Mittwoch, Dezember 11, 2024
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Akquise, Akquise und nochmals Akquise.

MyCoffeebag: Drip Coffee Bags Kaffeefilter für die Tasse

Stellen Sie sich und das Startup MyCoffeebag kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Alexander Streck, 39 Jahre alt, Geschäftsführer einer mittelständischen Werbeagentur und Gründer von MyCoffeebag – dem Hersteller des sogenannten „Drip Coffee Bags“ oder kurzerhand: der „Miniaturkaffeefilter für den Ein-Tassen-Kaffee“. Und ja, wir sind ein typisches Startup, mit all dem Flair, der dazu gehört: Zwölf Frauen sitzen im beschaulichen unterfränkischen Niederlauer in einem Raum, kaum größer als zwei Autogaragen und produzieren MyCoffeebag – einem aus Vlies und Papierhenkeln bestehenden Kaffeefilter für die Tasse. Befüllt – und das ist neben dem einen Part der innovativen Kraft des Produktes der qualitative Aspekt – mit handverlesenem und im schonenden Trommelröstverfahren hergestellten Filterkaffee von drei der besten kleinen, aber feinen Röstereien in Deutschland.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Im Grunde habe ich mich im ersten Step weniger dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen, sondern eher eine alternative Lösung für die umweltschädlichen Alu-Kaffeekapseln (wovon weltweit je Minute 12.300 Tassen getrunken werden) zu finden und dabei gleichzeitig auf die Filterkaffee-Renaissance eine pfiffige Produktantwort geben zu können. Nachdem die Idee geboren war, gründete ich das Unternehmen schlichtweg vor dem Hintergrund, dass mir klar war, dass ich alleine diese Herausforderung nicht meistern kann und es Menschen, also Mitarbeiter, braucht, die das gemeinsam mit mir unternehmen.

Welche Vision steckt hinter MyCoffeebag?

Erwarten Sie jetzt bitte keine ausgefeilte Visions- und Missionsstrategie. Die gab es und gibt es nicht. Vielmehr haben wir uns von Tag eins an auf das operative Geschäft konzentriert und weniger Zeit verbracht mit der Ausarbeitung von Powerpoint-Präsentationen, um uns selbst zu beweihräuchern. Unsere Vision möchte ich deshalb kurz und knackig halten: MyCoffeebag wird dazu beitragen, den hochqualitativen Filterkaffee – fernab von Kapseln und Kaffeevollautomaten – wieder spannend zu machen, zu sensibilisieren für den Umweltgedanken und für Kaffee, der fernab der industriellen und massenweisen Röstung mit viel Liebe zum Rohstoff produziert wird.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als „First Mover“ war uns bewusst, dass die größte Herausforderung in der Erklärung des Produktes liegt. Unsere Kommunikation haben wir deshalb konsequent auf die Anwendung unseres Drip Coffee Bags ausgerichtet. Unsere Finanzierung – und das ist für Startups sicherlich außergewöhnlich – erfolgte auschließlich durch Eigenkapital ohne Hinzunahme von Drittpartnern, stillen Gesellschaftern oder Bankenfinanzierung.

Wer ist die Zielgruppe von MyCoffeebag?

Im Endverbrauchersegment beliefern wir über unseren eigenen Onlineshop und amazon alle Zielgruppen, die Sie sich vorstellen können. Vom Studenten, der auf Nachhaltigkeit und guten Genuss wert legt, über die „Mid Ager“, die eine „Ein-Tassen-Alternative“ auf Basis von hochwertigem Filterkaffee suchen bis hin zu den „Best Agern“, die sich schlichtweg gerne an die früheren Filterkaffee-Zeiten erinnern – heute aber keine ganze Kanne Kaffe mehr aufbrühen möchten. Im B2B-Segment beliefern wir heute viele namhafte Unternehmen, die unser Produkt als ergänzende Alternative bei Besprechungen und Kundenmeetings anbieten. Wir sind durch die Auszeichnung „Promotional Gift Award“ Lieferant der Werbemittelindustrie, die ihren Kunden unsere Singlebags als den ersten Streuartikel anbieten, der das liebste Getränk der Deutschen in sich trägt – mit vollumfänglicher Druck-Individualisierung.

Wie funktioniert MyCoffeebag? Wo liegen die Vorteile? Welche Sorten gibt es schon?

MyCoffeebag ist keine Wissenschaft: Drip Coffeebag öffnen, auf die Tasse aufsetzen und mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Unser Video erklärt dies am besten: https://bit.ly/2FNsoD3. Aktuell bieten wir zehn Kaffeesorten an: Vom günstigen Einsteigerprodukt aus unserer Serie „EVERYDAY“ aus Brasilien mit leicht erdigen, würzigen Noten der Walnuss geküsst von Karamell und angenehmer Säure über unseren Bio Sipisopiso, einem sortenreinen, handgerösteten Bio Arabica Kaffee aus Indonesien bis hin zu Lumière aus unserer exklusiven Serie „Best Moments“ – einem sortenreinen Arabica-Kaffee aus Indien, der ausschließlich während des Monsunklimas geernet wird und dadurch eine besondere Würze verspricht. Die Vorteile liegen sprichwörtlich auf der Hand bzw. im „Handmade-Verfahren“: Beim Handfiltern lösen sich weniger Bitterstoffe als bei anderen Zubereitungsarten un die Geschmacksnoten lassen sich besser herausschmecken, weil der Kaffee durch die längere Filterdauer weniger Fülle besitzt. Durch das schonende Trommelröstverfahren werden außerdem Chlorogensäuren abgebaut, was den Kaffee bekömmlicher macht.

Wie ist das Feedback?

Ganz einfach erklärt: 5 % fragen sich: „Braucht’s das wirklich?“ und der Rest ist begeistert, was wir einerseits durch Kundenbefragungen messen, anderereits über unsere hohe Wiederbestellerquote erfahren.

MyCoffeebag, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten unsere marktführende Position weiter stärken und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit weiteren feinen Röstereien angehen, die unser Produktportfolio erweitern. Ein großer Vorteil unseres Unternehmen ist, dass wir zwar selbst produzieren und damit als Hersteller agieren, unsere Kaffeebohnen jedoch von mehreren Röstereien beziehen – das sorgt für eine tolle Produktvielfalt und gibt unseren Kunden die Möglichkeit, den Kaffee der besten Röster Deutschlands auf einfache Art und Weise kennenzulernen. In fünf Jahren sind wir zuversichtlich, neben unserer stabilen Marktlage im DACH-Raum die bereits gegründeten bzw. im Aufbau befindlichen Vertriebsregionen England, Frankreich, Skandinavien und Italien erfolgreich etabliert zu haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Von Tag 1 an auf das operative Geschäft konzentrieren: Akquise, Akquise und nochmals Akquise.

Wenn Tipp 1 erfolgreich verläuft, sukzessive die Organisationsprozesse dem Unternehmenswachstum anpassen. Aber nicht umgekehrt.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Also früh aufstehen, guten Kaffee trinken und Gas geben.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Alexander Streck  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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