Donnerstag, Dezember 12, 2024
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Mit dem Himmel Geld verdienen

SKYNOPOLY ermöglicht es Hausbesitzern, an den Überflugrechten ihres Luftraums zu verdienen, indem sie diese für Lieferdrohnen rechtlich absichern und vermarkten.

Wie kam Ihnen die Idee zu SKYNOPOLY, und was war Ihre Motivation, in diesen bisher unerschlossenen Markt einzutreten?

Die Idee zu SKYNOPOLY kam mir 2021, als ich eines Tages eine Zeitung aufschlug und von Lieferdrohnen in den USA las, die damals vom US-Konzern Amazon unter der Marke Prime Air entwickelt wurden. Dann dachte ich mir: Moment mal, sollten die großen Unternehmen unseren Luftraum künftig einfach nutzen dürfen, wenn sie ihre Pakete per Drohne zustellen wollen – oder können die Eigentümer der Grundstücke, über deren Dächer sie fliegen, nicht auch davon profitieren?

Können Sie uns ein wenig über Ihren Hintergrund als Notar und Rechtsanwalt erzählen und wie Ihre Erfahrungen Ihre Vision für SKYNOPOLY geprägt haben?

Ich bin Jurist aus Leidenschaft und habe in einer Großkanzlei gearbeitet, bevor ich mich mit meiner eigenen Kanzlei selbständig gemacht habe. Dabei hatte ich schon immer einen großen Gerechtigkeitssinn – und den Traum, irgendwann mal ein Startup zu gründen. Als ich dann von Lieferdrohnen in den USA erfahren habe, kamen mir direkt zwei Fragen: Wie ist in Deutschland die Rechtslage? Und müssen Menschen es einfach erdulden, dass Lieferdrohnen über ihre Köpfe fliegen? Das ist derzeit (noch) nicht so – Daher wollte ich mit SKYNOPOLY einen Weg für Wohngrundstückseigentümer schaffen, den Luftraum über ihren Dächern für die Zukunft rechtlich abzusichern und davon profitieren zu können. 

Was ist die Vision von SKYNOPOLY, und wie soll sie Ihrer Meinung nach die Art und Weise, wie Grundstückseigentümer ihre Überflugrechte nutzen, verändern?

Mit SKYNOPOLY soll die Eroberung des Luftraums durch Logistikdrohnen fair gestaltet werden, um Eigentümer von Wohngrundstücken finanziell daran zu beteiligen. Dafür können Grundstückseigentümer mit SKYNOPOLY ihre Überflugrechte rechtlich absichern und künftig vermarkten, statt den Überflug einfach zu erdulden.

An welche Zielgruppe richtet sich SKYNOPOLY hauptsächlich, und welche spezifischen Vorteile bietet Ihr Service für diese Eigentümer?

SKYNOPOLY richtet sich gezielt an Eigentümer von Wohngrundstücken und bildet mit teilnehmenden benachbarten Grundstücke Luftstraßen, deren Überflugrechte dann rechtssicher an Betreiber von Logistikdrohnen vermarktet werden. Wenn diese Betreiber künftig die Luftstraßen bei SKYNOPOLY nutzen möchten, erhalten die Wohngrundstückseigentümer automatisch Geld für die Nutzung der Überflugrechte. Bis dahin ist SKYNOPOLY für Teilnehmer kostenlos und behält nur einen Teil der Erlöse, sobald die Luftstraßen von Drohnenbetreibern genutzt werden. Somit können teilnehmende Grundstücksbesitzer nur gewinnen.

Mit welchen Herausforderungen sieht sich SKYNOPOLY derzeit konfrontiert, insbesondere in Bezug auf rechtliche und technische Aspekte?

Die größte Herausforderung für SKYNOPOLY liegt in der potenziellen Änderung der Luftverkehrsordnung (LuftVO) durch den Gesetzgeber, die möglicherweise zu Lasten der Wohngrundstückseigentümer erfolgen könnte. Daher ist es essenziell, die Eigentümer so schnell wie möglich über die aktuell zu ihren Gunsten bestehende Rechtslage zu informieren. Dies würde es der Politik erheblich erschweren, den Eigentümern – die zugleich Wähler sind – diese vorteilhafte Position zu entziehen.

Was unterscheidet SKYNOPOLY von anderen Lösungen oder Plattformen, die Drohnenüberflüge und Logistikdienste für Unternehmen wie Amazon nutzen?

Bisherige Plattformen beschäftigen sich ausschließlich mit der Überwachung des Luftraums zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Drohnen und bemannter Luftfahrt. Unser Fokus liegt auf der Sicherung der Überflugrechte von Wohngrundstückseigentümern und der finanziellen Beteiligung dieser Eigentümer an der Nutzung des Luftraums über ihren Grundstücken.

Sie prognostizieren, dass Grundstückseigentümer durch SKYNOPOLY in den kommenden Jahren bis zu vierstellige Beträge jährlich verdienen könnten. Was sind die wichtigsten Faktoren, die diesen Erfolg ermöglichen?

Der wichtigste Erfolgsfaktor liegt in der Überzeugungskraft, mit der Eigentümer auch ihre Nachbarn zur Teilnahme motivieren. Nur durch die Zusammenarbeit benachbarter Grundstückseigentümer können rechtlich abgesicherte Luftstraßen geschaffen werden, die dann an Drohnenbetreiber vermarktet werden können.

Wie haben Sie bereits mehrere Tausend Kunden überzeugt, darunter prominente Namen wie Oliver Kahn? Welche Strategien nutzen Sie, um Vertrauen in Ihr Produkt aufzubauen?

Vertrauen schafft zum einen vermutlich mein beruflicher Hintergrund, da ich mich als Rechtsanwalt und Notar sehr gut mit Rechtsfragen auskenne. Zum anderen setze ich auf eine klare Kommunikation der Vorteile – denn die Teilnahme an SKYNOPOLY ist kostenlos und völlig risikofrei. SKYNOPOLY bietet die Möglichkeit, für den Überflug von Lieferdrohnen bezahlt zu werden, den man im schlimmsten Fall einfach hinnehmen muss. Teilnehmer können also nur gewinnen.

Wie sehen Sie die technologische und regulatorische Entwicklung in der Drohnenlogistik, und welche Anpassungen sind für die nächsten Jahre bei SKYNOPOLY geplant?

Wir verfolgen die regulatorischen Entwicklungen in der Drohnenlogistik genau und positionieren uns aktiv als Lobbyist der Wohngrundstückseigentümer. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass die Gesetzgebung zu Lasten der Eigentümer geändert werden soll, werden wir alle Teilnehmer und die Öffentlichkeit frühzeitig informieren, um entschlossen dagegen vorzugehen und die Interessen der Grundstückseigentümer zu schützen.  

Welche Tipps würden Sie anderen Gründern geben, die innovative Konzepte in bisher unerschlossene Märkte bringen möchten?

Mein wichtigster Ratschlag: Den Mut haben, über den Tellerrand hinauszudenken und Ideen nicht vorschnell abzutun, nur weil sie zunächst abwegig erscheinen – sondern sie zunächst in Ruhe zu prüfen.

Gab es in der bisherigen Entwicklung von SKYNOPOLY Rückschläge oder unerwartete Hürden, und was haben Sie daraus gelernt?

Leider habe ich oft beobachtet, dass viele große Konzerne, insbesondere in der Immobilienwirtschaft, träge sind und wenig strategische Weitsicht mitbringen, wenn es um Innovationen geht. Daraus habe ich gelernt, mich nicht entmutigen zu lassen und beharrlich zu bleiben – ganz nach dem Motto von Oliver Kahn: „Weiter, immer weiter!“

Wenn Sie an die Zukunft denken, was ist Ihre langfristige Vision für SKYNOPOLY und den Markt für Überflugrechte?

Wir möchten uns als DER Vermarkter für Überflugrechte von Logistikdrohnen etablieren – und dafür sorgen, dass nicht nur Großkonzerne wie Amazon von der Drone Economy profitieren, sondern auch der kleine Hausbesitzer, dessen Luftraum dafür genutzt wird.

Bild: © SKYNOPOLY Oliver Kahn und Dr Conrad Dreier

Wir bedanken uns bei Dr Conrad Dreier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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