell an der Nutzung ihres Luftraums beteiligt werden.

Sie prognostizieren, dass Grundstückseigentümer durch SKYNOPOLY in den kommenden Jahren bis zu vierstellige Beträge jährlich verdienen könnten. Was sind die wichtigsten Faktoren, die diesen Erfolg ermöglichen?

Der entscheidende Erfolgsfaktor liegt in der Überzeugungskraft der Teilnehmer. Wenn Eigentümer auch ihre Nachbarn motivieren, mitzumachen, können rechtlich abgesicherte Luftstraßen entstehen. Diese gemeinschaftlichen Strukturen sind die Grundlage dafür, dass Drohnenbetreiber künftig bereit sind, für die Nutzung zu zahlen.

Wie haben Sie bereits mehrere Tausend Kunden überzeugt, darunter prominente Namen wie Oliver Kahn? Welche Strategien nutzen Sie, um Vertrauen in Ihr Produkt aufzubauen?

Vertrauen entsteht einerseits durch meinen beruflichen Hintergrund als Rechtsanwalt und Notar, der für rechtliche Sicherheit steht. Andererseits setzen wir auf transparente Kommunikation: Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Risiko. Wer mitmacht, kann für Drohnenüberflüge bezahlt werden – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Wie sehen Sie die technologische und regulatorische Entwicklung in der Drohnenlogistik, und welche Anpassungen sind für die nächsten Jahre bei SKYNOPOLY geplant?

Wir beobachten die regulatorische Entwicklung in der Drohnenlogistik sehr genau und verstehen uns als Interessenvertretung der Wohngrundstückseigentümer. Sollte es politische Bestrebungen geben, die Rechtslage zu ihren Ungunsten zu ändern, werden wir alle Teilnehmer frühzeitig informieren und gemeinsam dagegen vorgehen. Unser Ziel ist es, die Rechte und Chancen der Eigentümer langfristig zu schützen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Millionen von Grundstückseigentümern den innovativen Ansatz von SKYNOPOLY und die damit verbundenen Vorteile näherbringen zu können.

Bild: © SKYNOPOLY Oliver Kahn und Dr Conrad Dreier
Bild: © SKYNOPOLY Oliver Kahn und Dr Conrad Dreier

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, auf deren Einladung SKYNOPOLY bereits auf der Digital X in Köln gemeinsam mit Oliver Kahn präsentiert wurde. Zudem fand im Vorfeld ein Webinar zum rechtssicheren Drohneneinsatz statt.

Welche Tipps würden Sie anderen Gründern geben, die innovative Konzepte in bisher unerschlossene Märkte bringen möchten?

Mein wichtigster Rat ist, den Mut zu haben, über den Tellerrand hinauszuschauen. Ideen sollten nicht vorschnell verworfen werden, nur weil sie zunächst ungewöhnlich erscheinen. Es lohnt sich, sie in Ruhe zu prüfen und ihr Potenzial wirklich zu verstehen.

Gab es in der bisherigen Entwicklung von SKYNOPOLY Rückschläge oder unerwartete Hürden, und was haben Sie daraus gelernt?

Ich habe häufig erlebt, dass viele große Konzerne – besonders in der Immobilienbranche – träge agieren und wenig strategische Weitsicht zeigen, wenn es um Innovation geht. Das hat mich gelehrt, mich davon nicht entmutigen zu lassen, sondern beharrlich zu bleiben. Ganz nach dem Motto von Oliver Kahn: „Weiter, immer weiter!“

Wenn Sie an die Zukunft denken, was ist Ihre langfristige Vision für SKYNOPOLY und den Markt für Überflugrechte?

Unser Ziel ist es, uns als führender Vermarkter für Überflugrechte von Logistikdrohnen zu etablieren. Wir möchten sicherstellen, dass nicht nur große Unternehmen wie Amazon von der Drone Economy profitieren, sondern auch private Hausbesitzer, deren Luftraum genutzt wird.

SKYNOPOLY am 20. Oktober 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Dr. Conrad Dreier präsentiert den „Löwen“ mit „SKYNOPOLY“ eine Plattform für die Flugraumvermietung von Drohnen. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Dr Conrad Dreier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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