Xcamp ist eine KI-gestützte Plattform, die Startup-Ökosysteme vernetzt, Zusammenarbeit fördert und nachhaltige Innovation durch datenbasierte Prozesse ermöglicht.
Was war der ursprüngliche Impuls, Xcamp zu gründen, und welche Menschen stehen heute hinter der Idee einer regenerativen Innovationsplattform?
Der Ausgangspunkt war eine strukturelle Lücke: Gründer:innen in der Frühphase stehen oft allein da – sie bekommen kaum Orientierung oder gezielte Unterstützung. Gleichzeitig ertrinken Investor:innen in Anfragen und müssen mühsam manuell filtern, welche Startups wirklich relevant sind. Und dann gibt es eine wachsende Zahl von Menschen und Communities, die Innovation aktiv unterstützen wollen, aber keine geeignete Infrastruktur dafür haben.
Genau diese Lücke schließen wir mit Xcamp. Wir entwickeln gezielt Tools, die jede Stakeholder-Gruppe – Gründer:innen, Investor:innen, Mentor:innen – punktuell unterstützen, aber gleichzeitig in ein größeres, datenbasiertes Ökosystem eingebettet sind.
Wenn etwa ein:e Gründer:in über unser „Startup Navigationssystem“ KI-gestützte Empfehlungen erhält, was als Nächstes zu tun ist, werden diese Daten automatisch für Investor:innen sichtbar – inklusive messbarer KPIs. So entsteht Transparenz, Vertrauen und echte Verbindung.
Wir glauben, dass Collaboration und Community die Superpower der Startup-Welt sind – und genau das übersetzen wir in Technologie: ein KI-basiertes Brain, das kollektives Wissen aufbaut und Menschen operativ miteinander vernetzt.
Wie würdet ihr die Vision von Xcamp in einem Satz beschreiben – und wie übersetzt ihr sie konkret in eure tägliche Arbeit?
Unsere Vision in einem Satz: Vernetzte Startup-Ökosysteme und kollaborative Zusammenarbeit sind die nächste Evolutionsstufe von Innovation – systemischer Wandel ist keine Ideologie, sondern Infrastruktur.
Xcamp ist das erste KI-gestützte „Operating System for Startups“ – ein Arbeitsraum, in dem Gründer:innen, Investor:innen und Unterstützer:innen strukturiert, fair und effizient zusammenarbeiten.
Im Alltag übersetzen wir das in ganz konkrete Werkzeuge: Templates, Zielnavigation, kollaborative Aufgabenräume und reale Anreize für Beiträge. So wird Vision zu messbarer Praxis.
Euer Ansatz verbindet Technologie, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit. Wie schafft ihr es, diese Bereiche wirkungsvoll miteinander zu verknüpfen?
Wir denken systemisch – in Zusammenhängen, nicht in Silos. Diese drei Dimensionen verbinden wir über:
KI, um kollektives Wissen aufzubauen und Muster zu erkennen,
Blockchain, um Beiträge nachvollziehbar und fair zu vergüten,
vernetzte Ökosysteme, in denen Betreiber – etwa Acceleratoren – sich gegenseitig stärken.
Wir sind dabei nicht dogmatisch, sondern ermöglichen es jedem Ökosystem, seine eigene Governance in der Software zu verankern. Wenn ein Netzwerk etwa regenerative Projekte fördern will, kann es Nachhaltigkeit als verbindlichen Systemparameter aktiv implementieren.
Welche Art von Startups oder Projekten finden in der Xcamp-Ökosphäre ihren Platz – und nach welchen Kriterien wählt ihr sie aus?
Xcamp ist bewusst branchenoffen und modular – von High-Growth-Software-Startups bis zu Social-Impact-Projekten. Wir wollen in der Frühphase Orientierung geben, nicht Grenzen setzen. Unser Ansatz ist integrativ und lebt von offener Zusammenarbeit.
So entsteht organische Weiterentwicklung: Gründer:innen qualifizieren sich durch Kollaboration für Accelerator-Programme oder Investitionen.
Gleichzeitig stellen wir unsere Plattform als White-Label-Betriebssystem auch für Betreiber:innen bereit – etwa Acceleratoren, Family Offices oder PE-Fonds. Dadurch entstehen kontextuell vernetzte Ökosysteme, die sich auf Wunsch miteinander verbinden können.
Und weil dieselben Herausforderungen auch bei Nachfolge, M&A oder Private Equity auftreten, testen wir Xcamp derzeit in verschiedenen Pilotprojekten.
Viele sprechen über Nachhaltigkeit, aber ihr lebt sie im Kern eures Geschäftsmodells. Wie gelingt euch der Spagat zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit?
Wir kommen aus der Systemwissenschaft – wir wissen also, wie Systeme wirklich funktionieren. Unsere Software vereint das Wissen von drei Nobelpreisen und übersetzt es in ein ökonomisch tragfähiges Modell.
Konkret kombinieren wir Wirkung und Wirtschaftlichkeit durch kollaborative Wertschöpfung (Reward Credits, virtuelle Beteiligungen), datenbasierte Pre-Due-Diligence, weniger Doppelarbeit und höhere Kapital-Effizienz. Das senkt Kosten und stärkt Finanzierungsfähigkeit.
Nachhaltigkeit ist bei uns kein Add-on – sie ist als Dimension in jedem Startup-Template integriert. Systemischer Wandel entsteht durch Partizipation, Expertise und smarte Technologie. Kollaboration ist dabei kein Idealismus, sondern ein neues, belastbares Wirtschaftsmodell.
Was unterscheidet Xcamp von anderen Innovationsplattformen im Bereich GreenTech und Impact?
Wir verstehen uns weniger als Konkurrenten – eher als verbindende Infrastruktur. Unser Ziel ist es, verschiedene Plattformen über unser Betriebssystem zu vernetzen.
Viele Initiativen arbeiten analog oder auf Marktplatzebene. Xcamp hingegen ist „LinkedIn in Action“: Wir verbinden Menschen über konkrete Aufgaben, machen Beiträge sichtbar, messen Fortschritt und vergüten Wirkung fair.
Unsere KI koordiniert diese Zusammenarbeit automatisch, die Community trainiert das System durch ihre Nutzung. So entsteht ein dynamischer Kreislauf – ein Flywheel, das die vernetzte Startup-Welt auf ein neues Level hebt. Kurz gesagt: Startup braucht ein Upgrade. Genau das liefern wir.
Welche größten Herausforderungen erlebt ihr aktuell in der Verbindung von technologischer Entwicklung und ökologischer Begrenzung?
Die größte Herausforderung liegt darin, ökologische Faktoren ganzheitlich in unternehmerische Entscheidungen einzubetten. Oft wird Nachhaltigkeit isoliert betrachtet – als Projekt, nicht als Prinzip.
Unsere Software erlaubt es, Nachhaltigkeit als programmierbare Governance zu integrieren – mit automatisierter Guidance und klaren Regeln, die auch wirtschaftliche Aspekte mitdenken.
Am Ende bleibt die Freiheit bei den Nutzer:innen. Wir schaffen Bewusstsein und Handlungsfähigkeit – und unterstützen so den Übergang zu einem neuen, systemischen Verhalten. Verhaltensänderung durch Bewusstsein ist hier der Schlüssel.
Wie reagiert ihr auf den wachsenden Druck, schnell zu skalieren, ohne eure nachhaltigen Prinzipien zu gefährden?
Wir sehen uns als digitale Ergänzung zur traditionellen Startup-Industrie. Wachstum ist für uns kein Selbstzweck, sondern folgt Prinzipien: Vertrauen, Transparenz und geteilte Teilhabe.
Wir skalieren entlang klarer Strukturen: Vertrauen als Währung, Nachverfolgbarkeit aller Beiträge, virtuelle Beteiligungslogik (vESOP) und Transparenz-by-Design.
Strategisch heißt das: Wir bieten einerseits einen offenen Online-Inkubator, andererseits ein White Label Betriebssystem für Betreiber. Beides funktioniert eigenständig – aber im Zusammenspiel aller Ökosysteme entsteht das volle Potenzial.
Unsere Prinzipien werden zu keinem Zeitpunkt gefährdet – sie verbessern die Situation für alle Stakeholder gleichermaßen. Das ist die Magie als systemischer Ansatz.
Was bedeutet für euch erfolgreiche Zusammenarbeit im Ökosystem – und wie fördert ihr den Austausch zwischen den einzelnen Akteuren?
Erfolgreiche Zusammenarbeit beginnt damit, dass mehrere Mentoren gezielt mit Startups zusammengebracht werden – datenbasiert, automatisiert und pro Bedürfnis. So sparen Accelerator-Programme enormen Koordinationsaufwand.
Beitragende Leistungen können zudem über virtuelle Beteiligungen ausgeglichen werden – daraus entsteht ein ergänzendes Wirtschaftssystem vor Funding.
Im nächsten Schritt analysiert unsere KI Muster erfolgreicher Startup-Pfade, wodurch wir einerseits Handlungs-Empfehlungen für die Startups ausgeben, und andererseits Investoren die richtigen KPIs und validierten Fortschrittsindikatoren auf Basis klar definierter Erwartungen bereitstellen. Die Mentoren verbinden beide Seiten als vorab Validierung.
So entsteht ein transparenter Matching-Prozess zwischen Startup und VC – ohne Zufall, ohne Willkür, aber mit klarem Anreizsystem.
Am Ende fördern wir gemeinsame Zielsysteme, datenbasierte Navigation und automatische Anerkennung – ein echtes ökosystemisches Betriebssystem für Zusammenarbeit. Wenn wir jetzt über die vernetzten Ökosysteme sprechen, also ganze Ökosphären, dann erreichen wir hochdynamische und operative Intelligenz, in der sich nicht Netzwerke erst bilden müssen, sondern über smarte Vernetzung schlichtweg vorhanden sind.
Wie sieht die Zukunft von Xcamp aus? Welche nächsten Schritte oder Entwicklungen stehen bereits auf der Agenda?
Wir haben unser MVP erfolgreich umgesetzt und befinden uns im Softlaunch – die erste internationale Kampagne ist bereits viral gegangen.
Jetzt geht es darum, gesund zu wachsen: Wir suchen Kapital, erweitern unsere Tools für jede Stakeholder-Gruppe und skalieren in Europa, Südamerika und Indien, wo wir bereits präsent sind.
Unsere Deep-Tech-Basis stammt aus unserem ersten Startup Xchange. Xcamp ist das Vertical für die Startup-, M&A- und Direktinvestment Industrie.
Langfristig denken wir in Industrien: Für jede Branche gründen wir eigene Joint Ventures – mit Partnern, die unsere Vision teilen. Doch die Startup-Welt bleibt unser Herzensprojekt, besonders im Bereich Impact.
Welche Veränderungen in der Startup-Welt wünscht ihr euch, um nachhaltige Innovationen langfristig zu fördern?
Wir wünschen uns vor allem eines: echte Daten in der Frühphase.
Heute fehlen belastbare Einblicke, um Potenziale und Risiken frühzeitig zu erkennen. Das führt zu falschen Einschätzungen und einem Überfokus auf Umsatz als Nachweis statt auf Wirkung.
Wir brauchen offenere Infrastrukturen, gemeinsame Standards und geteilte Verantwortung.
Innovation darf kein Zufallsprodukt sein, sondern sollte als kollektiver Lernprozess verstanden werden – ein System, das durch Transparenz und Kooperation wächst.
Denn Innovation ist nichts anderes als Evolution – und diese Verantwortung tragen wir gemeinsam.
Und hierbei können wir alle bestehenden Faktoren, z.B. Wettbewerb zwischen Startups oder Investoren, respektieren und auch nutzen. Aber über die Kraft der Community können wir bereits Lösungen schaffen, wenn Kapital noch nicht erreichbar ist.
Zum Schluss: Welche drei Ratschläge gebt ihr Gründer:innen, die mit ihrem Startup echte Wirkung erzielen wollen?
Ich glaube, jede Gründerin und jeder Gründer will Wirkung. Die Frage ist: Wie übersteht man die Phase, bis sie spürbar wird?
Baue mit Klarheit: Definiere Ziele, Messgrößen und Meilensteine – und dokumentiere alles. Vertrauen ist messbar. Je klarer du deine Entscheidungen begründen kannst, desto eher gewinnst du Unterstützung.
Kollaboriere intelligent: Schaffe Transparenz über Beiträge und Rewards, z. B. durch einen Equity-Pool (vESOP). Es gibt mehr Menschen, die dir helfen wollen, als du glaubst – du musst sie nur sichtbar einbinden.
Denke groß – aber handle schrittweise: Brich deine Vision in erreichbare Etappen herunter. Nutze „Backcasting“ – plane rückwärts von deiner Vision aus und finde den machbaren Weg dorthin. Und: verabschiede dich von der Vorgabe, exklusiv in einer Nische stattfinden zu müssen. Das ist smart für den Markteintritt, du wirst dort aber mittelfristig durch größere Wettbewerber verdrängt. Also: Think big, build smart.
Und natürlich: Nutze Xcamp. Unsere Software vereint genau diese Prinzipien – strukturiertes Arbeiten, smarte Kollaboration und messbare Wirkung.
Bild Fabian Feutlinske und Claas Kauenhowen Fotocredit Xcamp
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


























