KAEX füllt die körpereigenen Reserven der Biomoleküle nach dem Genuss von Alkohol wieder auf
Stellen Sie sich und das Startup ph. kurz unseren Lesern vor!
Hi, mein Name ist Pedro Schmidt, 36 jährig, Pharmazeut aus Zürich und Founder & CEO von «ph.». Ende meines Pharmaziestudiums, dies war im 2011, verbrachte ich mit Kollegen ein Wochenende in Köln und so wie sich das für Studenten gehört, haben wir ordentlich Party gemacht. Am nächsten Tag ging es uns entsprechend und wir suchten eine Drogerie auf, mit dem Ziel ein passendes Mittelchen zu kaufen. Trotz der schieren Grösse des Drogeriemarktes, konnten wir kein spezifisches Produkt finden, was mich als Pharmazeuten sehr verwunderte. Klar, es gab Schmerzmittel, doch sind diese eine reine Symptombekämpfung, dem Körper geht es dadurch nicht besser.
Zurück in der Schweiz angelangt, habe ich mich mit der wissenschaftlichen Frage auseinandergesetzt «was hilft dem Körper nach Alkoholkonsum». Rund 5 Jahre später wurde KAEX weltweit zum Patent eingereicht. Ich habe die «ph. AG» im Januar 2016 gegründet und bald kamen 3 gewichtige Co-Founder hinzu: Meine Schwester, Patricia, die in der PR Branche durchstartete und verschiedene Schweizer und europäische Marketing Awards abstauben konnte, William, ein guter Schulfreund, der Geschäftsführer eines grossen Distributionsunternehmen wurde und David, ebenfalls ein guter Freund, der in Werbeagenturen für e-Marketing Projekte tätig war.
Heute sind wir insgesamt 10 Mitarbeiter. Von der Gründung im Januar 2016 bis zur Lancierung von KAEX dauerte es noch 18 Monate, die nebst der Fertigstellung der Produktentwicklung auch eine intensive Launchvorbereitung beinhaltete.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Der Entscheid kam im 2015, als ich einen fortgeschrittenen Prototypen von KAEX fertigstellte und es zunächst selber testete und es dann Kollegen zur Verfügung stellte. Das Feedback war sehr positiv und meine Kollegen haben mich förmlich dazu gedrängt es auf den Markt zu bringen. Zu dieser Zeit war ich in einem sehr gutbezahlten Job mit grossartigen Karriereaussichten in der Pharma tätig. Die Entscheidung fiel mir trotzdem erstaunlich leicht, denn was mir bei meiner Anstellung fehlte war die kreative Freiheit sowie die Lust etwas von Grund auf und nach meinen Vorstellungen gestalten zu können.
Welche Vision steckt hinter KAEX?
Die Anforderungen, die unsere Gesellschaft und – allen voran – wir selbst an uns stellen, sind unglaublich hoch: guter Job, Karriere, aktive Hobbies, keinen Trend verpassen, Sixpack und Modelfigur. Wir sind aber keine Roboter und müssen uns auch sozial ausleben können: Freunde treffen, «Daten» und ausgelassen feiern. Alkohol ist ein fester Bestandteil unserer Kultur, was im Widerspruch zu den Leistungsanforderungen steht. Lösungen diesen Zwiespalt zu überwinden gab es viele und reichten vom Schmerzmittel bis hin zum eingelegten Rollmops. KAEX ist die wissenschaftliche Zusammenstellung aller Substanzen, die in publizierten Studien einen Benefit aufzeigen konnten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
KAEX ist ein «mainstream» Produkt und als solches muss es auch in den grossen Vertriebskanälen erhältlich sein. Selbst für gestandene Produkte mit grossem Werbebudget ist es äusserst schwierig einen festen Regalplatz mit Listung zu bekommen. Mit dieser Herausforderung vor Augen haben wir zunächst entschieden, ausschliesslich in Apotheken und Drogerien zu lancieren. Dank des hohen Zuspruchs der Gesundheitsfachpersonen konnten wir uns einen Namen machen und gepaart mit der Innovation des Produktes, konnten wir die Einzelhändler schlussendlich überzeugen. Aber ganz ohne Listungskosten geht es auch so nicht, was dann im Rahmen der Seed Runde finanziert wurde.
Wer ist die Zielgruppe von KAEX?
Anders wie viele Medien berichtet haben, ist KAEX kein Katermittel, auch wenn es zugegebenermassen oft als solches eingesetzt wird. KAEX ist ein natürliches Gesundheitsprodukt für Personen, die tagsüber viel leisten und abends auch mal unterwegs sind. Unsere Kernzielgruppe sind 25-34jährige, eher urbane, gesundheits- und körperbewusste Menschen.
Wie funktioniert KAEX? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Klar kennen alle die Auswirkungen des übermässigen Alkoholkonsums, doch bereits geringe Mengen führen dazu, dass am Tag danach die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Studien belegen, dass selbst 3 Biere oder Gläser Wein dazu ausreichen. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass der Alkoholmetabolismus wichtige Biomoleküle verbraucht, die dann am nächsten Tag fehlen und zu den Müdigkeitserscheinungen führen. KAEX füllt vor dem Schlafengehen die körpereigenen Reserven dieser wichtiger Biomoleküle wieder auf.
Wie ist das Feedback?
Im September 2017 wurde KAEX in 15 Apotheken lanciert und konnte sich praktisch ganz ohne Marketingbudget durchsetzen. Heute ist KAEX unter anderem schweizweit in allen Apotheken erhältlich sowie in der grössten Warenhauskette (Manor), der grössten (Coop) und zweitgrössten (Migros) Supermarktlette in der Schweiz. Mittlerweile haben wir dadurch schon einige hunderttausend Packungen verkauft und detaillierte Marktanalysen betreiben können. Die Wiederkaufrate von KAEX ist mehr als das 3-fach höher als übliche Durchschnittswerte, was natürlich auf eine sehr hohe Zufriedenheit schliessen lässt.
ph., wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben ein Produkt, das gleichermassen von Fachpersonen wie von den Konsumenten geschätzt wird. Wir stecken gerade inmitten der Series A Runde und konnten gerade einen Investment-Deal mit einem strategischen Investor von unermesslichem Wert schliessen. Mit dem Series A Kapital und mit Hilfe des strategischen Investors werden wir KAEX im Februar 2020 in Deutschland lancieren. Das Patent und die Marke wurde weltweit zum Schutz eingereicht,… ich denke unsere Pläne sind offensichtlich.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich rate allen mit Nachdruck davon ab, ein Startup zu Gründen: Macht es nicht! Als Gründer ist man fortlaufend mit schier unmöglichen Herausforderungen konfrontiert, läuft ständig gegen Wände, die – insofern dein Produkt wirklich innovativ ist – nicht nur überwunden sondern ganz zum Stürzen gebracht werden müssen. Die Bezahlung, wenn überhaupt vorhanden, ist schlecht und die Tage lang. Und ständig läuft die ultimative Sanduhr, die deine finanziellen Ressourcen darstellt. Beim letzten Sandkorn, kannst du all deine Pläne begraben…Falls dich diese Beschreibung jetzt gar nicht überzeugt hat und du nach wie vor Lust hast, dann hast du vermutlich den nötigen intrinsischen Drive, den du als Gründer brauchst.
Ein Startup mag als «kleines Projekt unter Freunden» starten, dennoch sollte man sich von Beginn an über die Vision im klaren sein und dafür die richtigen Vorbereitungen treffen: Patent, Trademarkt, etc.
Plane (zeitlich, finanziell und in der Businessentwicklung) Ferien und behandle diese heilig. Man kann immer «noch ein bisschen mehr» , doch auf die Dauer sinkt die Effizienz, was schnell in einem Teufelskreis enden kann. Regenerative Pausen sind unabdinglich um die hohen Leistungen überhaupt über die Dauer bringen zu können.
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Wir bedanken uns bei Pedro Schmidt für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder