Fairment: Kombucha in Rohkostqualität sowie DIY Kits
Stellen Sie sich und das Startup Fairment doch kurz vor!
Wir sind die Gründer Leon Benedens und Paul Seelhorst und haben 2016 Fairment gegründet. Wir stellen Kombucha in Rohkostqualität, sowie DIY Kits zum selber Herstellen von lebendiger Nahrung für zu Hause her. Passend dazu veranstalten wir Online-Kongresse und produzieren digitale E-Books und Video-Kurse, in denen wir zeigen, wie leicht es ist, Probiotische Lebensmittel selbst zu erschaffen und sich sein eigenes Essen auf nachhaltige und leckere Art und Weise haltbar machen zu können. Mittlerweile beschäftigen wir über 10 Mitarbeiter und arbeiten eng mit einer Einrichtung für Menschen mit Einschränkungen zusammen.
Wie ist die Idee zu Fairment entstanden?
Wir litten beide an Darm-Problemen, welche sich aber auch in anderen Symptomen in unserem Körper zeigten, wie Verdauungsbeschwerden, chronischer Müdigkeit, Hautproblemen, Stimmungsschwankungen, um einige davon zu nennen.
Welche Vision steckt hinter Fairment?
Unsere Vision ist, dass Leute sich in den nächsten paar Jahren so selbstverständlich wie Töpfe zum Kochen, einfach Gefäße und Kulturen zum fermentieren kaufen gehen. Ein Ferment in jedem Haushalt ist das Credo. Die Menschen sollen sich endlich wieder mit den freundlichen Mikroben versöhnen und verstehen, wie wir gemeinsam in Symbiose existieren können.
Wir nennen uns FAIR-ment, weil wir in allem fair sein wollen, was wir tun. Wir sind z.B. fair dem Konsumenten gegenüber, weil wir diesem ein naturbelassenes, traditionelles Produkt verkaufen, welches im Falle von Kombucha, z.B. nicht pasteurisiert ist. Auch sind wir fair, weil wir ein “educational business” sind und unseren Kunden nichts verschweigen, sondern Ihnen von Grund auf zeigen, wie sie sich Fermente sicher und einfach für wenig Geld herstellen können, falls Ihnen unsere Fertigprodukte zu teuer sind. Außerdem unterstützen wir mit unseren Produkten soziale Projekte in Berlin.
Wer ist die Zielgruppe von Fairment?
Die Zielgruppe sind Menschen, die ein Körperbewusstsein haben und die nach Alternativen suchen zu entweder “tot-gekochter” oder pasteurisierter industrieller Fertignahrung oder süßen Getränken die keine wirkliche Funktion haben, außer lecker zu schmecken, oder dem Körper sogar auf Dauer Schaden können. Natürlich gehören zu unserer Zielgruppe auch allgemein alle, die Freude daran haben, sich traditionelle Lebensmittel mit besonderen Funktionen für den Körper selbst zuzubereiten.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Befreundete Start-ups von uns hatten bereits teilgenommen und uns davon erzählt, wie es war. Wir haben im engen Austausch deren Erfolge miterleben können und uns haben bereits seit 2016 begeisterte Kunden gesagt, wir müssen unbedingt zu DHDL, wenn wir unsere Produkte begeistert vorgestellt haben. Bis vor einiger Zeit, jedoch, haben wir noch alles von Hand selbst produziert und wären gar nicht in der Lage gewesen, bei entsprechender Nachfrage auch groß Skalieren zu können. Daher bot es sich an, noch etwas zu warten und quasi erst jetzt den Schritt zu wagen vor das große Publikum.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir haben ungelogen auf der Autobahn auf dem Weg zum Dreh unseren Intro-Text so lange geprobt, bis wir fast heiser waren. Die Leute in den Autos neben uns müssen gedacht haben, wir hätten eine hitzige Diskussion, so schnell und enthusiastisch, wie wir die Dinger hoch- und runter-gerattert haben.
Dazu kam natürlich auch, dass wir unser Unternehmen das erste mal so richtig detailliert auf Investor Fragen vorbereiten mussten und uns selbst noch mal all unsere Zahlen ganz genau anschauen und analysieren mussten. Das war natürlich auch eine super Schule durch die man da gegangen ist und hat eine noch stärkere Motivation gegeben, das Unternehmen auch organisatorisch auf ein neues Level zu heben
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Das war natürlich sehr motivierend und macht uns auch stolz weil es uns darin bestätigt, dass wir anscheinend einen Eindruck hinterlassen haben. Es ist auch gerade ein guter Zeitpunkt für das Thema, welches wir mit Fairment bedienen weil, es um die Themen Nachhaltigkeit, Darmgesundheit, Do-It-Yourself, Vegan,funktionelle Nahrungsmittel, Probiotika, Präbiotika, Fermente und mehr geht und weil letzte im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde sind.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt,dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Fairment aufmerksam werden?
Es war unfassbar wichtig, weil wir ein Unternehmen sind, was eine Mission hat, die wir verfolgen. Wir sehen es als unseren positiven Beitrag den wir leisten können, allen Menschen der Welt das Thema “Fermentation” beizubringen und ermöglichen zu können. Damit das jetzt nicht übertrieben klingt: Wir haben dieses Jahr bereits den größten Fermentations-Kongress der Welt auf Englisch veranstaltet.
Das Thema jedoch im Fernsehen so einem großen Publikum vorzustellen, ist wahrscheinlich die krasseste Chance, die man als Startup derzeit im deutschsprachigen Raum bekommen kann.
Man erhofft sich natürlich eine Menge davon von so vielen Leuten gesehen zu werden und das wichtige Händler, Partner sowie auch potenzielle Investoren auf einen aufmerksam werden. Wie wichtig der Schritt genau war, werden wir allerdings erst ein paar Monate nach der Ausstrahlung sagen können.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Nils Glagau schien auf den ersten Moment der passendste zu sein, da es bei ihm ja auch um Mikronährstoffe geht und er in Apotheken extrem gut vertreten ist, wo wir auch schon Workshops gehalten haben und hier und da unsere Produkte anbieten. Im Endeffekt waren aber viele der Investoren spannend, weil unsere Produkte in viele Märkte passen und auch sehr verschiedene Zielgruppen ansprechen, zu denen die Löwen gute Kanäle haben.
Fairment, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren möchten wir ein europaweit agierendes Unternehmen sein, welches Aufklärungsarbeit leistet und Menschen ermöglicht, in den Genuss von traditionell zubereiteten Lebensmitteln zu kommen. Ungesunde, industrielle Fertigprodukte, die den Planeten zerstören, wollen wir verdrängen und den Menschen motivieren sich Nahrungsmittel aber auch andere Produkte aus dem täglichen Leben selbst herzustellen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Halte die Fixkosten so niedrig wie möglich, indem du dir z.B. Mitarbeiter- und Mietkosten erst so spät wie möglich aufbürdest.
Verkaufe nichts, was du nicht selbst konsumieren oder als Service in Anspruch nehmen würdest und sei authentisch.
Lerne, dich selbst zu Strukturieren, lebe das vor, was du von anderen erwartest und kommuniziere ehrlich und klar an deine Kollegen und Partner.
Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Leon Benedens und Paul Seelhorst für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder